Beiträge von Dr.Mabo

    Enne Ist ein guter Gedanke, werde ich auf jeden Fall in betracht ziehen.


    Und wieder habe ich mich auf handwerklich unbekanntes Terrain begeben – Holz furnieren. Alle Holz-Armaturenbretter die ich in der Vergangenheit so gebaut hatte, habe ich bei einem Tischler unter eine Furnierpresse furnieren lassen. Wenn man sich aber mal im Netz umschaut, dann gibt es zahlreiche Beispiele, wie man das auch selber mit hauseigenen Mitteln machen kann. Also selbst ist der Mann. Über selbiges Netz habe ich eine kleine Kollektion von Furnierblättern erworben. Diese waren schon vorbereitet für die Verwendung von PKW-Teilen. Vorbereitet bedeutet: sie waren schon gespiegelt aneinandergefügt und auf der Rückseite Textilkaschiert. Dadurch sind längere Stücke entstanden, die direkt verwendbar waren und nicht erst aufwendig zusammengestückelt werden mussten. Somit habe ich mir das Blatt mit der schönsten Maserung herausgesucht und für die drei zusammenhängenden Holzteile zugeschnitten. Für die separaten Elemente wie links neben den Instrumenten und die Innenseite der Handschuhfachklappe war es nicht notwendig eine durchgehende Maserung zu haben, weil es keine direkt angrenzenden Holzteile gibt.

    Nach dem flächigen Auftrag von Weißleim habe ich die Furnierstücke positioniert und mit dicken Holzklötzen und Schraubzwingen verspannt. Der Druck sollte reichen, um eine gute ebene Verbindung zu schaffen.

    Am folgenden Tag habe ich alles wieder zerlegt, um das Ergebnis zu bewundern. Der Schock war aber groß, als ich feststellen musste, dass sich bei einem der drei zusammenhängenden Holzteile das Furnier beim Pressen verschoben hatte :mad:. Das Furnier war offensichtlich auf der vielleicht etwas zu dicken Leimschicht beim Verspannen gewandert und in der Position ausgehärtet. Alle anderen Holzstücke waren super. Ich war so sauer, dass ich von dem misslungenen Ergebnis nicht mal ein Foto gemacht habe. Es blieb mir nichts anderes übrig als von den drei Holzstücken das Furnier wieder runter zu schleifen und alles noch einmal zu machen :madgo:. Nur musste ich jetzt das Furnierblatt mit der zweitschönsten Maserung nehmen. Im zweiten Durchgang habe ich auch keine Schraubzwingen mehr verwendet, sondern Gewicht. Meine alte Plattensammlung hat sich dafür quasi angeboten. Im zweiten Durchgang hat dann alles geklappt und ich brauchte nur noch die überstehenden Kanten vom Furnier in Form bringen :smile:.

    so long

    der Doc

    Vorerst habe ich die Laminierarbeiten beendet. Erst bei den Türverkleidungen werde ich mich dem Thema wieder widmen. Als nächstes galt es das Layout vom Grundsatz her zu übernehmen und von RHD auf LHD zu spiegeln. Dabei habe ich schon die ersten Modifikationen gemacht. Zum Beispiel war der Ausschnitt für das Zündschloss links von den Instrumenten ein normales rundgebohrtes Loch. Im ersten Moment wundert man sich vielleicht, was es daran zu modifizieren gibt. Bei dem originalen Schalterpanel aus Blech hat das Loch eine flache Seite, an der sich das Zündschloss abstützen kann, wenn man den Schlüssel dreht. Bei dem Radford Dash wurde darauf verzichtet. Das Ergebnis war, der komplette Kabelstrang hinter dem Zündschloss war aufgedröselt wie ein Korkenzieher. Das Zündschloss hatte also schon diverse ungewollte Umdrehungen gemacht. Um das zukünftig zu vermeiden, habe ich im Ausschnitt vom GFK Armaturenbrettträger eine flache Seite stehenlassen. Im Mittelteil habe ich die Anordnung den Bedürfnissen hin angepasst. Die Schalter für die elektrischen Fensterheber haben wie zuvor ihren Platz im Armaturenbrett gefunden. Heutzutage geht aber nichts mehr ohne Warnblinkanlage. Der Schalter samt Kontrollleuchte plus elektrischer Wischwasser-Schalter sitzen nun ebenfalls mittig.

    Nachdem die Aufteilung feststand, ging es an die Holzteile. Diese habe ich aus 6mm starkem Multiplex Buchenholz angefertigt. Die Handschuhfachklappe bekommt aber eine doppelte Schicht, da sie im Original dicker ist und bis ins Handschuhfach hineinragt. An dieser Stelle einfacheres Birkenholz oder anders günstiges Holz zu verwenden bedeutet Sparen am falschen Ende und man wird es mit Sicherheit bereuen.

    Es war viel Geduld und Anpassungsarbeit nötig, bis alle Holzteile sauber aneinander und in den Armaturenbrettträger gepasst haben. Den einseitig abgeflachten Ausschnitt für das Zündschloss hat natürlich auch das Holzteil bekommen. Sorgfältiges Arbeiten zahlt sich hier auf jeden Fall aus, denn man wird bei jeder Fahrt darauf kucken.

    so long

    der Doc

    Ahh, das ist dann ja eigentlich wie "vorher spachteln". Ich musste es dann hinterher machen. Aber wenn man es vorher macht ist das sicherlich homogener und geht eine bessere Verbindung ein.

    Danke erstmal für die Tipps. Ich habe ja noch die Türverkleidungen vor mir, da kann ich das dann ausprobieren.

    so long

    der Doc

    Der nächste Laminierauftrag war der Instrumententräger. Dies ist zwar eigentlich nur eine erhöhte Platte und macht im ersten Moment den Eindruck, man können das Original von RHD auch spiegelverkehrt auf der anderen Seite verwenden. Im Detail passt das aber doch nicht. Die Oberseite hat scharfe Ecken und passt sich mit einem leichten Radius der Kontur des oberen Sichtschutzes an. An der Unterseite ist eine gerade Kante und links und rechts sind Radien. Also habe ich auch das Teil neu angefertigt.

    Die Form dafür ließ sich recht einfach bauen. Ein Stück Siebdruckplatte passend zugeschnitten, für die Instrumentenausschnitte verschiedene Deckel mit passenden Durchmessern und eine umlaufende leicht angeschrägte Kante mit Aluklebeband erstellt.

    Hier kam ich aber mit meiner vorhandenen Materialauswahl stark an meine Grenzen. Dieses vergleichsweise kleine und verwinkelte Bauteil hatte viele harte Kanten. Da ich aber nicht nochmal wieder andere bzw. dünnere GFK-Matten bestellen wollte, habe ich es einfach mal versucht. Natürlich war das auch wieder eine wilde Panscherei. Die mit Harz getränkten GFK-Matten dauerhaft in den Kanten zu halten, war sehr aufwendig. Freiwillig haben sie es nicht gemacht. Also musste ich mit verschiedenen Hilfsmitteln das GFK in die Ecken „drängen“, bis es ausgehärtet war.

    Naja, das Ergebnis war auch nur so mittelprächtig. Mit GFK-Spachtel habe ich dann die fehlenden Kanten nachmodelliert. Unterm Strich ein mörder Aufwand. Im Nachhinein war es völliger Blödsinn das Teil unbedingt aus GFK anzufertigen, auch wenn es dem Original entspricht. Das Teil aus einer MDF-Platte zuschneiden und die Ausschnitte fräsen wäre deutlich schneller, günstiger und besser im Ergebnis gewesen. Aber nun ist es fertig und wird später ohnehin mit Leder bezogen.

    so long

    der Doc

    Ich hab dann mal mit meinem "Anfängermaterial" weitergemacht, da es als Armaturenbrettträger ja nur Armaturen zu tragen hat :tongue:


    Die Negativform hübsch zu machen war dann noch einmal ordentlich Arbeit. Aber egal, mit einem klaren Ziel vor Augen sind die Schleifen zuweilen auch mal größer als zuvor angenommen. Nach dem Spachteln und Schleifen habe ich mich entschieden die Negativform von innen auch noch zu lackieren, um eine bessere Oberfläche hinzubekommen. Außerdem bilde ich mir ein, hat dann der Trennlack bzw. Trennwachs nicht ganz so viel zu tun, um die neue Form wieder freizugeben.

    Vorab alle GFK-Matten vorbereitet und in Form gebracht. Insbesondere an der tiefen Oberkante, die später den Überhang vom Sichtschutz darstellt, galt es die Matten luft- und faltenfrei in die Form zu bekommen. Aus den zahlreichen Online-Videos habe ich mitgenommen, dass es besser sei die Kanten der GFK-Matten zu reißen anstatt zu schneiden. Damit werden die Übergänge von einer zur anderen Matte sanfter, und die Fasern können sich besser der Kontur anpassen. Also direkt mal ausprobiert und hat funktioniert.

    Eine Entlüftungsrolle hatte ich inzwischen auch besorgt, aber die kam gar nicht wirklich zum Einsatz, weil dafür die Form und die Kanten zu klein waren. Stattdessen habe ich an meiner Auftragungstechnik noch etwas gefeilt und siehe da, es geht auch weitestgehend blasenfrei. Ach ja, und den Härteranteil habe ich auf ¼ dessen reduziert, was der Hersteller eigentlich vorgegeben hatte.

    Nach dem Ausschalen war ich wirklich positiv überrascht. Bis auf ein paar kleine harte Kanten, in die sich weder Harz noch GFK verirrt haben, ist der Armaturenbrettträger richtig brauchbar geworden. Hier der Vergleich zwischen Alt und Neu von vorne und von hinten. Dabei habe ich festgestellt, dass der alte Armaturenbrettträger durchschnittlich 2 mm Materialstärke hat, während der Neue etwa 3 mm hat und damit spürbar stabiler ist.

    Dann schön die Ränder getrimmt und in Form geschliffen. Die erste Anprobe gefällt mir richtig gut. Und es hält nur durch Eigenspannung und ganz ohne Befestigung an seinem späteren Einsatzort.

    so long

    der Doc

    Ein paar Kilo Harz sind da schon in der Glasfaser verschwunden "in meiner Jugend" :rotfl:

    Aber nie so professionell wie Dietmar...

    dodo_z: Machst Du das noch beruflich? Ich glaube, gelesen zu haben dass Du bei Classic Line arbeitest?!? (Muss gestehen, dass ich die letzten Jahre leider sehr raus bin und viel Anschluss verloren habe...)

    Ich würde es beführworten, wenn wir diesen Restaurationsthread nicht weiter verwässern würden.

    Wer, was, wo und wie intensiv macht geht doch bestimmt auch per PN :wink:

    so long

    der Doc

    Hab ja mal in der Ausbildung bei einem Autohaus gelernt die auch Wohnmobile auf VW-Basis gebaut haben.

    Wenn die Jungs die Aufbauten /Dächer laminiert haben (die standen da kpl. Drinne) hatten die immer so Rollwerkzeuge in verschiedenen Größen mit Rillen mit denen die Luft rausgerollt wurde...Gibt,s die evtl. noch ?

    Hatte ich bei meinen Türverkleidungen auch verwendet....


    @Doc...Rock on...:thumbs_up:

    Yepp, gibts noch. Hab ich inzwsichen auch hier.

    so long

    der Doc

    Nun geht es ans Laminieren. Vor vielen Monden habe ich mal beigebracht bekommen, wie man Epoxy und GFK laminiert. Bei meinen vorherigen Projekten hat das gelangt und einigermaßen hingehauen. Diesmal geht es aber um ein deutlich größeres Stück mit diversen Ecken und Kanten. Da war schnell klar, dass das Thema noch viele Herausforderungen parat hat. Im Vorfeld hatte ich schon gelernt, dass Gewebematten für so eine verwinkelte Form nicht geeignet sind, sondern sich unstrukturierte Glasfasermatten besser an die Konturen anpassen. Diese wollen wiederum mit Polyesterharz verarbeitet werden. Also ran ans Werk. :facemask:

    Den Armaturenbrettträger an den Kanten rundherum mit stabilem Aluklebeband etwas erweitert und alles mit Trennlack eingepinselt.

    Nach Herstellervorgabe Polyesterharz und Härter angemischt. Vorsichtshalber mit dem Härter schon an die untere Grenze gegangen, um mir beim Verarbeiten etwas mehr Zeit zu verschaffen. Da das Polysterharz das Mattengefüge anlöst, wodurch sich die als Matte gepressten Glasfasern lösen, wurde das Ganze schnell zu einer riesigen Sauerei. :mad: Das Zug hat an allen Werkzeugen und Pinseln gehaftet, nur nicht am Armaturenbrettträger. Naja, auf dem war ja auch Trennlack. Die erste Lage aufzutragen war echt eine Qual. Aber es gab kein Zurück mehr. Blöd nur, dass durch mein stümperhaftes Auftragen Luft unter die GFK-Matten gekommen ist und ich die Luftblasen kaum mehr wegbekommen habe. Zu allem Überfluss hat auch die herstellerseitige Zeitangabe für die Verarbeitung überhaupt nicht gestimmt. Ca. 15 min nach Anrühren vom Polyesterharz und Härter hat das Zeug angefangen klumpig zu werden. Laut Hersteller sollte die Verarbeitungszeit bei 40 bis 50 min liegen. :scream: Also die ganze Grütze entsorgt und den nächsten Topf mit halbierter Härtermenge angerührt. Das ging dann einigermaßen. Letztendlich habe ich drei Lagen GFK-Matten auftragen können, habe dabei aber etwa 3-mal so viel Harz benötigt wie laut Hersteller nötig gewesen wäre. Luftblasen und Klumpen habe ich aber dennoch nicht wegbekommen. Schön geht auf jeden Fall anders. :soupson:

    Nach dem Ausschalen ein paar Tage später war die Innenfläche der Form einigermaßen brauchbar. Nun ging es daran die Oberfläche hübsch zu machen, die Flächen zu glätten und die Luftblasen auszuspachteln. Die ganze Mühe soll schließlich nicht ganz vergebens gewesen sein.

    Aber es ist ja nur die Negativform. Damit geht es auch nur um die "Innere Schönheit". Ich hoffe das meine Lernkurve steil genug ist für ein brauchbares Positiv-Stück. :eek:

    so long

    der Doc

    Für eine komplette Neuanfertigung muss das Armaturenbrett erst einmal bis auf den Grundträger gestrippt werden. Erst habe ich vorsichtig das Vinyl gelöst und abgezogen und anschließend die Schaumstoffschicht. Im nächsten Schritt musste ich sorgsam alle Klebereste entfernen.

    Ziel ist es basierend auf dem originalen Grundträger eine Nagativ-Form zu erstellen, um davon wiederum ein neues Positiv abzunehmen. Dafür habe ich alle Aussparungen und Öffnungen provisorisch mit passenden Einsetzen aus Pappe verschlossen. Kleine Löcher ließen sich einfach mit dünnem Klebeband verschließen. Um eine universale Negativ-Form für den Radford Armaturenbrettträger zu erstellen, habe ich abschließend eine durchgehende Schicht Aluminium-Klebefolie über alle Ausschnitte und Füllstücke geklebt. Leider ist die Fläche durch die Klebefolie nicht so glatt geworden, wie ich das gehofft hatte. Die Nacharbeiten muss ich dann halt später in der Negativ-Form durchführen.

    so long

    der Doc

    Das hat aber nix mit den griffen zu tun.

    Dafür ist das Teil zuständig. Das gibt's für rechts und links lenker.

    Das ist so nicht korrekt. Natürlich muss der inner schwarze Schlosskasten für RH oder LH ausgelegt sein, um in die richtige Richtung zu öffnen. Darüber hinaus muss aber auch der Chromkragen vom Türgriff für LH oder RH passend sein.


    Im Inneren sind sie unterschiedlich gegossen. Tatsächlich gibt es sogar 3 Varianten. Eine für LH, eine für RH und dann eine Varianten, die für beide Seiten geht., möglicherweise Aftermarket. In meinem Sammelsurium habe ich alle 3 Varianten, aus denen ich mir bei jeder Restauration die passenden zusammenstecken muss. Wenn man falsch kombiniert, lässt sich der Türgriff weder nach unten drücken, noch nach oben :madgo:

    so long

    der Doc

    Nach dem Ausbau vom Armaturenbrett ging es erst einmal in die Analyse. Wie ist das Brett aufgebaut, wie sind die einzelnen Elemente befestigt und wie ist der Gesamtzustand? Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd.

    Ich begreife einfach nicht warum eine komplette Innenausstattung wie Sitze, Türverkleidungen, Mittelarmlehne und Teppichkanten alle mit edelstem Leder bezogen sind, das Armaturenbrett als Blickfang aber nur einen Kunstlederbezug hat. Abgesehen von der Haptik des Materials ist es, im Gegensatz zu Leder, viel aufwändiger das Kunstleder faltenfrei um die verwinkelten Konturen zu bekommen.

    Auch aus handwerklicher Sicht war das Armaturenbrett keine Glanzleistung. Obwohl das Armaturenbrett nicht groß durch Kundenwünsche variieren konnte und zumindest als Kleinserie produziert wurde, macht es eher den Eindruck als das Ergebnis einer Bastelstunde. Schlecht geschnittene oder falsche Aussparungen, unsauber positionierte Schrauben, zu zudem noch viel zu lang oder im Nichts endend. Das ist auch nicht auf das Alter zurück zu führen. Also Rolls Royce Qualität sieht für mich anders aus.

    Aus dem Grund habe ich mich für den Umbau von Rechts- auf Links-Lenker dazu entschlossen nicht das originale Armaturenbrett umzubauen, sondern ein komplett neues Armaturenbrett zu bauen. Die Reparaturen und notwendigen Modifikationen wären viel zu aufwendig und am Ende wäre es auch wieder nur ein Flickwerk.

    so long

    der Doc

    Weiteres Drumherum-Tänzeln bringt nichts, irgendwann muss das Armaturenbrett eh raus. Also habe ich vorher noch einmal das zukünftige Becker Radio in den Ausschnitt gesteckt, um zu kucken wie es passt, aussieht und wirkt.

    Als nächstes ging es darum rauszufinden, wie das Armaturenbrett überhaupt befestigt ist bzw. gelöst werden kann. Also vorsichtiges Herantasten, ohne dabei unnötige Schäden zu verursachen. Was die Herausforderung natürlich noch erhöht ist, es gibt keinerlei Pläne oder Dokumentation. Jedes Armaturenbrett ist anders, da es einerseits nach Kundenwunsch angefertigt wurde und auch immer davon abhing, welcher Radford Mitarbeiter es gerade zusammengebaut hat.

    Die Verkabelung ist folglich nochmals spannender. Schalter und Lämpchen sind typischerweise nicht beschriftet. Und da ich noch nicht einmal die Funktion aller Schalter begriffen habe, macht das die Zuordnung der Kabel nicht einfacher. Außerdem gibt es Anzeichen von späteren Modifikationen. Also erst einmal alles so vorsichtig wie möglich zerlegen, beschriften und dann auch wieder zusammenstecken, sofern möglich. Den Instrumententräger lasse ich daher noch so lange wie möglich angeschlossen und hängen.

    so long

    der Doc

    Weiter geht es mit ein paar Kleinteilen bzw. Technikteilen. Ich kann mich immer nur wieder wundern, wie „schlampig“ oder zumindest sorglos damals so ein Radford Mini zusammengeschustert wurde. Offensichtlich wurde beim Auftrag der eigentlich edlen Radford-Lackierung wenig bis gar nicht abgeklebt. Auf jeden Fall lässt sich das für den Motorraum sagen. Hier sieht man schön wir der Scheibenwischermotor in dem Weinrot Metallic mitlackiert wurde, als auch die Reduzierstücke am Schlauch der Frischluftheizung.

    Zum Glück hat an den Stellen die Abbeize funktioniert. Die Plastikteile sehen wieder richtig gut aus. Bei dem Alu-Cover vom Scheibenwischermotor wollte ich unbedingt Schleifspuren vermeiden. Somit musste die Farbe chemisch runter. Und das hat zum Glück auch geklappt. Den Motor selber werde ich zu gegebener Zeit dann noch mit einer neuen originalen Hammerschlag-Lackierung versehen.


    so long

    der Doc

    Als der Radford zu mir gefunden hat, fehlten nicht nur die anbaubaren Blechteile, sondern auch alles was an der Front anzuschrauben war. Folglich auch der MK1 Benelite-Grill. Ursprünglich mal aus einem Alu-Stranggepressten Profilstück zugeschnittener Kühlergrill, der vergleichsweise günstig zu erwerben war, ist er seit einigen Jahren nur noch schwer zu finden. Also darf man nicht so wählerisch sein, wenn einem Mal ein Benelite Grill über den Weg läuft. So hatte ich mal einen Grill erworben, der komplett weiß lackiert war. Diesen zu entlacken sollte eigenglich nicht das Problem sein. Jedoch habe ich mir daran echt die Zähne ausgebissen. Nun wissen wir, dass die frei erhältlichen Abbeizer auch nicht mehr das sind was sie mal waren. An der verwendeten Farbe hat aber auch industrieller Abbeizer versagt. Keine Ahnung was das für eine Farbe war bzw. ist.

    Natürlich könnte man den Grill stahlen lassen, aber damit würde ich die vielleicht noch intakte Aluoberfläche auf jeden Fall zerstören. Da ich aber in der Zwischenzeit die Möglichkeit hatte noch zwei andere Benelite Grills zu erwerben, habe ich mich lieber denen gewidmet.

    Ähnlich wie damals bei meinem Broadspeed-Projekt, waren die Lamellen zu richten, Korrosion zu entfernen, Lamelle für Lamelle von Steinschlägen zu befreien und anschließend zu polieren. Und wenn man schon mal in dem Flow ist, kann man auch gleich beide Grills aufarbeiten. Nach dem finalen Farbauftrag und Zusammenbau, sehen sie wieder richtig lecker aus. Dem ersten Grill werde ich mich zu gegebener Zeit dann wieder widmen.

    so long

    der Doc

    Sowas schleife ich alles schön mit der Hand. Das Gefühl spielt hier eine große Rolle. Bei derart abgerundeten Objekten ist mit der Maschine schnell zu viel weggeschliffen.

    Außerdem ist das eine sehr meditative Beschäftigung mit der man super den Alltagsstress ablegen kann :cool:

    so long

    der Doc

    Der Lackreiniger war von Johnson....., gibts nicht mehr, war noch ein DM Preis drauf :redface: Hab jetzt mal ne neue Flasche gekauft von SONAX, geht genauso gut.

    Ich benutze lieber Lackreiniger, weil der einerseits etwas Lösungsmittelhaltig ist und andererseits aber auch feine Schleifpartikel hat. Die meisten Polituren haben immer noch eine Wachs- oder Sonstswas-Versiegelung mit dabei, die ich aber nicht möchte.

    so long

    der Doc

    Wie sicherlich schon an der ein oder anderen Stelle erwähnt, bin ich ein Freund davon lieber alte Sachen wieder aufzuarbeiten anstatt neu zu kaufen. So ist es auch mit der Lenksäulenverkleidung. Diese hat in den letzten 50 Jahren doch etwas gelitten, zumindest was die Oberfläche angeht. Glücklicherweise war nichts gebrochen oder anderweitig beschädigt. Natürlich gibt es die MK2 Verkleidung auch neu zu kaufen, aber die Passform und die Details der alten Originalen ist doch anders bzw. besser.

    Man mag sich die Frage stellen, warum in diesem MK1 eine MK2 Lenksäule verbaut ist? Auch das war eine Radford Option, denn mit dem MK2 Lenkstockschalter konnte der Fußschalter für das Fernlicht entfallen und man hat dadurch auch eine realistische Lichthupe bekommen.

    Zum Aufarbeiten der Verkleidung bin ich den traditionellen Weg gegangen. Erst gründlich gereinigt, dann in verschiedenen Steps nass geschliffen, von 400er bis 2000er Papier, um sie abschließend mit Lackreiniger wieder zum Glänzen zu bringen. Hier erst einmal der Vergleich. Die obere Hälfte noch unbehandelt, die untere Hälfte schon fertig aufgearbeitet.



    so long

    der Doc