Vielleicht interessiert jemanden der Artikel hier, der im Focus erschienen ist
Der Niedergang der britischen Autoindustrie
Interessanter Artikel im Focus
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Es gibt in den letzten beiden Ausgaben der Oldtimer-Markt (April & Mai 2015) ebenfalls einen SEHR ausführlichen Artikel zu dem Thema. Teil 1 habe ich gelesen, zu Teil 2 komme ich allerdings erst in den nächsten Tagen. Sehr interessant und aufschlussreich!
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Die Briten bauten und bauen immer noch (teilweise) sehr konsequente und stark technikorientierte Fahrzeuge.
Daher kommen nach wie vor die technisch mit Abstand interessantesten und extremsten Fahrzeuge oder Fahrzeugkonzepte aus England.
Einen Lotus/Caterham kauft man sich wirklich nicht als Statussymbol, sondern nur und ausschließlich, um das damit zu tun, wozu das Fahrzeug geschaffen ist. Mit diebischem Spaß Passstraßen auszutesten. Eine Zahnarztfrau wird an so einer klappernden Tupperdose eher selten Spaß haben. Da kommt ein Boxster viel besser.
Einen Defender nutzt man am Besten auch für Pässe. Nur auf dem direkten Weg rauf&runter....
Mini...kennt jeder selber.Hier gilt eher die Devise you don't need to be good to be perfekt.
Blöd daran ist, daß es immer weniger Kunden für solche Konzepte gibt, die durchaus sehr viel Geld für ganz wenig Auto ausgeben wollen.
Deswegen werden solche interessanten Fahrzeuge leider über kurz oder lang komplett verschwinden. Entweder aus Kostengründen oder wenn es mal wieder neue Vorschriften gibt, die man nur mit einem fahrenden Marshmallow erreichen kann.Abgesehen von den direkt von der Insel bekannten Markennamen ist England ein äusserst erfolgreicher und wichtiger Standort für Fahrzeug- und Komponentenfertigung (speziell Antriebe und Fahrwerke - wieder der leidige Technikkram).
http://www.smmt.co.uk/2013/08/bbc-to…otive-industry/
Siehe auch die entsprechende TopGear-Folge.
Verschlafen haben die alteingesessenen Marken tatsächlich den Trend hin zur Wohlfühlgesellschaft. Die Connectivity *yeah* ist heute ein wichtigeres Kaufargument als z.B. ein sauber abgestimmtes Fahrwerk. Und wenn die Marke dann noch einen möglichst hohen Stellenwert hat - umso besser.
Insgesamt war der Niedergang also eher eine wohltuende Bereinigung, um etwas neues, vermutlich sogar besseres zu schaffen. -
Wurde vor längerer Zeit (10j.) in einer Oldi-Zeitschrift
Auch schon mal abgehandelt....das Titelbild musste ich abknipsen....
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Ui, das ist schon ein alter Fred, aber dennoch ist das Thema sehr interessant.
Ich glaube, der Niedergang der britischen Industrie allgemein hat u.a. auch ökosoziale Gründe, die bis in die Zeit des WK2 gehen. Nach der Kriegswirtschaft, die ohnehin die Gesellschaft in GB bis nahe an den Ruin gebracht hatte, war die Umstellung in die Nachkriegswirtschaft bei denen noch viel schwieriger als bei uns. Noch lange nachdem hier schon der Wiederaufbau Dank des Marshall-Plans in vollem Gange war und bei uns die Rationalisierung und Verteilung auf Essenskarten abgeschafft war, ging die Rationalisierung in GB noch eine Zeit lang weiter.
Wie bei uns und in anderen Ländern Europas war der Wohlstand auf Kohle und Stahl aufgebaut. Was bei uns und in GB anders war, waren die Gewerkschaften, die dort anders und viel mächtiger aufgebaut waren. Man konnte dort nicht mal jemanden befördern oder sogar entlassen, dass nicht ein Shopfloor-Manager irgendeiner Gewerkschaft seinen Segen dazu gab. Dazu war die Gewerkschaftsstruktur so verwirrend, dass Mitarbeiter der gleichen Tätigkeit verschiedenen Gewerkschaften angehörte, die sich zudem gegenseitig nicht grün waren. So kann man keine Unternehmen führen ohne irgendwann ins Desaster zu schlittern. Und das ist auf der anderen Seite des Kanals viel schlimmer gewesen, nachdem die Kohle- und Stahlindustrie ins Wanken geriet. Das ist auch bei uns passiert, das wurde mir regelrecht klar als ich vor mehr als 20 Jahren mal die Zeche Zollverein in Essen besucht hatte. Bei uns wurde aber mit dem Niedergang irgendwie anders umgegangen als bei denen. Aber auch bei uns war es dann mit der sogenannten "Vollbeschäftigung" vorbei. Ich weiß es nicht mehr genau, auber die Volkwirte sprechen von Vollbeschäftigung wenn die Arbeitslosenquote unter 2% liegt. Da muss ich mal die heutige aktuelle Statistik anprangern, denn die ist so oft "angepasst" worden, dass die real Arbeitslosenquote real wohl eher zwischen 7% und 8% liegen würde. Aber lassen wir die Schelte hier außen vor.
Aber der Niedergang von Kohle und Stahl ist ja bei uns auch schon eine Zeit lang her. Und wer weiß, ob nicht unsere Automobil-Industrie in einer Zeitspanne von 10 bis 20 Jahre auch die der britischen folgen wird. Jedenfalls sehe ich keinen Silberstreif am Horizont.
Habe vor ein paar Tagen gelesen, dass sich ein britischer Autozulieferer in den Bereich der Rüstungstechnik erweitern will. Nun, angesichts der derzeitigen Weltlage sicherlich eine weise Entscheidung und angesichts der Börsenentwicklung von Rheinmetall erst recht.
Aber da gleiten wir wieder in die Niederungen der Politik, aber weil ja ALLES Politik ist, ebendaso nicht vermeidbar.
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