Schaltprobleme 2. Gang bei überholtem Getriebe

  • hi there,

    ich stehe vor folgendem Problem:

    Hab ein Getriebe überholt, das Schaltprobleme mit dem 2. Gang hatte (vor allem von 3 auf 2).
    Die Zähne der Synchronisation des 2. Gangrads (lässt sich das so beschreiben - wisst ihr was ich meine?) wiesen deutliche Verschleißspuren auf. Die Verzahnung in der Synchroneinheit hingegen schien in Ordnung zu sein.
    Deshalb habe ich nur das Zahnrad gegen ein verschleißfreies Gebrauchtteil ersetzt und das Getriebe mit neuen Synchronringen, Lagern und Verschleißteilen aufgebaut.

    Dabei kam ein Überholkit zum Einsatz bei dem mir von dem hiesigen Händler bestätigt wurde, dass es sich um Originalteile handeln würde, da ich gerade bei den Synchronringen skeptisch war.

    Das Getriebe hab ich im Frühjahr wieder eingebaut und eine kurze Probefahrt im Wohngebiet gemacht (mehr war aus anderen Gründen nicht drin) - alles i.O!

    Der Besitzer des Minis und des Getriebes rief mich jetzt letztlich an und war wenig erfreut darüber, dass er die Schaltprobleme nach der Getrieberevision noch immer hat. Ich konnte den Mini seit dem noch nicht fahren, da der Mini 250km weit weg ist.

    Bei niedrigen Geschwindigkeiten (wie bei meiner Probefahrt) lässt sich das Getriebe wohl in den 2. Gang runterschalten.

    Ich bin etwas ratlos was es sein könnte und wo ich jetzt ansetzen kann. Habt ihr noch Ideen denen ich nachgehen könnte, bevor ich das Getriebe nochmals zerlegen und genau inspizieren muss?

    Vielen Dank!

    Philipp Drießen

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  • hast du 4 neue Syncronringe verbaut? Wenn ja könnte es daran liegen. soll wohl öfter Probleme geben weil die Welle zu "groß" wird. Abhilfe schafft dann meist der einbau eines gebrauchten Synchronringes am 4 Gang...

  • Es sind 3 neue Synchronringe und beim 4. Gang ein gut erhaltender alter Synchronring verbaut. Die Welle passte auch ordentlich rein. Probleme treten nur beim 2. Gang auf.

    Philipp Drießen

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  • 'Getriebeüberholkits' enthalten keine originalen Synchronringe !
    Deshalb ist deren Anwendung auch nicht wirtschaftlich !

    22G2033 kommt original einzeln in grünen Beuteln verpackt mit ROVER Sticker darauf.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • auch wenn mich das nicht in meinem Problem weiterbringt - danke für den Hinweis:)

    Ich weiß, sowohl wie die Synchronringe abgepackt sind als auch das in Minispares Überholkits keine Originalen enthalten sind.

    Der Händler von dem den Kit habe hat mir auf meine Nachfrage bestätigt, dass es Originalsynchronringe seien - im Kit waren sie allerdings lose. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Aber:
    für den Fall, dass es sich um einen Nachbausynchronring handelt: gibt es Nachbauten die so schlecht sind, dass sie fast nicht synchronisieren?

    Es bleibt noch immer die Frage: an welchen Stellen gibt es Einflussfaktoren, die mein Problem beeinflussen die ich bei dem neu aufgebauten Getriebe nicht berücktsichtigt haben könnte? Ich würde diesen Punkten dann gern erst nachgehen, bevor ich das Getriebe wieder zerlege und dann nur auf gut Glück einen anderen Synchronring nehmen kann...

    Philipp Drießen

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  • Doch, ich denke es bringt schon einen erheblichen Schritt weiter, da klarer wird worüber überhaupt nachgedacht wird.
    Es ist schon ein wesentlicher Unterschied, rein analytisch zunächst zu wissen, ob man mit einem zweifelsfreien Produkt gearbeitet hat, oder nicht.

    Abgesehen aber von der Grundfrage, womit man es hier bei dieser Sache zu tun hat, läßt sich die Menge der 'Fehler'(-quellen) in der Folge auch von Nichtfachleuten für Getriebefragen gut eingrenzen :

    --Ein gut gebrauchtes Gangrad ist optisch vermutlich ausreichend inspizierbar, um ihm eine Tauglichkeit zuzusprechen oder im Gegenteil diese zu verneinen.
    Somit dürfte das Gangrad als Fehlerquelle ausfallen.

    --Die verwendeten Synchronringe sind als unverpackte Ware als Nachbau mit 99%iger Sicherheit zu klassifizieren. Dieses umsomehr, wenn man weiß, wieviel Schwierigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt für den Originallieferanten bestanden, die Lieferbarkeit in Zukunft zu gewährleisten.
    Dadurch werden diese zur ersten potentiellen Fehlerquelle !

    --Da der Synchronkörper wie das Gangrad ebenfalls durch Sichtprüfung einschätzbar ist, dürfte dieser ebenfalls ausfallen.

    --Somit blieben als mögliche weitere Quellen nur 2 Dinge übrig:
    a) Die Kupplung trennt nicht korrekt, was ein Einlegen des Rückwärtsganges schnell verriete ob ja oder nein.
    b) Die Schaltgabel drückt auch im Ruhezustand die Schaltmuffe und damit den Synchrinring zu weit Richtung 2. Gangrad, wodurch der Synchronring einem dauernden Verschleiß unterliegt, ohne daß üb erhaupt ein Gangwechsel stattfindet.

    Sofern a) und b) ausgeschlossen sind blieben die Synchronringe nach wie vor im Verdacht.

    Andreas Hohls

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  • Wäre es nicht auch denkbar, dass der Synchronträger verkehrt herum auf der Hauptwelle montiert worden ist? Dies würde diesen in seinem Weg begrenzen, wenn Ich das im Kopf richtig 'zusammensetze'. Bei langsamen Schaltvorgängen bei niedriger Drehzahl vielleicht noch ausreichend, bei hoher nicht mehr!?

    Gruß,
    Jan

    .

  • Jan: ich bin mir recht sicher, dass ich den Synchronkörper richtig montiert habe. Vor dem Einbau habe ich alle Gänge kontrolliert (Schaltgestänge montiert und durchgeschaltet). Da hat auch der 2. Gang funktioniert und ist sauber eingerastet.

    Noch mal zur Kontrolle - wie rum muss der innere Teil montiert werden? Ich schaus morgen nochmal nach (habs mir notiert gehabt).

    Andreas Hohls: danke! vor allem a und b sind interessant.

    an a habe ich auch gedacht. Wenn ich das nächste Mal hinfahre werde ich alles zum Kupplung entlüften mitnehmen, versuche aber vorher mal eine Info zum Rückwärtsgangverhalten zu bekommen.

    zu b: wie kann ich das überprüfen? Wie schnell kann dadurch ein neuer Synchrongring (gleich welcher Qualität) grob geschätzt verschleißen? Bisherige Laufleistung des überholten Getriebes 400km.

    Nochmals zum Thema Synchronring und Nachbau: gibt so schlechte Qualität, dass die Ringe von vornherein ausfallen?

    Danke!
    Gruß Philipp

    Philipp Drießen

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  • Diese Frage, die erste, können andere besser beantworten, da ich kein Getriebefachmann bin. So war auch die einleitende Bemerkung zu verstehen.

    --Theoretisch unterstellt, die Schaltmuffe wäre zuweit Richtung 2. Gang positioniert, also der Weg wäre zuwenig, aus welchem Grunde auch immer, dann würde der Synchronring in der Praxis ständig beginnen 'aufzulaufen'.
    Das in der Tat würde seine 'Schuppenringe' innerhalb recht weniger Kilometern hinrichten können, denke ich. Es wäre ja nicht ein 'Zack-Rein-Entlastung', sondern eine permanente Last auf der Oberfläche mit resultierender Hitze und folgendem Verschleiß. Je mehr natürlich, umso schlechter die Grundqualität wäre.

    --Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, daß man diese Deplazierung im Schaltweg L - 2 im Vergleich zu L-1 relativ deutlich bemerkte.


    Wie schlecht Nachbauringe sind, darüber gibt es keine mir bekannten Belege, soweit es Kilometerangaben anbetrifft.#
    Was es allerdings seit Jahren(Jahrzehnten !) gibt, das ist eine stets unwidersprochene Aussage:"Nachbauringe taugen nichts."
    Es steht zu befürchten, daß das die Summe vieler Er'fahr'ungen ist.
    Und wer diese Langzeiterfahrung kennt, der wird nie freiwillig probieren wollen, ob diese bekannte Regel immer noch gilt.
    Deshalb liegen auch keine neueren persönlichen Versuchserfahrungen vor.
    Noch gibt es ja originale Ringe.
    Wohlgemerkt : Die Nachbauringe müssen es nicht sein !
    Es besteht nur leider eine gute Wahrscheinlichkeit, daß es eine erneute Bestätigung der alten Regel wäre/würde.Mit Glück nicht.

    Das Einfachste, Schnellste Wichtigste wäre der Rückwärtsgangtest.

    Andreas Hohls

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  • Na denn ....

    ... es gab lange Zeit keine Probleme mit Synchronringen , da man vorzugsweise die Originalen verwenden konnte . Das änderte sich aber , als die meißten neuen Rover Ringe " rot " markiert waren . Teilweise blockierte ein Getriebe komplett , wenn es mit 4 solcher Ringe montiert wurde .

    Also ( da man nichts über die Farbmarkierung finden konnte ) blieb nur der Weg Original und Nachbau zu kombinieren . Das geht auch ohne Probleme .

    2008 tauchten aber auf einmal Nachbau Synchronringe auf dem Markt auf , die nicht lange hielten , Defekte traten sogar am 3. Gang auf . Zum Glück ist mir das nur einmal passiert , ärgerlich genug .

    Die von Mini Spares gelieferten Nachbau Ringe machen keine Probleme , hab ich oft genug für 1. 3. & 4. verbaut . Für den 2. hab ich immer Originale genommen , da es der meißt belastetste ist ( irgendwie hat das Wort " Nachbau " ja immer so einen komischen Beigeschmack , obwohl die Erfahrung ja auch oft was Anderes sagt ) .

    Ein Getriebe sollte sich im Leerlauf " immer " in beiden Richtungen frei drehen lassen ( Getriebe Eingangsrad dabei andersrum drehen , wie Antriebsritzel der EÜ ) .

    Ein Einschleifen bringt gar nichts , da man dabei den Synchronring schon bewußt verschleißt .

    Jetzt zum Öl :
    Ein frisches Getriebe sollte man tunlichst mit einem dünnen Öl einfahren , vorallem in den kalten Jahreszeiten . Ein Ölwechsel nach 500 Km ist ebenfalls zwingends nötig !

    Das Alles hat natürlich keinen Wert , wenn der Betreiber die Gänge durchreißt , das Gleiche gilt für Quick Shift Betreiber ( diese Teile sind Schaltwegverkürzer und erlauben nicht ein schnelleres Schalten , sondern lediglich einen kürzeren Schaltweg . So gesehen ne ganz andere Nummer ) .

    Bei Autos mit Quickshift gibts daher bei uns im Haus keine Garantie der Synchronisation bei instandgesetzten Getrieben .

    Allerdings gibts auch " Getriebe User " , die grundsätzlich alles in Grund und Boden fahren ....... man kann selbst das bestgemachte Getriebe in einer halben Stunde ruinieren .

    Rep Kits für Getriebe sind Schwachfug , da man Teile , die nicht defekt sind , auch nicht ersetzen muß . Dafür sollte man lieber Teile austauschen , die Verschlissen sind , aber nicht im Rep Satz erhalten sind ( Schaltgabeln z.B. ) .

    Daher : erst Zerlegen und Prüfen ... dann bestellen was man " wirklich " braucht .

  • @ Andreas Hohls,
    nun ich habe gestern Abend per Tel. erfahren, dass sich der Besitzer an keine Auffälligkeiten mit dem Rückwärtsgang erinnern kann... es war aber schon spät und er nicht mehr zum Gang in die Garage zu motivieren.

    Ich werde mir die genannten Punkte beim nächsten Besuch (wahrscheinlich Pfingstmontag) genauer anschauen und dann berichten. Vielen Dank für die Tips und Erläuterungen.

    Wenn das nicht weiterführt, dann muss übernächstes Wochenende das Getriebe auf den Tisch:)

    @ Metro,
    auch dir danke für die Erklärungen.
    Das Getriebe lies sich gut in beide Richtungen drehen. Den Ölwechsel hatte ich für die Zeit nach dem IMM geplant.
    Quikshift ist nicht drin, der User halbwegs vorsichtig (zumindest immer am Anfang) und einschleifen habe ich nicht gemacht.

    Philipp Drießen

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  • So nachdem ein kurzer Fahrtest gezeigt hat, dass die Kupplung keine Probleme machte, die Schaltwege gleich lang wirkten und eine Synchronisierung des 2. Gangs nicht vorhanden war, war die Entscheidung klar.

    Das Zerlegen brachte dann einen zerbrochenen Synchronring am 2. Gang zum Vorschein. Der Rest ist klar. Ich habe auf jeden Fall daraus gelernt und entsprechende Neuteile verbaut.

    Philipp Drießen

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