Ventilspiel bei 731er Nockenwelle

  • N'Abend,


    ich hätte da gerne mal eine Frage zum Thema Ventilspiel einstellen.


    In meinem mittlerweile auf der Strasse befindlichen 1000er Tuningprojekt steckt 'ne 731er BMC Nockenwelle mit 268erSteuerzeiten (Ein-/Auslass) welche nach Datenblatt 0.40er Ventilspiel benötigt. Laut Werkstatthandbuch und div. Threads im Forum soll aufgrund der "9er Regel" z.B. bei geöffnetem Ventil 8 das Ventil 1 eingestellt werden (wenn dieses voll geöffnet ist). Unter Verwendung der 731er Nockenwelle erreichen die Ventile jedoch erst zu einem späteren bzw. früherem Zeitpunkt (auf jeden fall abweichend von voll geöffnetem Ventil nach 9er Regel) den geschlossenen Zustand und somit maximales Ventilspiel. Das Ventilspiel habe ich somit bei maximalem Ventilspiel, also vollständig geschlossenem Ventil auf 0.40 eingestellt. Ist dies korrekt oder muss definitiv nach der 9er Regel vorgegangen werden, was zwangsläufig zu einem deutlich größeren Spiel bei geschlossenem Ventil führen würde ?


    Hoffe auf sachkundige Hinweise zur Lösung meines Problems ;)


    Gruß
    Capt'n Chaos

  • auch wenn ich dir grad nicht ganz folgen kann: die 9er regel besagt nur welches ventil in abhängigkeit zum welchem anderen ventil eingestellt wird. um bei denem beispiel zu bleiben, ventil 8 ist ganz offen = ventil 1 ist ganz zu und kann eingestellt werden. dabei sollte ventil 8 grade am umkehrpunkt sein, beim motor drehen sieht man den kipphebel runter gehen, dann stoppt er kurz und geht wieder hoch. und da wo er stoppt ist der punkt wo das andere ventil eingestellt wird.
    die steuerzeiten der nocke spielen dabei eigentlich keine rolle, die "von einander abhängigen" ventile sind 180° gegeneinander versetzt, sprich wenn der eine stößelbecher auf der spitze der nocke sitzt ist der andere garantiert auf dem grundkreis und das spiel zwischen kipphebel und ventil kann eingestellt werden.


    anderes hab ich noch nicht erlebt

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Ich hab letztens zu meinem Erstaunen gelernt /Live erlebt, dass es auch eine "4er Regel" gibt - nähere Infos dazu beim Chief Executive-Engineer von Westwood-Engineering.

  • KLAS
    bei der Standard Nockenwelle kann es schon sein dass z.B. bei geöffnetem Ventil 8 und 180° versetzter Nocke des Ventils 1 selbiges auf dem Grundkreis ist und somit das Ventilspiel eingestellt werden kann. Bei geänderten Nockenwellen können sowohl Öffnungszeiten als auch der Versatz der Ventile untereinander, Ventilhub usw. angepasst sein. Wenn ich z.B. das Ventil 8 auf max. Öffnung stelle wird das Ventilspiel bei Ventil 1 größer bis das Ventil 8 fast wieder geschlossen ist (merkt man wenn der Motor mit angelegter Fühlerlehre bewegt wird, selbige rutscht dann irgendwann mit leichtem Wiederstand zwischen Kipphebel und Ventil). Aufgrund dieser Tatsache meine Frage ob's so korrekt sein kann ....


    Gruß
    Capt'n Chaos

  • da der grundkreis der NW ca. 180° des "nockenumfanges" ausmacht, sollte das ventilspiel auch kurz vor/nach dem max. öffnungswinkel des referenzventiles gleich sein.
    nockenwellen, die einen so großen versatz der nocken zur originalwelle haben, dass die althergebrachte einstellregel nicht angewendet werden kann, würden in einem mini-motor mit 5-kanal kopf nicht funktionieren.

    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Wenn ich das richtig sehe ist das einzustellende Ventil komplett geöffnet wenn das Ventilspiel den höchsten Wert erreicht hat. Somit sollte die Tatsache, dass bei Vorgehensweise nach der 9er Regel die Fühlerlehre nicht zwischen Kipphebel und Ventil zu schieben ist, diese bei weiterem drehen des Motors kurze Zeit später problemlos hereinrutscht, dafür sprechen dass bei dieser Nockenwelle eben nicht von geöffnetem Ventil 8 auf ein vollständig geschlossenes Ventil 1 geschlossen werden kann.


    Um die Diskussion mit ein wenig Datenmaterial anzureichern hier noch ein Link auf ein Excel-Sheet mit massig Informationen zu diversen Nockenwellen (inkl. Standard, 731er usw.) Link zum Datenblatt. Hab ich mal irgendwo im Netz gefunden :)



    Gruß
    Capt'n

  • Zitat von captnchaos

    Wenn ich das richtig sehe ist das einzustellende Ventil komplett geöffnet wenn das Ventilspiel den höchsten Wert erreicht hat. Somit sollte die Tatsache, dass bei Vorgehensweise nach der 9er Regel die Fühlerlehre nicht zwischen Kipphebel und Ventil zu schieben ist, diese bei weiterem drehen des Motors kurze Zeit später problemlos hereinrutscht, dafür sprechen dass bei dieser Nockenwelle eben nicht von geöffnetem Ventil 8 auf ein vollständig geschlossenes Ventil 1 geschlossen werden kann.

    Gruß
    Capt'n



    also: du bringst ventil 8 auf max öffnung, d.h. kipphebelspitze drückt das ventil komplett nach unten. dann stellst du an ventil 1 das spiel ein...

    so und nicht anders!!

    habe ich dich jetzt falsch verstanden? oder wie hast du die einstellerei versucht?

    PS: habe gerade mal die excel datei angesehen. bei der 731er ist der LCA (lobe centerline angle) mit 107,5° identisch mit den standart nockenwellen ab werk. LCA ist der winkel der beiden nockenspitzen eines zylinders zur mitte der wellenachse zueinander.

    gruss andy
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  • Wenn ich das Ventil 8 auf max. Öffnung, d.h. Kipphebelspitze bringe und Ventil 1 korrekt auf 0.40 einstelle geschieht folgendes : Wird der Motor und somit die Nockenwelle ein wenig weiter gedreht vergößert sich das Ventilspiel weiter auf ca. 0.45 - 0.50. Ich gehe somit davon aus, dass das eingestellte Ventil 1 beim "Standardverfahren" nicht komplett geschlossen war bzw. der Kipphebel noch nicht die "höchste" Position erreichte. Stelle ich das Ventilspiel also mit dem Standardverfahren ein beträgt das max. Ventilspiel im ungünstigsten Fall ca. 0.45 - 0.50mm.


    Wird das Ventilspiel nun mit dem Standardverfahren auf 0.40 eingestellt oder bei "höchster" Position des Kipphebels am einzustellenden Ventil und somit dem Punkt des maximalen Ventilspiels (Abstand zwischen Kipphebel und Ventiloberfläche) ?


    Gruß
    Capt'n


    Zitat von Madblack

    also: du bringst ventil 8 auf max öffnung, d.h. kipphebelspitze drückt das ventil komplett nach unten. dann stellst du an ventil 1 das spiel ein...

    so und nicht anders!!

    habe ich dich jetzt falsch verstanden? oder wie hast du die einstellerei versucht?

  • Zitat von captnchaos

    Wenn ich das Ventil 8 auf max. Öffnung, d.h. Kipphebelspitze bringe und Ventil 1 korrekt auf 0.40 einstelle geschieht folgendes : Wird der Motor und somit die Nockenwelle ein wenig weiter gedreht vergößert sich das Ventilspiel weiter auf ca. 0.45 - 0.50. Ich gehe somit davon aus, dass das eingestellte Ventil 1 beim "Standardverfahren" nicht komplett geschlossen war bzw. der Kipphebel noch nicht die "höchste" Position erreichte. Stelle ich das Ventilspiel also mit dem Standardverfahren ein beträgt das max. Ventilspiel im ungünstigsten Fall ca. 0.45 - 0.50mm.

    Wird das Ventilspiel nun mit dem Standardverfahren auf 0.40 eingestellt oder bei "höchster" Position des Kipphebels am einzustellenden Ventil und somit dem Punkt des maximalen Ventilspiels (Abstand zwischen Kipphebel und Ventiloberfläche) ?

    Gruß
    Lars



    habe nun auch endlich dein problem verstanden....:confused: :D , habe dafür aber jetzt keine antwort parat, warum das bei dir so "komisch" ist.
    das ventilspiel sollte (nach meinem wissensstand) immer das max. spiel zwischen kipphebelspitze und ventilschaft sein.

    hast du das phänomen an allen ventilen? war die nocke gebraucht?

    gruss andy
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  • Das Phänomen tritt bei sämtlichen Kipphebeln gleichmäßig auf.


    Heutige Nockenwellen weisen meist unterschiedliche Öffnungszeiten für Ein- und Auslass und ebenfalls teils stark abweichende Werte für Ventilhub, Überlappung auf. Vielleicht kann jemand mit 731er Erfahrung weiterhelfen ?


    Der Motor (998er A+ 99HD81) wurde unter Verwendung folgender relevanter Komponenten komplett neu aufgebaut und auf'm Prüfstand abgestimmt :


    - Janspeed Zylinderkopf (verbleit, neuwertig, doppelte Ventilfedern)
    - 731er Nockenwelle (neuwertig, keine Laufspuren)
    - Cooper S Kipphebelwelle
    - Duplexkette


    weitere Komponenten :
    - Weber DCOE40 (K&N Filter)
    - DBilas Ansaugbrücke
    - leichte Kupplung + Druckplatte
    - RC40 mit FreeFlow Krümmer
    - Noch elektronischen Metro Verteiler, demnächst Aldon Yellow
    - Feingewuchteter und beschichteter Kurbeltrieb
    - Feingewuchtete Kupplung


    Ich finde den Motor für 'nen 100er trotz "nicht optimalem" Verteiler schon ziemlich knackig. In der o.g. Kombination dreht die Kiste ohne weiteres bis 7000rpm und macht 'ne Menge Spaß.


    Mal schaun ob's noch weitere Antworten zu diesem Thema gibt.


    Schonmal Danke für die Mühe :)


    Gruß
    Capt'n

  • zur Info :


    ich hab mich heute mal bei einem meiner Minischrauber schlau gemacht zu Thema Ventilspiel einstellen. Die Aussage lautete "wie im Handbuch - 9er Regel" auch wenn das Ventilspiel in anderen Positionen der Nockenwelle noch größer wird.


    Gruß
    Capt'n

  • Der gute Geist des Siegerlands ;)


    Nach ein bißchen hin und herstellerei stellte sich heraus, dass der Unterschied beider Varianten ca. 0.05 - 0.10 beträgt. Die Ventile sind halt bei der Handbuchversion ein wenig lockerer, besser als zu stramm ....


    Gruß
    Capt'n

  • Zitat von austin-mini.de

    Ich hab letztens zu meinem Erstaunen gelernt /Live erlebt, dass es auch eine "4er Regel" gibt - nähere Infos dazu beim Chief Executive-Engineer von Westwood-Engineering.

    Kenn ich den Typen???:D
    Die Regel heißt aber eigentlich 5er Regel (die beiden Zylinder die voneinander abhängen ergeben immer zusammen 5! Überschneidet 1, kann Zülünder 4 eingestellt werden,überschneidet 3 dann 2 usw usw) ;)

  • Zitat von Highlindner

    Kenn ich den Typen???:D
    Die Regel heißt aber eigentlich 5er Regel (die beiden Zylinder die voneinander abhängen ergeben immer zusammen 5! Überschneidet 1, kann Zülünder 4 eingestellt werden,überschneidet 3 dann 2 usw usw) ;)


    Yep, da war was .... funzt ein wenig schneller von wegen 2 Ventile parallel einstellen.


    P.S. Hab vorher 'ne Ducati Monster mit Desmodromischer Ventilsteuerung gefahren, das war der absolute Ventileinspießhassssssss trotz insgesamt nur 4 Ventilen :D

  • Zitat von austin-mini.de

    Nee - heißt eigentlich "Faule-Sau-Regel".;)

    Neeee Matheschwäche...ich kann nämmich nicht bis 9 ZWählen...außerdem muß ich immer an den Fingern abzählen und die andere Hand brauch ich um wahlweise Bierflasche oder Kippe zu halten :D

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