Kathodischer Rostschutz

  • Hallo,
    ich habe in der Suche nichts zu diesem Thema gefunden, deshalb mal als neues Thema:


    Hat jemand von Euch schon Erfahrungen mit einem
    Kathodischen Rostschutz, bzw. einer Opfer-Anode?


    Dazu müßte man einen Zink- oder Magnesiumblock
    elektrisch leitend am Auto anbringen, damit dieser wegoxidiert, und das edlere Stahlblech dafür nicht mehr rostet.


    Funktioniert quasi wie ne Kontaktkorrossion, allerdings
    mit nem Wegwerf-Austauschteil, welches sich für die Karosserie aufopfert.


    Das wird meines Wissens so bei Schiffen und Bahnschienen gemacht.
    Wäre interessant, das mal am Mini auszuprobieren,
    weil man ja mit anderen Mitteln keine Chance hat,
    mit der Rostvorsorge vor allem in die Fälze zu gelangen.


    Grüße
    Rolf

  • Hi Rolf!


    Ja, das mit der Opferanode ist an sich schon nicht schlecht...
    wenn der Mini ein U-Boot oder ein Aquarium wäre (was er ja zeitweise trotzdem ist)


    Denn das System funktioniert ja nur, wenn zwischen den Metallen eine leitende Flüssigkeit, wie zB. Wasser, ist.
    Wie zB. bei Schiffen, Wassertanks, Öltanks u.ä.


    Solange es Trocken ist, wird deine Karosse nicht durch die Anode geschützt. Wie denn auch? Woher soll der faulende Schweller wissen, dass du eine Anode auf'm Dach spazieren fährst? ;)


    Ne, dieser Kathodischer Rostschutz wird mittlerweile bei fast allen Autoherstellern durch eine Vollverzinkung angewandt. Ja, sogar Opel hat dazugelernt und baut ENDLICH vollverzinkte Karossen. :rolleyes:


    Beste Grüße


    Andreas

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Ich denke da an einen Magnesiumklotz oder -Stab,
    den ich im Kotflügel oder am Unterboden anschraube.
    An einer Stelle also, wo es regelmäßig feucht wird.


    wenn der Klotz richtig angeschraubt wird,
    ist er ja mit der ganze Karosse elektrisch leitend verbunden.
    So können die freiwerdenden Elektronen von der Anode ja
    auch über das ganze Auto wandern, dahin wo sie gebraucht werden (Die Karosseriefälze am Vorderwagen.....)


    Rolf

  • Hi!


    Und WIE sollen die Elektronen wandern?
    Du brauchst ja zwischen dem Magnesium und der Karosse ein Elektrolyt - sprich Wasser.
    Das heisst dann auch, dass du Garantieren musst, dass die Anode "immer" Nass ist, sobald irgendwo am Auto ein Wassertropfen auftrifft. Sonst klappts net.


    Als kleinen Tip könnte ich dir noch den Pouraga hier im Forum empfehlen. Der ist Elektroniker (oder sowas in der Art) und kann dir bestimmt richtig weiter helfen. Kannst ihm ja mal 'ne Mail schicken or so...


    Grüße


    Andreas

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Hi!
    Ich habe das auch schon etwas länger vor mir Zink unters Auto zu schrauben. Hatte so an unters Batteriefach gedacht.
    Denn ich denke, dass das Funktioniert den eine Flüssigkeit muß zwischen den beiden Metallen nicht sein, es reicht wenn der Zink nass ist und das wird er ja am Unterboden oder am besten noch im Radkasten(Hab ich im Chemiebuch gefunden: der nasse Zink verbindet sich mit dem Wasser und gibt seine jetzt freigewordenen Elektronen an den Stahl ab und dieser gibt sie seinerseits auch gleich an den Sauerstoff im Wasser ab, der jetzt nicht mehr mit dem Stahl oxidieren kann und dadurch der Stahl nicht mehr rostet).
    Ich habe im Internet auch schon mal was in der Richtung gefunden unter http://www.ageso.de , ist zwar Zinkfarbe aber soll auch Funktionieren.
    Ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren, schaden kanns ja nicht.



    gruß Benjamin

  • Hallo,


    So habe ich das auch verstanden,
    Elektronen wandern ja durch jeden leitfähigen Stoff,
    ob das elektrolytisches Wasser oder Metall ist.


    Aber mit dem Material bin ich mir noch nicht so sicher.
    In der Spannungsreihe steht Zink noch über dem Aluminium, bei Kontaktkorrosion oxidiert also das Aluminium zuerst.


    Da am Mini ja auch viele Teile aus Alu sind,
    ist es sicher sinnvoller, gleich zum Magnesium zu gehen, weil dies in der Reihe am unedelsten ist (und somit seine Elektronen leichter abgibt als Stahl, Zink, Alu...


    Spannungsreihen:
    http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/normalp.htm


    Ich bin gerade noch auf der Suche, wo man Magnesium in Stab- oder Barrenform kaufen kann, vielleicht weiß jemand was?


    Gruß,
    Rolf

  • Hi rolstein.


    Ich würde mir eher Zink drunter schrauben, obwohl Magnesium noch unedler ist.
    Denn Magnesium brennt im Wasser noch besser als in der Luft und die Temperatur wo es Anfängt zu brennen ist glaube ich auch nicht so hoch.
    Wie gesagt ich würde Zink nehmen, Magnesium wäre mir persönlich zu riskant, so genau weiß ich es aber auch nicht?!?




    gruß Benjamin

  • ob das ganze funktioniert oder nicht kann ich nicht sagen. revolutionär ist die idee auf alle fälle.
    zink-barren bekommst du in allen größen beim yacht zubehör händler. die dinger nennt man da im fachjargon übrigens zinkmäuse. kein witz!


    gut rost,


    tintifax

  • habe mal vor einigen wochen son elektrisches gerät ('auto saver' ?) bei homeshopping europe gesehen dass auch die karesserie vor rost schützen sollte. kam wohl aus den usa und war nicht billig. kann sein dass es nach einem ähnlichen prinzip
    funktionieren sollte. fand ich aber reichlich obskur!!
    gute nacht.

  • Hi!


    Ja, stimmt. Magnesium ist denkbar ungeeignet, weil es brennen kann. Taucher nehmen dies ja als Magniesiumfackeln.
    Die brennen ja unter Wasser nur, weil sie dem H2O das O entziehen.


    Alu scheidet auch aus, weil es aufgrund seiner Unedelheit
    sofort (bzw. recht schnell) an der Oberfläche mit dem Luftsauerstoff reagiert und somit wieder eine elektrisch schlecht leitende Schutzschicht bildet.


    Bleibt wohl nur noch Zink...wobei ich eurer Theorie immer noch nicht traue. Elektronen wandern selbstverständlich durch jedes Metall (denn das ist ja auch eine Teildefinition von Metall--> Elektrisch leitend) und durch die Mineralien im Wasser ebenfalls.
    Reines H2O ist ein Isolator!


    ABER: Es geht bei der Elektrolyse nicht darum, dass Elektronen wandern, sondern Ionen. Nämlich Zink-Ionen (Zn-).
    Diese können sich vom Zink lösen und zum edleren Metall wandern. Aber nur, wenn eine elektrisch leitende Flüssigkeit da ist, die die blanke Stahloberfläche berührt.
    Durch die Karosserie selber wandern die Ionen mit Sicherheit nicht. Denn sonst würde sich ja das Zink direkt IM Stahl unterhalb der Opferanode ablagern ohne meterweit zur nächsten rostgefährdeten Stelle zu wandern.


    Also wenn ihr so weiter macht, muss ich mein technisches Verständnis nochmal überdenken ;) ;) ;)


    Beste Grüße


    Andreas

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Hi Leute!


    Hab nochmal nachgeschlagen und so wie es scheint bilden sich Zink-Ionen die sich mit dem Wasser verbinden, dadurch gibt ein Zink-Ion zwei Elektronen ab, die dann in den Stahl abwandern, der seinerseits an einer anderen Stelle diese Elektronen wieder ans Wasser abgibt und dadurch nicht mehr rostet.
    So müßte das ablaufen und zwar so lange noch Zink da ist, da ja durch die Abgabe der Zink-Ionen ans Wasser der Zinkblock schrumpft.
    Das Zink gibt allerdings auch nur Elektronen an den Stahl ab, wenn dieser an einer Stelle schon mit Wasser eine Verbindung hat, somit würde man dann auch immer gut sehen können wieviel das Auto rosten würde:D , je nachdem um wieviel der Zinkblock schrumpft.




    gruß Benjamin

  • Jahhhhhh!!!!!! :D :D :D


    Endlich ist auch einer meiner Meinung *puuuuh*


    Jepp. Genau so sagen das auch meine Fachbücher für Metall und Elektrotechnik. Man braucht ein leitendes Medium zwischen Stahl und Anode - sonst funzt es net.


    Kleine Anmerkung noch an Benjamin:


    Meines Wissens nach wandert das Zink-Ion -und nicht nur die Elektronen- zum Stahl und somit wird der Stahl dann verzinkt...


    Ciao


    Andreas

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Bei mir ist die Schulchemie schon ein weilchen her, deshalb bin ich mir etwas unsicher.


    Aber wie Benjamin sagt, ist der Rostschutz mittels Opferanode eine Redoxreaktion, bei der das unedlere Metall Elektronen abgibt, und damit das edlere vor Oxidation schützt.
    Die Elektronen werden durchs Metall geleitet, wohin sie gebraucht werden.


    Die Zink-Ionen (der Opfer-Anode) werden freigesetzt, aber ob die nun ans Wasser, oder an den Schlamm in meinem Radkasten abgegeben werden, macht eigentlich keinen Unterschied.


    So läuft das bei jeder Kontaktkorrosion ab.
    Dazu allein braucht es kein Wasser. Die Oxidation (das Rosten) geht natürlich viel schneller vonstatten, wenn Wasser/ Feuchtigkeit dazukommt.
    Das müßte man dann am Tempo sehen, in dem sich der Zinkklotz auflöst.


    Aber ich werd am WE (vorher komm ich leider nicht dazu)
    mal meine Unterlagen rausziehen, weil ich merke, daß ich gerade doch etwas verplant bin....


    Rolf

  • Das sind glaub auch verschiedene Sachen,


    Redoxreaktion,
    Elektrolyse und
    Galvanisieren.


    Aber ich schau den Unterschied nach.
    Auf jeden Fall muß das am Mini doch funktionieren,
    wenns bei Öltankern auch geht!


    Bis denn


    Rolf

  • Hey Männers, mal ne blöder Frage:


    Jetz mal Ohne euer Fachwissen anzuzweifeln, aber wenn das so einfach ist (Ich schraube mir nen Zinkblock unters Auto und es rostet dann nicht mehr) warum gibts das nich schon seit ewigkeiten serienmäßig? Wär ja nur ein Teil mehr das beim Kundendienst Kontrolliert und getauscht werden müßte.


    Wenn das allerdings wirklich so funktioniert, werd ich mir nrn Ganzen Rigel so Zinkblöcke unters Auto knalln :D :D :D


    Grüße


    Mark

  • Hi!


    Naja, also ich zweifle das Ganze nach wie vor an.
    Bei Öltankern geht das, weil die ja in sehr gut elekrisch leitendem Wasser rumpaddeln.


    Klar, Dreck leitet auch Strom.
    Weil erstens Wasser drin ist und zweitens Mineralstoffe.


    Und der Einwand vom Mark ist IMHO völlig berechtigt.
    Wenn das was bringen würde, dann hätte Opel das schon lange in der Sonderzubehörliste gehabt ;)


    Aber ich hindere dich nicht, damit rumzuexperimentieren.


    Redoxreaktion, Elektrolyse und Galvanisieren sind meines Wissens nach nur unterschiedlich ablaufende Reaktionen, die zum gleichen Ergebnis führen.


    Bei Redoxreaktion reduziert sich ein Metall von "alleine" aufgrund der el. Spannungsreihe


    Bei Galvanisation hat man ein (negativ?) gepoltes Zinkbad und taucht ein (pos. ?) geladenes Metallobjekt hinein.


    Und bei Elektrolyse hat man 2 unterschiedlich gepolte Objekte in einer elektrisch leitenden Umgebung, wovon ein Objekt (Opferanode) zum anderen "wandert"


    Das ist so, wie Mini fahren, Porsche fahren oder VW fahren - sie alle fahren doch nur Auto ;)



    Beste Grüße


    Andreas

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Hi!


    Mal angenommen das Funktioniert, dann würde ich mir als Autofirma auch keinen Zinkklotz unters Auto bauen, Sereinmäßig. Die Autos würden ja zu lange halten und keiner kauft so schnell mehr bei mir, weil die Autos ja nicht wegrosten.
    Zehn Jahre scheinen wohl O.K. zu sein sonst würden das jetzt nicht alle Firmen machen und ihre Karrosserien verzinken.
    Aber da ich ja glaube, dass das Funktioniert hab ich gerade nochmal im Netz rumgesucht. Kuckt mal hier: http://dc2.uni-bielefeld.de/dc2/echemie/katkort
    Das hat nen Chemieprof. geschrieben und Versuche sind auch dabei, wo es teilweise noch besser erklärt ist.



    gruß Benjamin

  • Hi!


    Ja, siehste. Direkt im ersten Satz sagt der Prof., dass es überall eingesetzt wird, wo Metallteile unter Wasser oder unter der Erde sind.


    Wie wäre es, wenn man das Problem dem Prof. zur Klärung mailt???


    Grüßle


    Andreas

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • hallo Jungs und Mädels


    Also, ich war nie so wirklich ein Ass in Chemie, aber ich habe da ein Beispiel aus dem Leben, welches mir persönlich bei diesem Thema etwas zu denken gibt.


    Wie schon mehrfach erwähnt funktioniert dieses Verfahren bei Objekten, die sich im Wasser bzw. unter der Erde befinden - wie z.B. bei Schiffen.
    Z.Zt. ist ein Kumpel von mir bei der Marine. Die wenden dieses Verfahren natürlich auch auf ihren Kähnen an, und trotz dem muss die Mannschaft - jedes mal, wenn sie in einem Hafen fest machen - "rein Schiff" machen, was nichts anderes heißt als mit "Sauberwasser" (Frischwasser) das Schiff zu schrubben, damit es nicht rostet.
    Dies muss natürlich nur oberhalb der Wasserlinie gemacht werden...
    Bin mir nicht sicher, ob es euch weiter bringt, aber dass viel mir halt noch ein.


    Krümel

    zwei Dinge sind unendlich; das Universum und die menschliche Dummheit...
    beim Universum bin ich mir aber noch nicht so sicher!
    [Albert Einstein]
    ...
    Mini Classic. Own one before there´s none left.
    ...
    leider immer noch ohne Mini

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