Beiträge von Dr.Mabo

    Maxxs, Dein theoretischer Ansatz passt ziemlich genau zur Realität. Thanks :cool:

    It’s wedding day.

    Nach über 30 Jahren eigener Antriebslosigkeit erhält die Karosserie erstmals wieder einen Motor. Dazu habe ich tatkräftige Unterstützung und zusätzliche Hände aus der nächsten Generation erhalten. :wink: :wink:

    Wie so häufig ist Timing bei der Zusammenführung von Motor und Karosserie besonders wichtig. Was kann man vorher schon im Motorraum und am Motor entspannt anbauen und was sollte man lieber erst nach der Hochzeit montieren. So habe ich den Motor mit vormontiertem Kühler eingehängt. Das schränkt zwar den Bewegungsraum beim Einhängen ein, aber den Kühler samt Lüfterflügel später zwischen den Kühlerrahmen und Motor einzusetzen, ist eine Qual.

    Zum Schutz des frisch lackierten Motorraums dient eine alte Eisverpackung. Sie ist schön dünn, lässt aber durch die Plastikbeschichtung jegliche Berührung gut abgleiten. Dies ist besonders hilfreich bei einem Schalthalsgetriebe, welches hinten in den Hilfsrahmen hineingeschwenkt werden muss.

    so long

    der Doc

    :thumbs_up: :thumbs_up: Was ist das rechts vom Tacho für ein Rundinstrument?

    Das ist ein "Smiths Oil Check". Damit lässt sich vom Innenraum aus rein analog überprüfen ob der Ölstand korrekt ist oder nicht. Zieht man an dem Bobbel in der Mitte erscheint ein grüner Ring, bei Olstand OK. Ist er zu niedrig, zeigt sich ein roter Ring.

    Eignet sich perfekt vor dem Motorstart.


    Die Platte vom Motorraum aus zu verschrauben bringt nicht viel, da dort später die Zweifach Vergaseranlage im Weg ist. Außerdem habe ich das Armaturenbrett so aufgebaut, dass es sehr servicefreundlich in einzelnen Sektionen zerlegt werden kann. Birnchenwechsel und sonstiger Zugang zu den Instrumenten ist sehr schnell und einfach möglich.

    so long

    der Doc

    Für einen möglichst ruhigen Innenraum wollte ich die Tachoöffnung zum Motorraum hin mit der Abdeckplatte der Minis aus den 80ern verschließen. Allerdings passt bei der originalen Platte die Aussparung für den Vergaser und das Radio im Armaturenbrett platzmäßig nicht zusammen. Daraufhin habe ich die Platte nachgebaut, nur eben ohne die Aussparung. Für die Abdichtung sorgt eine dünne Raupe Karosserieknetmasse.

    Vor dem Einbau habe ich das Armaturenbrett mal probehalber komplett zusammengesteckt.

    so long

    der Doc

    Weiter geht es mit ein paar gewöhnlichen Arbeiten. Aber beim Zusammenbauen ist die Freude am jedem einzelnen Puzzelstück besonders groß.

    Die überholte Scheibenbremsanlage darf nun auch an ihren Platz. Gute alte NOS Bremsscheiben harmonieren besonders gut mit Mintex Bremsklötzen. Die alten Lockheed Bremszangen haben neue VA-Kolben bekommen und einstellbare GAZ Dämpfer sorgen für gute Kurvenlage.

    Die Befestigung des Kühlergrills war mit seinen Blechschrauben noch nie auf Langlebigkeit ausgelegt. So häufig wie der Kühlergrill über die Jahre ab und wieder angebaut wird, schreit das nach Optimierung. Selbstsichernde Annietmuttern sind da eine gute Lösung, insbesondere wenn im Grill auch noch Zusatzscheinwerfer hängen.

    Der Tank ist nun endlich an seinem Platz und darf sich auf den ersten Sprit freuen. Der Platz zum Lautsprecher ist zwar knapp, aber es passt gerade eben.

    Der Teppich ist testweise zur ersten Anprobe reingekommen und die passende Schallisolierung zum Motorraum sitzt auch gut.

    so long

    der Doc

    Danke Lars :cool:

    Weil wir gerade so schön in den Details sind, hier gleich noch ein paar mehr.

    Ich hatte ja zuvor schon davon berichtet, dass eine Zweifach H4 Anlage für die Spritzufuhr im Motor sorgen soll. Bei einem linksgelenkten Mini, streiten sich aber Hauptbremszylinder und Schwimmerkammer vom linken Vergaser um denselben Platz im Motorraum. :madgo: Die Schwimmerkammer ist die Klügere und weicht daher auf die andere Vergaserseite aus. Die Vergaser sollten möglichst gut vor der Hitze vom Fächerkrümmer geschützt werden. Ein Hitzeschutzblech für Zweifach H4 als Linkslenker gibt es nicht. Somit habe ich ein altes Hitzeschutzblech für Zweifach HS2 umgebaut und angepasst. Dazu habe ich die eine Seite einfach umgedreht, musste aber das eigentliche Blech abschneiden und andersherum wieder anschweißen. Man sieht noch die Schweißnaht. Beide Oberkanten musste ich auch kürzen, um später auch an die Krümmerschrauben zu kommen.

    Bei der Aufrüstung der Achsträger habe ich die Kugelbolzen vor der Montage mit Einschliefpaste in ihre Überwurfmuttern eingeschliffen. Obwohl es alte originale Kugelbolzen sind, denen man eine sehr gute Qualität nachsagt, trägt die Auflagefläche von Kugelbolzen und Mutter nicht flächig. Es empfiehlt sich beide Teile vorher aufeinander anzupassen. So lässt sich der Verschleiß spürbar reduzieren.

    Und nun noch ein paar kleine Modifikationen im Motorraum. Ich habe mich schon immer darüber gewundert, warum im linken Stehblech keine Öffnung ist, um vom Radkasten an die Verschraubung vom Bremsschlauch zu kommen. So wie es auf der Kühlerseite ist. Also habe ich dort eine Öffnung reingeschnitten. Das größere Loch kurz darüber ist übrigens für den Kupplungswechsel im eingebauten Zustand. Es sitzt in der Flucht der Kurbelwelle, sodass man vom Radkasten aus mit einer Verlängerung auf den Kupplungsabzieher kommt und mit großem Hebelarm arbeiten kann. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich es am Broadspeed mal brauchen werde, es ist wie mit dem Regenschirm, den man vorsichtshalber dabei hat. :wink:

    so long

    der Doc

    Auch wenn es unheimlich verlockend ist in eine fertig lackierte Karosserie all die schönen und großen Teile direkt einzubauen, darf der Blick und die Sorgfalt für die Kleinigkeiten nicht verloren gehen.

    Da gibt es zahlreiche technische Lösungen von BMC, die ich aus handwerklicher Sicht nie verstanden habe :madgo: . Und so habe ich an vielen Stellen am Broadspeed diese technischen Lösungen neu überdacht und auf meine Weise gelöst.

    Ein Beispiel davon ist die Befestigung der Türgriffe. Diese sind von innen mit zwei Distanzhülsen an die Türhaut geschraubt. Aber warum verwendet man gerade Distanzhülsen, wenn sie auf einer schrägen Fläche aufliegen sollen? Sie liegen lediglich an der Oberkante auf und drücken sich im ungünstigsten Fall schön in das Blech hinein.

    Ich habe daraufhin die Distanzhülsen auf einer Seite angeschrägt. So können sie sich flächig auf der Türhaut abstützen und den Türgriff viel besser fixieren.

    Mein Broadspeed bekommt auch eine klassiche Stabantenne. Diese ist elektrisch ein und ausfahrbar. Das alte Becker Radio steuert die Antenne aber nicht direkt an. Also muss ich sie mit einem separaten Schalter betätigen. Von den klassischen LUCAS Kipschaltern würde ich 2 Stück beötigen. Es gibt zwar einen Nachbauschalter, der nach oben und unten eine Tipfunktion hat und das LUCAS Design hat, aber der soll gut 30 GBP kosten. So hab ich aus dem Elektrohandel einen Schalter für wenige Cent gekauft und lediglich das LUCAS Griffstück übernommen. Mit etwas Wärme kann man das LUCAS Griffstück abziehen. Den Metallstift vom neuen Schalter habe ich in die passende Form geschliffen und dann das Griffstück verklebt, fertig.

    Auch wollte ich wieder einen LUCAS 608 Innenspiegel verwenden. Die haben aber in den aller seltensten Fällen eine passende Aufnahme für Mini. Also habe ich die aus einem 4-kant Stahlrohr selber gebaut.

    So long

    der Doc

    Der Zusammenbau ist tatsächlich sehr ungewöhnliches Arbeiten für mich. Ich muss ständig darauf achten, dass meine Hände sauber sind. Bei den endlosen Stunden zuvor war es völlig schnuppe, wie schwarz meine Hände waren. Aber so ist das nun mal, wenn man auf der Zielgraden ist. :cool: :cool:

    Für mich immer wieder das schönste und absolut typische Bezugsmaterial für einen Schiebefenster Mini ist und bleibt Grau/Gold Brokat. Jetzt ist es soweit die ersten Brokat Verkleidungen einzusetzen. Damit die Radläufe sich nicht ganz so hart anfühlen kommt eine Schicht Filz zwischen Blech und Bezug.

    Auch die 60er Jahre Britax Gurte gehören für mich dazu. Für die Montage der Gurtrollen hatte ich schon vorab eine passende Montageplatte in die Innenschweller geschweißt.

    Die Lautsprecher und Chromblenden aus einem alten Jaguar sind zwar akustisch nicht der Renner, aber sind zeitgemäß und passen optimal ins spätere Gesamtbild.

    Und endlich konnte ich das schalterlose Broadspeed Schalterpanel einbauen.

    Wenn ich nicht so viel Zeit mit kucken und freuen vergeuden würde, wäre ich viel schneller. :laughing: :laughing: :laughing:

    so long

    der Doc

    Bleibt das Leder auf der Außenseite? Bei mir hat es damals Wasser reingesaugt.

    Jain, ich habe es ca 2-3 mm um die Kante gelegt, damit es besser von der Dichtung gehalten wird, aber bewusst nicht länger gelassen, damit es eben genau kein Wasser ziehen kann und die Dichtung noch genug fläche hat zum Fensterrahmen abzudichten.

    So zuzmindest die Theorie, was die Praxis bringt, bleibt abzuwarten :roll-eyes:

    so long

    der Doc

    Passend zum Leder bezogenen Armaturenbrett habe ich nun auch erstmals die A-Säulenverkleidung und die untere Armaturenbrettleiste mit Leder verkleidet. Es ist so ein Genuss das Leder in jegliche Kontur zubringen, im Vergleich zum Kunstleder. Was habe ich mich früher abgemüht das Kunstleder faltenfrei in die gewünschte Form zu bringen und geklappt hat es nur selten.

    Leder, ordentlich nass gemacht, ist fast so flexibel wie Gummi. Dann in der Position trocken lassen und es behält einfach die Form. So lässt sich das getrocknete Stück auch nachträglich noch auf Endmaß schneiden, ohne dabei auf dem Lack rumschnipseln zu müssen. Dann final verkleben und alles passt bestens.

    so long

    der Doc

    ..und wie viele Karossen im Jahr gedenkst du so, zu produzieren?.....

    Darf ich mal eben Deinen Schreibfehler korrigieren?

    korrekterweise müsste es heißen "... und wie viele Karossen im Jahrzehnt gedenkst du so zu produzieren?" :tongue:

    Nun möchte ich noch auf meinen allerersten Beitrag in diesem Treat verweisen :biggrin: Dort erwähnte ich, dass meine bisherigen Projekte immer ein Zeitraum von 9 Jahren benötigt haben. Pandemiebedingt bin ich dieses Mal ein klein bisschen schneller, sofern nich noch was dazwischen kommt :roll-eyes: Um aber endlich Deine Frage zu beantworten..... vielleicht komme ich ja auf 1-2 pro Jahrzehnt :redface: Das wäre dann schon eine deutliche Steigerung, oder?

    so long

    der Doc

    Mit das Erste, was in die Rohkarosserie einzubauen ist, ist der Kabelbaum. In dem Zustand kann man noch wunderbar ein, aus und umfädeln.

    Ebenfalls ist jetzt ein guter Zeitpunkt den Vibrationen der Karosserie vorzeitig den Gar auszumachen. Also habe ich die Türhäute, die Seitenteile, den Kofferraumbereich und das Dach mit Antidrönmatten beklebt. Das ist zwar nichts für Gewichtsfetischisten aber es macht das Fahren doch deutlich ruhiger und entspannter.

    so long

    der Doc

    das Wachs hat einen leichten Farbschleier, oder kommt das vom fotografieren?

    Ich nehme da nur noch Protewax, das wirklich glasklar ist :smile: .

    Hi Rüdiger,

    wichtig ist mir, dass man sieht, was sich unter der Schutzschicht tut und dass es farblich passt. Daher habe ich mich für K-Line vom Korrosionsschutzdepot entschieden.

    Mit dem leichten Farbschleier hast Du recht. Das variiert auch noch einmal mit der Schichtdicke. Allerdings kann ich den Farbschleier in den gefährdeten Bereichen sehr gut verkraften . Überzeugt haben mich die Eigenschaften: Mechanisch belastbar, nicht klebrig oder schmierig und für den Schutz von landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen entwickelt.

    so long

    der Doc

    Bevor das große Zusammenbauen beginnt, ist es sinnvoll erst einmal die richtige Reihenfolge festzulegen.

    Wie auf den Bildern zu sehen ist, habe ich sowohl auf Steinschlagschutz, als auch auf den klassischen Unterbodenschutz verzichtet. Um aber die Radhäuser und den Unterboden dennoch zu schützen habe ich einen transparenten Unterbodenwachs aufgesprüht, der eine strapazierfähige Oberfläche erzeugt, die nicht klebrig oder schmierig ist.

    Bevor ich den Wachs auftragen konnte habe ich erst obenrum alles abgeklebt und alle Löcher im Boden und Motorraum verschlossen. Dazu gehörten auch die Verschlussbleche für die Ecken vom Windleitblech, die ich, wie zuvor schon beschrieben, schraubbar gemacht habe. Vor deren Montage habe ich den Hohlraum mit Mike Sanders ausgepinselt, die Kanten mit Karosserie-Knetmasse abgedichtet und das Blech vom Kotflügel aus eingeschraubt.

    Auf den letzten beiden Bildern ist der Wachs bereits aufgetragen.

    so long

    der Doc

    Hi Paul,

    Lackmäßig lasse ich immer meine Farben bei der Firma Porsol mischen, so auch für den Motor.


    Nu gehts dann wieder weiter :cool:

    Letzte Woche gab es keine Neuigkeiten, da ich mir mal eine Woche Urlaub auf und am Wasser gegönnt habe.

    Dafür ist nun aber die Karosserie fertig lackiert. Es fehlt lediglich noch der weiße Streifen quer über die Motorhaube. Dieser wird erst auflackiert, wenn die Motorhaube final montiert und exakt ausgerichtet ist. Nun lasse ich einfach mal die Bilder sprechen. :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin:

    so long

    der Doc

    Bleibt das originale Ölansaugrohr?

    Ich überlege gerade wie ich darauf antworten soll :tongue: Ich versuche mal ein vorsichtiges und ganz langgezogenes jjjjjaaaaaiiiiiiiinnnnn

    Das eingebaute Ölansaugrohr bleibt drin = Also kann ich mit JA antworten

    Das Originale ist bereits ausgebaut = Also kommt hier das NEIN hin.

    Auf dem 4. Bild der fünf Getriebebilder ist das Ansauggitter mittig unten quer zu sehen. Das Originale hätte einen großen Gitter-Topf rechts unter der Montageschraube.

    Verbaut ist hier ein NOS Janspeed Ansaugrohr.

    so long

    der Doc

    Shrek-Grün ist ja eigentlich eher Richtung Waldmeister. Aber da der Ur-Shrek ja auch schon etwas in die Jahre gekommen ist, dunkelt der natürlich auch nach :tongue:

    Aber eigentlich ist der Farbton ja zweitrangig. Viel wichtiger ist ja, dass man mit einem grünen Motor problemlos in der Umweltzone unterwegs sein kann :rotfl: Das haben die in den 60ern schon vorhergesehen. Und die Annalena findet es bestimmt auch toll :starry_eyed:

    so long

    der Doc

    Während die Karosserie ihren Farbauftrag bekommt, soll die Antriebseinheit samt Anbauteile auch entsprechend glänzen können. Da ich kein Freund von lackierten Schraubenköpfen und Dichtungen bin, habe ich zum Lackieren alle Teile nur zusammengesteckt. Das erspart mir Abklebearbeiten und es sind die Teile nur da lackiert, wo sie auch von außen sichtbar sind. Nur das Getriebe ist dabei etwas tricky. Also habe ich es erst saparat von unten lackiert, um dann später den Motorblock darauf zu setzten und im zweiten Gang den Motor komplett zu lackieren.


    so lomg

    Der Doc