Zitat von MINI
nimm bei topspeed mal gaaaaanz leicht gas weg - möglicherweise geht er dann noch ein bisschen
kein witz!
das ist normal bei offenen lufis.
Nee, dass ist nicht normal bei offenen Lufis. Wenn ein Rennfahrer immer mit dem Gaspedal spielen müsste, um die maximale Leistung abzurufen, hätte er im Rennen keine Chance. Maximale Leistung ist immer dann, wenn das Gaspedal voll durchgetreten und der Motor im entsprechenden Drehzahlbereich ist. Zumindest erwartet das der Fahrer im Rennen.
Wenn der Motor mehr Leistung mit 3/4 Gas hat stimmt die Abstimmung von hinten bis vorne nicht. Das ist z.B. der Fall, wenn man ohne vernünftige Vergaserabstimmung ´nen anderen oder sogar garkeinen Lufi fährt. Oder beim 998er ´nen HS6 oder HIF44 montiert. Stimmt, er läuft mit 3/4 Gas besser, aber nur weil der Motor den "riesigen" Vergaser nicht verkraftet. Übrigens, ein HS4/HIF38 langt allemal bis 70+ PS beim 998er. Ist übrigens ´n einfaches rechenexempel, dass der 3/4 geöffnete HIF44/HS6 weniger Durchsatz bringt als der voll geöffnete HIF38/HS4. Der HS6/HIF44 ist hier also totaler "Overkill" und würde nie vernünftig laufen (Vollgas verkraften). Na ja, aber Tuning ist halt manchmal was ganz besonderes.
Wenn groß gut, und größer besser ist, muss zu groß natürlich genau richtig sein 
"Bei mehr Gas wird er nur lauter, aber kaum schneller". Das deutet auf zu mageres Gemisch hin.
Diese Abmagerung kann mehrere Ursachen haben (Feder, Nadel, Dämpferöl).
Der/die Kolben sollten nur bei Vollast und erreichen der Maximaldrehzahl voll geöffnet sein. Ist dies nicht der Fall, stimmt die Feder nicht (zu früh = Feder zu schwach, zu spät oder garnicht = Feder zu stark).
Bei der ganzen Geschichte greift das "Venturiprinzip" (Bernoullisches Gesetz):
"Wenn bei gleichbleibendem Volumenstrom der Querschnitt verringert wird, steigt die Strömungsgeschwindigkeit und der Druck nimmt ab (= stärkerer Unterdruck)". Wird entweder Volumenstrom oder Querschnitt verändert, ändern sich wiederum Strömungsgeschwindigkeit und (Unter)Druck.
Ist der Kolben aber zu früh oben, ist der Querschnitt bereits auf maximalem (zu großem) Wert und es wird zu wenig Unterdruck erzeugt = zu wenig Sprit aus der Düse gesogen. Selbst bei weiter ansteigender Drehzahl (Strömungsgeschwindigkeit) steigt zwar der Unterderuck, aber es passt nicht alles zusammen. Eine geänderte Düsennadel bzw. das Spielen mit dem Choke bringt hier aber nicht viel, deutet aber zumindest auf zu mageres Gemisch hin.
Zum Ausprobieren wäre es möglich, die Federspannung durch Scheiben (Kunststoff) zwischen Feder und Glocke (nicht zwischen Feder und Kolben wegen Belüftungsbohrungen!!!) zu verändern. Muss nur bei beiden Vergasern identisch sein. Das hat den Vorteil, dass man die Federspannung "feintunen" kann, da evtl. eine stärkere Feder wiederum zu stark ist und der Kolben niemals voll öffnet.
Wenn die Federspannung passt, und der Kolben macht, was er soll, muss natürlich noch die korrekte Bedüsung (Nadel) gefunden werden. Das ganze ist bestimmt nicht einfach und kann mitunter recht teuer werden, da es die Nadeln in riesiger Auswahl und nicht gerade als "Testsortiment" zu Discountpreisen gibt.
Das einzig wahre wäre eine Abstimmung auf dem Rollenprüfstand durch einen SU-erfahrenen Betreiber, der auch in der Regel ein entsprechendes Sortiment an Nadeln und Federn bereithält.
Gruß, Diddi