Schwingen überholen

  • Hi zusammen,

    habe heute mit der Überholung zweier Schwinge begonnen.

    Was für eine Sauerei mit den geplatzten Fettrohren, auf dem Foto ist der Inhalt gerade mal einer Schwinge:

    Dann Metallfettrohr und Nadelhülse eingezogen, ging recht locker.

    Die Gleitlagerbuchse ging allerdings sehr schwer da rein, eine 10er Gewindestange hab' ich dabei ruiniert.

    • Ist das normal dass die Hülse sich derart wehrt? Dann müsste ich mir eine 16er oder 20er Gewindestange besorgen.

    Und schließlich das Highlight des Tages, irgendwie störte mich der Schmiernippel und ich habe ihn kurz abgeschraubt:

    An dieser Stelle kann so ein Bohr- oder Drehspan seine maximale Zerstörungskraft entfalten: mit dem Fett direkt ins Lager gepresst! Es herrscht einfach keine Liebe mehr unter den Menschen.

    Seid also wachsam, ich werde jedenfalls in Zukunft alle Teile (egal ob alt oder neu) noch genauer anschauen, bevor sie (wieder) eingebaut werden.

  • Geplatzte Fettrohre sind immer eine riesen Sauerei, wenn dann noch etliche Male "erfolglos" abgeschmiert wurde... :tongue:

    Die Gleitlager-Buchse geht immer recht schwer rein. Ich drücke sie gerne mit `ner Hydraulik-Presse rein. Habe sie auch auch schon mit einem Kupfer-Klotz als "Polster" mit einem Fäustel rein getrieben. Funktioniert problemlos, da außen aus Stahl und sie wird anschließend eh aufgerieben.

    Das Nadellager setze ich allerdings als letztes ein, wenn fertig aufgerieben wurde und auch das Metall-Fettrohr rein-flutscht...

    Ich möchte keine Späne vom Aufreiben im Nadellager haben... :roll-eyes:

    Zum Aufreiben habe ich mir eine Führungsbuchse gedreht, die "saugend/schmatzend" statt Nadellager in die Schwinge passt. Innendurchmesser auf das Maß der Führungsstange einer verstellbaren Hunger-Reibahle ausgedreht.

    Geht die Welle leicht durch die Buchse, wird zuerst mal das Metall-Fettrohr gecheckt. Oft geht es nur schwer rein. Treibt man es dann rein, wird es "spaßig", es beim nächsten Mal wieder raus zu bekommen... :roll-eyes::tongue:

    Beide Enden werden vom Durchmesser soweit nötig, etwas abgeschliffen, biss es von Hand leicht rein und auch wieder raus geht... :wink:

    Das Nadellager ziehe ich dann mit der Welle und ein paar Anlaufscheiben in die Schwinge. So sitzt dann alles perfekt zueinander ausgerichtet.

    Zum Schluß noch gutes Fett rein und die Gummi-Ringe aufziehen... Fertig :thumbs_up::wink:

    So ein Borspahn in der Welle ist natürlich Mist... :roll-eyes:

    Hatte ich, zum Glück, bisher noch nie... Dafür aber auch schon Grate an den Anlaufscheiben... :roll-eyes:

    Gruß, Diddi

  • Nachdem die Anwendung von roher Gewalt für das Einziehen vom Gleitlager also ok ist, ging die 2. Buchse mit M16 doch deutlich "leichter" rein.

    Verstellbare Reibahle mit selbstgestrickter Verlängerung hat auch gut geklappt.

    • Wieviel Lagerluft? Ich habe gerade so viel aufgerieben dass die Achse durchs Eigengewicht "reinfällt", das ist deutlich weniger Spiel als am Nadellager gegenüber: ist das zuwenig, oder gibt es ein Maß? Messuhr könnte ich besorgen.
    • Nächstes Thema: Axialluft. Ich kann die Achsen bei angezogenen Muttern (incl. Anlaufscheiben) 0,6mm (bzw. 0,7mm) hin- und herschieben (mit einer anderen (alten) Achse ist es 0,1mm weniger, die ist also gleich). Ist das ok (ich finde es ganz schön viel)? Einstellen ginge nur über Abdrehen an einer Schulter der Achse, oder Shims an der Stirnfläche der Schwinge, richtig?

    Und wieder mal ein Mangel an einem Neuteil, eine Anlaufscheibe ist krumm:

    Mit der Scheibe war das Axialspiel gar deutlich über 1mm.

    Da kann man schon zum Neurotiker (mindestens Kontrollfreak) werden.

    Besten Dank vorab,

    Markus

  • Puh…. Ich fänds viel. Ich hatte mal knapp 2mm Axialspiel! Ein Bekannter hat dann die Welle angepasst.

    Es ist schon machmal zum Heulen mit den Teilen…



    Ich habe immer nur soweit aufgerieben, dass es so grade ohne Knirschen/Verkanten/Rubbeln/Kratzen rein ging. Aber danach auch mal kontrollieren, ob noch Buntmetall auf den Lagern ist und die Schmiernuten noch da sind. Da soll momentan wohl auch nicht das beste Ausgangsmaterial verkauft werden.

    Innocenti Mini Cooper 1300 Export 02/74: Geht vorran. Wartet auf Lack (Prugna/Bianco Avorio). Motor und Achsen müssen noch...
    Rover ERA Mini Turbo: Geht ganz ordentlich.
    Rover Mini MPI: Läuft.

  • Mit dem Lagerspiel nach dem Aufreiben halte ich es auch wie Enne: Muss leicht rein gehen und sich dann leicht mit zwei Fingern drehen lassen :wink:
    Ein genaues Maß konnte ich bisher nicht finden...

    Wie Enne schon schreibt, wichtig dass die Schmiernuten noch vorhanden sind. G.g.f. vorsichtig mit einem Dremel nacharbeiten...
    Ich checke die Tiefe der Nut eigentlich vorher (oben vergessen zu erwähnen)...
    Hatte schon Buchsen, da konnte man von vornherein davon ausgehen, dass sie nach dem Aufreiben mehr oder weniger weg sind... :roll-eyes:

    Das Achsialspiel kommt von leichtem Verschleiß an den Schwingen. Die arbeiten sich mit der Zeit an den Anlaufscheiben etwas Material weg...

    Wenn du Zugang zu einer Drehbank hast, dann an der Schulter der Welle etwas weg nehmen. Ich versuche, unter 0,5mm zu bleiben.

    Wobei man das geringe Axialspiel nicht merkt. Wirkt sich deutlich weniger aus, als Radialspiel in einem oder beiden Lagern...

    Die Qualität der Anlaufscheiben ist manchmal echt mies...:roll-eyes: Ich bewahre gute Anlaufscheiben auf, für den Fall der Fälle...

    Gruß, Diddi

  • Ich hätt da Angst. Die Wellen sind nicht immer gleich. Meine QH und MS waren verschieden.

    Innocenti Mini Cooper 1300 Export 02/74: Geht vorran. Wartet auf Lack (Prugna/Bianco Avorio). Motor und Achsen müssen noch...
    Rover ERA Mini Turbo: Geht ganz ordentlich.
    Rover Mini MPI: Läuft.

  • Ich hätt da Angst. Die Wellen sind nicht immer gleich. Meine QH und MS waren verschieden.

    Die sind eigentlich gleich sonst würde das Nadellager nicht passen. Was eher das Problem ist das sie auch schonmal zu kurz waren und dann die Schwinge klemmt.

    Auf Erfahrung vertrauen

  • Was um Gottes Willen ist "QH"? Möchte ja auch trotz des hohen Alters up to date bleiben.:headshk:

    Quinton Hazell...

    Englischer Hersteller/Lieferant von Auto-Ersatzteilen. Hat auch vieles für den Mini im Sortiment...

    Gruß, Diddi

  • Hört sich gut an :thumbs_up:

    20,8 ist das Maß der Welle. H7 wäre bei 20,8 dann ~ 2/100 mm Spiel :thumbs_up:

    Gruß, Diddi

    Ich habe 2 Achsen (eine neu,eine gute alte) gemessen: Mikrometerschraube sagt 20,65 und 20,66mm. Da wäre mir 20,8 H7 schon etwas viel. Ich messe bei Gelegenheit mal,was ich da gemacht habe.

    Axialspiel konnte ich mit Messingscheiben auf 0,1...0,2 mm einstellen.

    Eure o.g. Erfahrungen bestätigen meinen Eindruck: plug and play geht anscheinend nicht (mehr).

  • Ich habe 20,61 gemessen bei meinen QH Wellen. MS hat 20,63-64.

    Innocenti Mini Cooper 1300 Export 02/74: Geht vorran. Wartet auf Lack (Prugna/Bianco Avorio). Motor und Achsen müssen noch...
    Rover ERA Mini Turbo: Geht ganz ordentlich.
    Rover Mini MPI: Läuft.

  • Ich habe 20,61 gemessen bei meinen QH Wellen. MS hat 20,63-64.

    Grad geschaut, ist doch ne 20,7 Reibahle.
    Kann nur sagen das ich damit kein Spiel hab und das Fett auch durch geht.

    Auf Erfahrung vertrauen

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