MINI komplett Fiberglas

  • Hi Leute,


    jetzt muß ich doch auch noch meinen Senf dazu abgeben ;)



    Zitat

    Sorry, den Satz kapier ich nicht. Was ist "Zwei"?


    Naja, Peter meint wohl eher "zu zweit" ;)


    Zitat

    Und wie ist das eigentlich mit der Reparierbarkeit? Z.B. nach einem Unfall?


    Ihr müsst euch halt dessen bewußt sein, daß es keine Austauschteile für eine GFK Karosserie gibt. Kleine Reparaturen sind "von Hand" zu flicken. Aber sobald es was größeres gibt, braucht man prinzipiell erst mal eine Form, um das betreffende Teil zu flicken oder auszutauschen.


    Zitat

    Rost wird diese Karosse nie ansetzten.


    Ganz so einfach ist es doch wieder nicht. Um die gleiche Stabilität wie eine Stahlkarosse zu erreichen(damit auch den TÜV Menschen zu befriedigen) - ohne daß der Gewichtsvorteil durch entsprechend dickes Laminat verloren geht - müssen Stahlverstärkungen eingebaut werden. Wenn diese nicht 100% dicht verpackt und somit Wassergeschützt sind, haben wir wieder den Rost... :(



    Ich erinnere mich übrigens in der Mini World oder Mini Mag einen Bericht über die Restauration eines Dominos gelesen zu haben. Die Innenmaße dieser Karosserie sind anders - nämlich enger. Armaturenbrett und Sitze mußten vom Besitzer abgeändert werden.


    Nur meine zwei Eurocent...


    Gruß,
    Michael

  • Also dass man Stahlprofile braucht um die gleicht Festigkeit zu erreichen ist ein ganz großer Humbuk!! Das geht auch anders, zu erwähnen wären Inserts aus Hartschaum, Waben etc. oder man verwendet Kohlefaser, dann kommt man im Gewischt wesentlich unter Stahl bei gleicher Festigkeit.
    Die Faustregel für Kohlefaserlaminate lautet: bei gleicher Festigkeits-Dimensionierung ein fünftel des Gewichtes!!
    Das ist doch etwas, wenngleich es zugegeben auch etwas teurer wird ;)

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • Zitat

    ...ganz großer Humbuk!!


    dodo_z, das ist sehr knapp an der Provokationsgrenze, egal ob richtig oder falsch. Büdde büdde nich... ;)


    Nach einigem Rumsurfen scheint mir jemand wie dodo_z zu fehlen in der Branche, der die Möglichkeiten auch mal mit deutscher Gründlichkeit ausnutzt. Fakt ist offensichtlich, dass alle erhältlichen Kunststoffkarrossen dies nicht tun und nachgebessert werden müssen, soweit überhaupt lohnend von der Haltbarkeit (Kunststoffqualität) her. Nix für mich, zumal dann aus Reparatur-Gesichtspunkten eher ein "Stehzeug" als ein Fahrzeug.


    Wenn eine gleiche Steifigkeit erreicht werden soll mit reiner Glasfaser und nichtmetallischen Inlays ist auch unstrittig, dass die Dimensionen erheblich größer werden D.h. entweder kommen hässliche äussere "Beulen" drann, oder innere Veränderungen machen die Nutzung vom standard Interieur unmöglich. Mit Kohlefaser die komplette Karrosse aufzubauen ist wohl noch unbezahlbar, und wäre ein Prototyp.


    Leicht OT, aber sehr interessant: Neulich gabs hier einen Thread um diesen Kohlefaser-Mini , der als Mittelmotor-Rennwagen aufgebaut wird. Die Site Kimini 2.2 Home Page bietet ein sehr reiches Fundus an Links für Prototyp-Leute. Was für ein Aufwand hier betrieben wird mögen diese Leckerbissen zeigen: (Bilder zu groß, hab sie angehängt)Arick

  • Tom: Wir sind alle leichtgewichtsverrückt und rostabgefüllt. Und das ist sicher theoretisch möglich. Aber mit den vorhandenen "Bausätzen" die es gibt... zumindest höchst wahrscheinlich ein erhebliches Risiko, entweder in Sachen Gewicht oder Sicherheit.
    Arick

    Better times without money than times without Mini

  • @ dodo_z
    meine natürlich zu zweit ( dank da den General)


    Im allgemeinen:
    man kann Karossen aus Kunststoff ohne Stahleinlagen stabiler bauen als aus Stahl, es kommt dabei aber darauf an welches Material verwendet wird, wie die versteifungen aussehen und am Wichtigsten ob die Konstruktion von Vornherein auf den Werkstoff ausgelegt sind wie zum Beispiel beim GTM Libra (mit deutscher Zulassung mitlerweile). Wenn jetzt allerdings Dodo_z plötzlich mit Kohlefasern ankommt ist das nicht in Ordnung da zuanfang von GFK die rede war.
    Um aufs Gewicht einzugehen macht es erstmal sinn in allen anderen Bereichen zu suchen, wie z.B. bei den Räderen (vergleicht mal nen leichten satz 165/10 mit 175/13), hilfsrahmen und Schwingen, Ausstattung etc.


    Gruß Peter

    Gruß Peter


    a fool with a tool is still a fool


    PS schraube und fahre seit 85 Minitechnik

  • Hi zusammen,


    volle Zustimmung an Schrott-Peter. Klar ist eine Karosse komplett aus "Kunststoff" machbar. Die Frage ist dann nur nach den Kosten - selbst wenn nur der Boden- und Säulenbereich aus CFK sein sollte. (Ich vermute mal, wenn wir soweit gehen, würde der TÜV sicherlich eine Kevlar/Kohle Mischung sehen wollen und nicht nur das sehr steife CFK)
    Und bisher war aber nur von GFK die Rede...


    Aber egal - wenn jemand mal eine TÜV- fähige G/C-FK Karosserie baut, fände ich das toll.



    Grüße,
    Michael

  • Naja, sooo einfach ist das nicht mit GFK bzw. CFK. Klar, der Rost von außen ist weg, aaaaber wenn GFK und Konsorten anfangen zu reißen ist das eine Schweinearbeit um den Riß zu flicken. Ich sage nur Eurofighter(kenne mich bestens aus!), da bestehen die Flügel auch aus CFK plus Schaum mit Waben. Aber es reißt trotzdem alles ohne Ende, und da is mit Löcherbohren zum Stoppen nicht getan. Die Instandsetzung eines Risses ist so teuer, das ich meinem Phantombaby nen ganz neuen Alu-Titanflügel kaufen kann!! Es ist wirklich kein Vorteil, habs auch bei meiner Corvette gesehen. Außen tiptop, aber innen Stahlbäder zur Versteifung der A-Säule usw. ,alles weggegammelt. Da rieselte der Rost, schweißen unmöglich sonst brennt die Kiste ab.
    Kein Wunder das sich das gute alte Blech fast überall durchgesetzt hat.

    Never change a (ampelrennen) winning Team

  • *gg* Ich will auch einen Eurofighter haben!


    Also, in aller Bescheidenheit, ich galube dodo_z hat trotzdem recht. Vielleicht fehlt hier noch der Begriff "materialgerecht", unüblich bei Jungingenieuren und deren theoriegläubigen Profs?
    Wenn g (c) fk, *dann* g (c) fk. Und zwar ganz! Mit *nachgiebigeren* Inlays als die Haut, und höchstens mit kleinen rostreien Stahlplatten zur Befestigung vielleicht.
    Wenn ich so daran denke, was schon am "statischen" Bau es für riesige Probleme gibt mit den extrem unterschiedlichen Wärmeaus- und Spannungsdehnungskoeffizienten der verschiedenen Materialien wie Stahl und Kunststoff, dann wundert mich das überhaupt nicht. Erst recht nicht bei Teilen, die heftigen Schwingungen und Wechsellasten ausgesetzt sind. Dazu kommt bestimmt noch Schwund durch allmähliche Ausdünstung von Chemikalien. Was anderes ist z.B. ne Flipfront, die sich in Grenzen bewegen/verbiegen kann, also nur lastfrei "angehängt" ist.
    Arick


    PS: Stahlbeton z.B. funktioniert nur, weil der Betonstein dieselbe Temp-ausdehnung hat wie Stahl. Und unter Last reisst der Beton in hunderte von mikroskopischen Rissen auf (Zug, unterseite von Brücken z.B.) und übergibt die Last an den Stahl. Unter Druck bleibt aber der Stahl fast wirkungslos (Brückenoberseite). Wechsellasten Zug/Druck führen zu erhöhten Verformungen, im Guten gesagt nur "theoretisch" berechenbar.

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  • Prima, es hat jemand erfasst wo das Problem liegt!!! Stahl in ein Laminat einarbeiten ist aus obengenannten Gründen nicht unbedingt empfehlenswert. Auch die Bemerkung bezüglich CfK AfK (Handelsnahme Kevlar oder Twaron) Gemisch sind völlig berechtigt und angemessen. Dass eine solche Karosse viel mehr kostet und von der Konstruktion von vorhherein auf diese Werkstoffe ausgelegt sein muss ist hoffentlich klar. Zu den Inlays sei gesagt, dass gerade hier Stahl kontraproduktiv ist. Ein Platte Birkensprerrholz, dass vorher mit Kunstharz versiegelt wurde hat sich hier sehr gut bewährt.


    Ich denke eben, dass man sich einen solchen euren Mini nur einmal kauft, dann dieser aber dann zumindest zwei Motorenleben überdauern sollte. Und man nicht immer den Rost bekämpft sondern in erster Linie am fahren Spass hat und sich spassigeren Dingen wie dem Motor, HiFi oder dem Interieur kümmern kann ;) Ach ja natürlich und man fährt nur alle 10 Jahre mal zum Lackierer, vorausgesetzt man hatte keine Reparatur und/oder Unfall.

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  • Zitat

    Birkensprerrholz,...



    Na, viel Spaß beim ersten Crash!
    Im Boots- bzw. Flugzeugbau dagegen absolut gerechtfertigt, weil richtig. Aber im Kfz???


    Habt ihr euch schonmal ältere Autos aus Gfk angeschaut? (Renault Alpine, Corvette,...) Die haben i.d.R. Risse im Lack aufgrund der 'extremen' Witterungsverhältnisse in Deutschland.


    Und jedes dieser Autos hat einen Alu- bzw. Gitterrohrrahmen, der die fahrdynamischen Lasten aufnimmt (was im übrigen sowieso die Richtigste aller Lösungen ist, weil statische (Fahrwerk) und optische (Karosse) Elemente voneinader getrennt sind. Das Gfk trägt somit nur sich selber. Hängt da aber noch ein Motor drin, mit dem die Kiste um diverse Ecken gescheucht wird....dann hält hoffentlich wenigstens das gute Birkensperrholz....


    Andi - der Leichtbau grundsätzlich befürwortet...(es kann schließlich nicht sein, dass zB. der aktuelle Polo schon locker 1000-1100 kg auf die Waage bringt.)

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Ein Crash hätte ich mit einem Auto aus Kunststoff lieber als mit einem Blech-Mini! Natürlich nur wenn dieses Auto nicht nur aus Glasfasermatten und Polyesterharz besteht, sondern dafür optimiert ist und dementsprechend gebaut ist.
    Das mit der Alterung stimmt zum Teil, da im Karosseriebau oft "nur" Polyersterharz verwendet wird, dass wesentlich spröder ist als Epoxydharz.
    Dazu fällt mir gaerde ein, dass die in der Landwirtschaft verwendeten Wasser- oder Spritzmittelbehälter oft schon Risse haben bevor sie zum ersten mal in Betrieb gehen, allerdings wieder die Kombination Polyester und Glasfaserschnitzel (diese Teile werden oft nur in die Form gespritzt!).


    Apropos Leichtbau:
    Vorhin habe ich wieder in einer Broschüre gefunden, dass die fünfteilige selbsttragende Zender Fact-4 Karosserie nur 55kg wiegt! Natürlich Kohlefaser Epoxyd Laminat mit Vakuumpressung und allem Schnickschnak, aber das zum Thema Motortragen und um Kurven heizen.

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  • Zitat

    Ein Crash hätte ich mit einem Auto aus Kunststoff lieber als mit einem Blech-Mini!


    Ja, das vielleicht schon. Wenn es
    1. richtig gemacht wurde.
    2. kein Sperrholz drin ist.


    Zitat

    Natürlich Kohlefaser Epoxyd Laminat mit Vakuumpressung und allem Schnickschnak, aber das zum Thema Motortragen und um Kurven heizen.


    Schön. Aber ist das in irgendeiner Weise mit der Serienmäßig ablaminierte Minikarosse vergleichbar?
    Schon allein um dieses Monocoque zu berechnen wurde m.E. mehr Geld und Zeit investiert als für's komplette abgipsen und ausformen von locker 10 Minikarossen.....locker!


    Ganz nebenbei kann ein kleiner Parkplatzrempler bzw. Bordsteinkratzer dazu führen, dass die ganze Karre später bei geschätzten 300 Sachen auseinander fliegt.
    Denn Risse im Gewebe sind sehr schwer zu erkennen und nicht reparierbar. Da hilft nur Austauschen!


    Brechen tut die Faser ausserdem extrem schnell, wenn eine Last in nicht vorgesehener Richtung auf die Faser wirkt.
    zB. Bei 'nem Bikrahmen, wenn man es in die Hecke schmeißt.


    Andi

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Zum Thema Crash, ich glaube da gibt es ein Mißverständnis. Sperrholz war nur als Inlay für Bereiche in denen Kräfte übergeleitet werden gedacht (z.B. beim Mini also in der Quertraverse im Motorraum an den Stellen, an denen der Hilfsrahmen mit den fetten Schrauben befestigt wird) und nicht als Stützstoff im Laminat.


    Zu den Problemen der nichtberücksichtigeten Kerbwirkung und den Folgen eines kleinen Remplers und des daraus resultierenden Kratzers (Kratzer im tragenden Teil war Unfallursache :( ) muss ich dir wiederum Recht geben, aber darum verwendet man in den Aussenlagen ja oft das oben genannte Aramidgewebe (evt. auch als Kohlefaser-Aramidmischgewebe), dass solche Vorkommnisse vermeiden helfen soll.

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  • Zitat

    Kratzer im tragenden Teil war Unfallursache


    Äh....gabs da 'n konkreten Fall? Dachte vorhin eher an Formel 1 & co, wo ein Schubser von vor 50 Runden plötzlich einen Flügel oder Reifen davonfliegen lässt.


    Oder die gebrochenen Hightech-Fahrradrahmen/ -gabeln (Das tut schon weh, wenn man nur dran denkt :eek: )


    Andi

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • die erste CfK Gabel an meinem Rennrad :( an der Schwäbischen Alb eine Strasse den Trauf hinunter und mit über sechzig sachen in Gebüsch, aber zum Glück nicht das geringste passiert. Zum Glück war vorher ne starke Kurve und ich hatte nicht mehr die sensationellen 94Km/h der davorliegenden Gerade darauf!

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  • AUTSCH!
    Biste die Strecke von der Hohenneuffen runtergebrochen???
    Da geht's schön schnell nach unten :D


    Andi - der mal bei ca. 40 über'n Lenker abgestiegen ist, weil der auseinadergebrochen ist und dann in die Speichen ging.
    Allerdings war der aus Alu...

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • ...nee, eine weiter östlich, die von Erkenbrechtsweiler zum Freilichtmuseum, Beurenersteige heisst die glaub ich.


    Zurück zum Thema: Wie wärs wenn wir uns mal zusammensetzten, du kennst dich aufgrund deines Berufes mit Festigkeitsberechnung gut aus, davon hab ich keine Ahneung, dafür bring ich aus der Praxis des Leichtbaus mit Faserverbundwerkstoffen etwas an wissen mit. Vielleicht können wir ja einen Mittelweg zwischen Stabil aber anfällig und labil und unbrauchbar herausfinden.

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  • Unter daten finden die Interessierten kurze Erklärungen zu den obengenannten Werkstoffen Infos zu Faserverbundwerkstoffen


    @ mini T. Wie du siehst sind wir noch damit beschäftigt ;)

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