Aufbau neuer Motor

  • Moin
    bin neu hier - habe mir gerade einen Mini zugelegt.
    Da der Motor schon sehr alt ist 110.000km überlege ich mir,
    einen neuen aufzubauen. Was muss ich so an Materialkosten
    für einen 1275er-Standardmotor rechnen? Zusammen- und
    einbauen kann ich ihn selber. Oder wo bekomme ich einen
    fertigen Motor - was darf ein überholter Motor kosten?

  • Du merkst, Deine Frage läßt sich eigentlich nicht beantworten, weil zu viele Umgebungseinflüsse fehlen.
    Aber wenn Du in meiner Signatur nachschaust, dann findest Du auch eine Restauration und dabei eíne gesamte Überholung der Antriebseinheit. Es kommt halt immer darauf an, was man vorfindet, wenn das Aggregat zerlegt wird. Erst dann weiß man was getan werden muß und daraus ergeben sich dann auch die Kosten. Ein Motorenbauer, der den Block bohren und hohnen kann ist da aber schon fast Pflicht.
    Und ja fertige Motoren kann man auch kaufen. Aber auch da muß man sich überlegen, was man will. Zudem gibt es da etliche Händler, also mal telefonieren und nachfragen und sich beraten lassen.

  • Also konkreter - was zahlt man ca. für:
    nen alten 1275 A+
    bohren und honen
    Kolben
    std. Nocke
    Zylinderkopf
    ...
    also kein übertriebenes Tuning
    60 PS sollten reichen ;)

  • Ich habe meinen A-Serien Motor selber zerlegt, den Block vermessen lassen und frisch bohren und hohnen. Dann die neuen AE Kolben auf das Pleul ziehen lassen, die Kurbelwelle mußte frisch geschliffen werden und wurde dann Nitiritgehärtet. Dann noch Block und Zylinderkopf planen lassen. Und schon waren 1000€ weg. Den Rest wie neue Lagerschalen montieren ebenso für die Nockenwelle usw. habe ich selber gemacht. was da an Materialkosten noch genau drauf kam kann ich nicht genau sagen.
    Das beste ist, Du gehst zum Motornbauer Deines Vertrauens und besprichst die Sache.
    Warum willst Du die Arbeiten eigentlich durchführen? 110 000 km ist jetzt keine extreme Laufleistung.

  • Horst Horstmann


    Exakt die von 'Biz' formulierte Frage drängt sich bei 110TKM Laufleistung auf :"Warum ?"


    --Läuft der Motor (bei intaktem Umfeld) unrund ?
    --Bläut er oder verbraucht spürbar Öl ?
    --Ist ein Leistungsverlust aufgetreten ?


    Es gibt diverse Motoren --es kommt immer auf die Pflege und Bedienung zuvor an-- , die als 1300er A+ 140-250TKM Laufleistung aufweisen können. Selbst wenn es 'nur' 140TKM mögl.Laufleistung wären, könnte das noch 30TKM = ? Jahre bedeuten.


    Wenn die serienmäßige Leistung genügt, dann kann dem Motor ein verbessertes Umfeld in Ein- und Auslaß spendiert werden , und er läuft problemlos und gut.


    Sollte eine Instandsetzung nötig sein, dann hängt das u.A. auch davon ab, welche Art von Qualität man materialseitig bereit ist zu investieren.
    Fertige AT-Motoren aus britischer Fertigung sind, sofern seriell hergestellt, eher nicht zu empfehlen.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Der Motor verbrennt Öl. Ich habe den Kopf abmontiert und habe festgestellt, dass die Zylinder oben eingelaufen sind. Muss also gebohrt und gehont werden. Der Kopf ist wieder drauf und die Mühle läuft noch. Jetzt überlege ich halt, ob mich mir nen neuen Motor aufbaue und dann tausche, oder ob ich den alten ausbaue und restauriere. Das dauert halt lange, weil ich viel selber machen will und ich kann solange nicht fahren.

  • @ Horst Horstmann


    Das ist ein reines Rechenexempel.


    Gebrauchtmotoren werden sehr oft zum Preis von 500 Euro angeboten.
    Bei guter Vorbereitung bekommt man einen reinen Neuaufbau (ohne Verfeinerung wie härten und wuchten) in 4 Wochen gemacht, wenn man nichts anderes macht und ständig dahinter steht.


    Die Rechnung verändert sich, wenn man weniger Geld bezahlt für den Gebrauchtmotor,
    bzw. wenn die Arbeit deutlich länger dauert, was sehr schnell paßiert.


    Da der Motor serienmäßig bleiben soll kann man möglicherweise sehr gut ohne Härtung und Wuchtung auskommen.


    Der Motorbauer sollte aber auf jeden Falle die Hauptlagergasse prüfen, ob noch in der Flucht.
    Gleichzeitig sollten nach dem Aufziehen der Kolben die Pleuel/Kolben - Kombi auf einer Präzisionswaage verwogen werden.
    Dann die 3 schwereren der leichtesten Kombination anpaßen durch Materialabnahme am Pleuel.
    Dadurch läuft der Motor länger (Lagergasse), bzw. geschmeidiger (Gewichtsanpaßung).



    Bevor man jedoch der kompletten Neuaufbau anstrebt wäre zu prüfen, ob man damit hinkäme neu zu honen und Kolbenringe neu aufzuziehen. Dazu aber müßte der Motor zerlegt werden. Sollte oben schon ein massiver Absatz sich gebildet haben, fällt diese Prüfung auch weg.


    Andreas Hohls

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  • Sieht man das Honbild noch?
    Bei meinem Motor war mit 125000km die Kopfdichtung durch (wegen fehlendem Thermostat durch den Vorbesitzer!).
    63PS Spi.
    Das Honbild war noch sichtbar bis auf den oberen Wendepunkt der Ringe.
    Ich hab dann den Kopf überholt und mit neuer Kopfdichtung wieder drauf gebaut.
    Ölverbrauch anschließend einen halben Liter auf 6000km.
    Ich denke, damit kann man leben. Wenn Du den Motor neu aufbaust, ist es fraglich, ob der Motor dann danach auch mit so einem niedrigen Ölverbrauch läuft.


    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

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