Hallo zusammen,
ein kleines Tankstellengespräch kurz nach der GLP am Samstag brachte den Verlauf unserer 12 Runden auf den Punkt.
"Irgend etwas ist immer!!",so bemerkte der Fahrer des berühmten "Ruhrpropellers" schulterzuckend. Bei der letzten GLP am 18.06. war der schnelle BMW 3/1 E30 325i spektakulär mit einem Motorschaden ausgeschieden. Dieses Mal war nicht die Technik das Problem, sondern die verdammte Zählerei. Die freundlich zum Abschied winkenden Streckenposten ließen das Team des "Ruhrpropellers" glauben, sie seien bereits mit ihren zwölf Runden durch. Völligst verwirrt fuhren sie dann auch brav in die Box. Nur leider eine Runde zu früh. Das Reglement der GLP erlaubt keine Weiterfahrt aus der Box...aus..und ´raus aus der Wertung.
Irgend etwas ist immer, ja,ja...und es fing so gut an. Trotz der stressigen Anreise an den Nürburgring und der Einsicht, dass unser Mini nun locker 10 Liter säuft, waren wir am Freitag abend guter Dinge und voller Vorfreude auf den nächsten Morgen. Wie immer, war der Parkplatz des Ringhauses voll. An der ebenso vollen Bar haben wir mal versucht, die versammelten PS zusammenzuzählen. Bei 3000 haben wir dann kopfschüttelnd aufgehört. Es reichte festzustellen, dass eine solche PS-Dichte an einem normalen Tag an einem normalen Ort nicht anzutreffen ist.
Es war unglaublich aber wahr. Am 23.07. um 6.00 Uhr morgens lachte die Sonne. Strasse und Strecke waren trocken und so sollte es auch bis in den Nachmittag bleiben.
Unser Mini war in den frühen Morgenstunden allerdings nicht so frisch wie wir. Nur widerwillig stotternd und sprotzend fuhr er uns zur Dokumentenabnahme. Dank der guten Organisation des BMC Wuppertal konnten wir uns in der
Graf-Ulrich-Halle in Nürburg ohne grössere Wartezeiten Startnummern und Transponder abholen. Schnell konnte es zunächst zum Tanken und dann zur technischen Abnahme gehen.
Erneut gestartet, rollte unser kleiner Renner schon etwas bereitwilliger aus der Parkbox. Leider so bereitwillig, dass er mit Schwung einen sich rückwärtig, heimlich hinter uns aufgebauten "unsichtbaren" Betonpoller streifte. Wir beschlossen nicht auszusteigen, den Blechschaden zunächst zu verdrängen und uns erst an der kleinen Tankstelle (die wohl jeder kennt und die ich für die Goldgrube des Jahrhunderts halte) der Realität zu stellen. Zum Glück hatte es mal wieder nur die Zierleiste unten am Schweller total aufgeribbelt. Genau einen Tag vorher hatte ich sie mit großer Mühe und dem Verlust meiner gepflegten Fingernägel angebracht.
Zu meiner großen Freude hat unser Kollege Berufscholeriker neben Anderen wieder die technische Abnhame unter seiner Fuchtel gehabt. Mit routiniertem Blick und einem Spässchen auf den Lippen winkte er unseren Mini durch. Mit Pauken und Trompeten fiel lediglich ein weißer Porsche durch. "Jung, watt is denn mit den Bremlischtern? Neee, so jet datt nisch! Mach die ersmal fettisch!!" Den Fahrer sahen wir dann nur noch hecktisch schrauben. Offenbar war er erfolgreich, denn später auf der Strecke hat er uns mit dröhnendem Motor überholt.
Am Start scharrten dann fast 130 Teams an der Nordschleife mit den Hufen. Wir hatten uns geschickt sehr weit hinten aufgestellt um nicht in das fordere Gedrängel zu geraten. Der Plan ging recht gut auf, denn das Feld der sehr Schnellen zog weg und wir hatten zunächst unsere Ruhe.
Die Einlaufrunde verlief planmäßig bis zum Beginn der Setztrunde. Eine der beiden Stoppuhren hat genau in diesem Moment beschlossen, nicht mehr mitzumachen...kaputt...Akku alle...was auch immer..sie wollte nicht. Schöner Mist! Wenn wir keine Zeit zum Bestätigen haben, auf welche Zeit sollen wir dann fahren. Etwa eine Minute nach Start und Ziel, tat diese bescheuerte Uhr dann so, als wollte sie wieder. Wir fingen also an, uns die Zeit irgendwie zusammenzurechnen.
Das Ergebnis? Unsere ersten drei Bestätigungsrunden waren für unsere Verhältnisse wirklich gut. Mal eine, mal zwei, mal drei Sekunden Abweichung. Das Problem war, dass diese blöde unbestechliche Lichtschranke behauptete, wir seien in unserer Setzrunde 20 Sekunden schneller gewesen. Demnach waren wir dauerhaft 20 Sekunden aus der Zeit. Der nächste Stint ging dann ohnehin nur nach Gefühl.
Wir haben uns nicht mehr die Mühe gemacht, die Strafpunkte zusammenzuzählen. Wie der Fahrer des Ruhrpropellers schon so klug bemerkte: "Irgendwas ist immer!"
Spaß hatten wir wie immer für Zehn! Der Wagen ist heil geblieben und die Nordschleife hat uns noch stärker in ihren Bann gezogen. Wir werden unser Zeitmeßsystem überdenken und auf den nächsten Lauf hoffen.
Natürlich konnten wir auch von diesem Lauf keine Fotos machen, doch zum Glück stehen an der Strecke immer ein paar versierte Fotografen, die für gutes Bildmaterial sorgen. Vielen Dank nocheinmal an Oliver Wegen und fix-focus!



Gruß
Karla, die auch erst auf den Fotos gesehen hat, dass sie die ganze Zeit ein Gurtende in der Tür eingeklemmt hatte.