SPI Lambdaregelung funktioniert lt. Testbook nicht

  • Hallo zusammen,

    ich habe einen SPI bei mir, der mich zur Verzweiflung bringt. Das Abgas ist zu hoch und somit bekommt er keinen TÜV. Die Unterdruckschläuche sind alle einwandfrei und die Winkelstücke alle getauscht.

    MAP-Sensor, Temperatur-Sensor neu. Lambdasonde neu, Relaisbox neu. Kabelbaum Verbindungen zum MEMS und Spannungen gemessen.


    Über das Testbook angeschlossen war bei geführter Diagnose die Schrittmotoreinstellung zu hoch. Ich konnte diese nicht justieren. Der Zeiger war am Anschlag rechts. Egal was ich gemacht hab, nichts hat sich geändert.

    Ich habe eine andere Drosselklappe mit Schrittmotor aus einem derzeit zerlegten Auto eingebaut. Da stimmte dann die Schrittmotoreinstellung, jedoch kann ich den Test der Drosselklappe nicht durchführen (langsam das Gaspedal drücken). Hierbei bricht er immer ab und das soll dann die Schrittmotoreinstellung nicht stimmen.

    Zu guter letzt regelt lt. Testbook die Lambdasonde nicht. Ich habe inzwischen schon zwei weitere neue Sonden eingebaut. Keine Änderung. Auch ein anderes SPI-Steuergerät hab ich zu Testzwecken eingebaut. Gleiches Problem. Allerdings weiß ich nicht, ob nicht bei dem Auto auch ein Problem gewesen ist. Hat angeblich stark gesoffen.


    Kann mir jemand helfen, wie ich ausschließen kann, ob das Steuergerät vielleicht eine Macke hat? Sind die SPI-Steuergeräte anfällig? Vielleicht ist auch jemand in der Nähe von mir, dessen SPI ich mal an mein Testbook hängen kann, um zu sehen, ob hier eine problemlose Diagnose machbar ist.


    Ich bin für jeden Tip echt dankbar!


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Servus Paul,

    die Lambdaheizung funktioniert ja, nur die Regelung soll lt. Testbook nicht okay sein. Es ist für mich schon sehr unwahrscheinlich, dass zwei neue Sonden das selbe Problem haben. Ich kaufe meine Teile bei Mini Mania und die Dinger sollten von Minispares sein. Passen also auch sicher bei dem Auto. Vor zwei Jahren habe ich die selbe Sonde in einen MPI eingesetzt. Alles okay. Ich wollte jetzt aber nicht den MPI zerlegen...


    Gibt es weitere Ansatzpunkte?


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Hallo Paul,


    ich habe mir heute gemäß Deiner Anleitung unter Lambda Status die Spannungen ausgemessen. Hab mir ein Y-Stück bebaut, so dass ich schön messen kann. Spannungsversorgung der Heizung ist vorhanden. Nach dem Starten des Motors!

    Dann habe ich an den "Datenleitungen" gemessen. Bei grün/rot habe ich 1,5V und auf grau 820mV immer gegen Masse gemessen. Egal ob der Motor läuft oder ob nur die Zündung an ist. Auch wenn ich die Sonde abstecke, habe ich das gleiche Ergebnis. Die Sonde selbst hab ich gemessen. Hat 10,2 Ohm.

    Deutet das jetzt auf ein defektes Steuergerät hin? Wenn ja, dann hätte ich anscheinend zwei defekte Steuergeräte (Solls ja geben...:-))


    Ach ja, zu den Massepunkten. Alle okay. Hab ein neues Masseband vom Motor zur Karosserie und auch die Massepunkte rechts oben beim Scheibenwischermotor habe ich neu gemacht.

    Wir sprechen bei meinem Problem vom SPI


    Viele Grüße,

    Stefan


  • Neue Sensoren heißt nicht zwangsläufig, dass sie in Ordnung sind.


    Ob sie gut oder schlecht sind, kann man leicht feststellen; lese hier:


    Messwerte MPI Sensoren

    Hallo Stefan,


    ich habe leider erst jetzt bemerkt, dass ich Dir gestern falschen Link mit Messwerten geschickt habe - das war für einen MPI;


    jetzt aber richtig:


    Messwerte SPI Sensoren


    Entschuldige!

    Viele Grüße


    Paul

  • Hallo Paul,


    danke für die SPI-Messwerte. Mir ist nicht klar, was Du mit "Gewinde" meinst. Ich habe an der Sonde 4 Kabel. Zwei sind für die Heizung und zwei sind die "Datenleitungen", sag ich mal dazu. die gehen am Stecker auf grün/rot und grau. Diese beiden Punkte habe ich gegen Masse gemessen und hier habe ich eben die Spannungen 1,5V und 820mV. Mach ich was falsch? Einen Durchgang auf Masse kann da ja nicht sein, denn sonst wäre ja keine Spannung da.


    VG, Stefan

  • Hi Leopold,

    ich hab nun die Sonde(n) gemessen. Meine neu gekauften Sonden sind von Minispares und über Mini Mania Michael Klemm gekauft. Hier steht SPI und MPI auf der Verpackung. Ich kann von keiner Leitung eine Verbindung zur Masse feststellen! Ich hatte noch keinen SPI, bei dem ich die Lambdasonde tauschen musste. Nur MPI und da passt die Sonde anscheinend, denn das Testbook meldete hier keine Fehler.

    Ich habe einen alten Krümmer gefunden, der von einem SPI ist und da kann ich vom grauen Kabel eine Verbindung (7 Ohm) zur Masse messen.


    Heißt für mich jetzt, dass die Sonden von Minispares für den SPI alle nicht funktionieren können?!?


    Warum ist das bisher noch keinem aufgefallen?


    VG, Stefan

  • Ich habe soeben bei Minispares nachgeschaut und da wird die Sonde mit der Bestell-Nr. MHK10004 für den SPI und den MPI verkauft. Die originale Bosch-Sonde ist nicht mehr lieferbar.

    Wie kann man sich nun beim SPI helfen? Soll vom grauen Kabel einfach ein Bypass zur Masse gelegt werden? Oder muss explizit eine andere Sonde verwendet werden?


    VG, Stefan

  • Auch wenn genpop die Erfahrung gemacht zu haben scheint, ich glaube das ehrlich gesagt nicht, dass eine der beiden Sensorleitungen einen Masseschluß haben muss. Die vierpolige Sonde hat eigentlich genau aus dem Grund vier Leitungen, um das potentialfrei anschliessen zu können. Früher gab's mal Sonden mit nur einer Leitung, ohne Heizung, die gegen Masse angeschlossen waren. Aber die Rückleitung über ein separates, potentialfreies Kabel ist aus messtechnischer Sicht besser.

    irgendwas ist ja immer...

  • Dann bin ich jetzt wieder beim Steuergerät. Irgendwas muss ja den Fehler verursachen, warum die Lambdaregelung vom Testbook bemängelt wird.

  • So, ich hab jetzt das Problem gefixt. Hatte noch ein anderes Steuergerät getestet, welches ganz sicher funktioniert. Der Leerlauf hat beim Warmlaufen „gesägt“. Ich hab am Testbook das Teilsystem prüfen, dann Lambdasonde prüfen durchgeführt. Nach Erreichen der Betriebstemperatur von 88 Grad startet dann der Lambdatest und endet mit einem Fehler. Nachdem ich dann den grauen Pin der Sonde zusätzlich gegen Masse gelegt hab, war das Sägen vorbei und die Lambdaprüfung wurde ohne Fehler beendet. Mit dem Multimeter hsb ich mir die Regelung am anderen Pin gegen Masse gemessen angeschaut. Hier pulst die Spannung zwischen 200 und 750mV. Ich gehe davon aus, dass jetzt das Abgas stimmt und der Fehler erledigt ist.

    VG, Stefan

  • Ihr habt da möglicherweise was ganz interessantes herausgefunden. Danke tastenfuzzi für den pragmatischen Test und die Rückmeldung!


    Mir ging es in meinem Posting um messtechnische Grundlagen, aber ich habe das Thema gestern noch weiter im Kopf bewegt. Deswegen war das Posting auch so "vorsichtig" formuliert.


    Aber von Anfang an: ich habe eine alte Bosch 0 258 003 193 Sonde wieder herausgekramt, die stammt aus unserem 1993er SPI und war vermutlich die Ausrüstung ab Werk. Die hat zwei weisse Kabel für die Heizung, ein schwarzes für das Signal und ein graues, welches tatsächlich eine niederohmige Verbindung zur Abschirmung und zum Gewinde hat. Man sieht auch an der Kabeleinführung, dass das graue Kabel vermutlich direkt mit der Abschirmung Kontakt hat.


    Jetzt ist das Lambdasignal der Sonde eine sehr hochohmige Spannungsquelle. Und das letzte, was man bei solchen Messungen haben will sind zwei unterschiedliche Massewege zu einer Seite der Spannungsquelle. Denn wenn ich das richtig im Kopf habe, dann bekommt die ECU Masse über den Motorkabelbaum, und der ist an der rechten Quertraverse an das Chassis geschraubt. Der Auspuffkrümmer allerdings bekommt Masse über die Stehbolzen des Zylinderkopfes, von da aus geht's weiter über das Masseband zur Quertraverse. Da sind diverse Übergänge drin, die alle nicht gerade perfekt sein könnten. Nach hinten hin müsste das Auspuffsystem isoliert sein, weil alles in Gummis liegt.


    Jeder, der schon mal eine "dicke, fette" Endstufe an sein Autoradio angeschlossen hat, weiss, was Masseschleifen bedeuten: man hört die Störungen seiner Lichtmaschine im Radio jaulen. Das sind Einstrahlungen in den Kreis, die zwei oder mehrere parallele (Masse-)Verbindungen bilden. Die wirken wie eine ringförmige Antenne.


    Dass das Signal der Sonde empfindlich ist sieht man auch daran, dass die beiden Signalleitungen im Kabelbaum abgeschirmt sind, um die Messung gegen Störungen zu schützen.


    genpop Du hattest selbst geschrieben, dass nicht alle vierpoligen Sonden zwingend eine Verbindung zur Masse haben. Das wäre auch die Konfiguration, die für mich messtechnisch am sinnvollsten wäre. Nicht umsonst hat man Lambdasonden von der einpoligen Konfiguration weiter entwickelt zu den zwei- bzw. vierpoligen mit Heizung. Das hätte man nicht gemacht, wenn die Masse am Auspuff so toll wäre. Wenn die Autoindustrie in irgendwas gut ist, dann im Weglassen von Dingen, die nicht absolut notwendig sind. :wink:


    Wenn die ECU jetzt die eine Seite der Lambdasonde auf Massepotential bräuchte, dann wäre das sauberste, den einen Pin an der ECU auf Masse zu legen und die Sonde selbst potentialfrei zu lassen. Ich habe gestern an einer ECU gemessen, da liegt keiner der beiden Pins, der zur Sonde geht direkt auf Masse. Also misst die ECU vermutlich nur die Differenz zwischen den beiden Ausgängen, ohne das absolute Potential zu brauchen. Wieso muss aber dann die eine Seite auf Masse liegen?


    Meine Vermutung ist: die ECU erkennt damit, ob überhaupt eine Sonde angeschlossen ist. Das würde auch zu der Frage zum Sondenstatus von genpop passen. Denn der Status "closed loop" ist nicht identisch mit "Sonde angeschlossen". Vielleicht ist der Sondenstatus wirklich nur die Erkennung über die Masseverbindung, ob eine Sonde angeschlossen ist?


    Das würde auch erklären, warum die Lambdaregelung bei Minis so verdammt zickig auf Masseprobleme reagiert. Daher meine allererste Frage, ob die Massepunkte okay sind.


    "Beweisen" kann ich das alles nicht, aber die Bringschuld habe ich auch nicht, meine ich. Aber Sinn hat das so schon, denke ich.


    Grüße

    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Eine Frage noch: wo kommt denn dieses Schaltbild her? Da ist ja wirklich die Verbindung zur Masse eingezeichnet.

    41192-sonde-jpg


    Ich hatte den anderen Thread lambda status bisher nur kurz überflogen, aber das passt jetzt tatsächlich zusammen.


    Hier das Bild der Kabeleinführung:

    irgendwas ist ja immer...

  • Spannend!


    Das heißt man könnte dem SPI die "zickigkeit" nehmen indem man grau auf Masse legt.

    Dabei verzichtet man aber darauf, dass die ECU erkennt ob eine Lambda Sonde angeschlossen ist, da die ECU immer "glaubt" es ist eine da, auch wenn diese nicht da ist oder echt defekt ist.

    brumm brumm


    Wer Teile aus einem Bluestar hat, die nicht mehr in einem Bluestar sind, die er abgeben möchte - bitte melden.

  • Nnnnnaja, vielleicht hätte ich lieber "empfindlich" statt "zickig" sagen sollen. Wenn es da Probleme gibt, dann liegt es ja an schlechten Masseverbindungen. Wenn du jetzt eine neue Leitung zur Sonde legst, dann machst du erstens potentiell eine Masseschleife, und zweitens klebst du nur ein Pflaster auf. Denn die Ursache ist die ursprüngliche Masseverbindung. Und du möchtest bestimmt nicht, dass der Anlasser dann seine Masse auch über dein zusätzliches, dünnes Kabel bekommt...


    Außerdem hängt ja auch die andere Sensorik teilweise von der Masse ab. Oder von dem Verteilpunkt der Spannungsversorgung für die Sensoren im Motorkabelbaum, aber das ist ein anderes Thema.


    Als ich noch ganz grün war in Sachen Minis habe ich unseren SPI zu einem Schrauber für englische Oldtimer hier in Hannover gebracht um die AU machen zu lassen. Das erste, was er mich fragte, war, ob ich die Masseverbindungen sauber gemacht habe. Er hat mich dann mit der Hausaufgabe wieder weg geschickt. Vorher wollte er sich das Auto überhaupt nicht ansehen. Das hab ich mir gemerkt, und da scheint ja wirklich was dran zu sein. Sieht man ja auch hier im Forum, dass es da oft zu Problemen kommt.


    Grüße

    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

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