SPI - Ansaugkrümmer , Halbmonde

  • Die SPI - Ansaugbrücke,

    auch als Ansaugkrümmer, Ansaugrohr, Ansaugspinne, , Saugrohr, Ansaugstutzen genannt.

    Am Anfang, , bei der Einführung, bzw. Umstellung auf die Kraftstoff- Einspritzung , ein wenig beachtetes Bauteil, insbesondere in der „ SPI- Mini -Fachliteratur“ absolut vernachlässigt, nur als eine Verbindung zwischen DK und ZK betrachtet, ohne ihre maßgebliche Bedeutung für die Füllung und Verbrennungseffizienz zu erkennen. OK, der „Igel“ und die Wasser-Umspülung ist vorhanden, deren beabsichtigte Funktion aber (für mich) nicht eindeutig geklärt. Der „Igel“ ist höchstwahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass der Mini natürlich auch nach Skandinavien exportiert wurde, klimatisch wärmere Länder brauchen ihn nicht. Bezüglich der „Wasserspülung“ hätte ich auch gerne eine eindeutige technische Beschreibung, um nicht rätseln zu müssen, ob sie für die „Erwärmung“ oder „Kühlung“ konstruktiv gedacht war. Andere Hersteller kühlen nämlich die Ansaugbrücken, zum Bsp. exemplarisch, der 1,2 TFSI Motor von VW.

    Wie wichtig eine ordnungsgemäß funktionierende Ansaugbrücke ist, sieht man, wie Aufwändig die AB in den modernen Autos gebaut sind. Meistens aus Kunststoff, mit unterschiedlich langen Kanälen , Doppelrohren , voll mit Drallklappen oder –Platten (Fleps) und abschaltbaren Zusatz –Drosselklappen. Mehr Drehmoment oder PS-Leistung, alles elektronisch gesteuert. Sparsamer, effizienter, sauberer und letztendlich auch leistungsfähiger ist die Devise. Diesem technischen Trend folgend, bekam der SPI-Mini auch Drallplatten an den Außenrändern/ Kanten der Krümmerstutzen, die so genannten „Halbmonde“.

    Bild 1

    Welchen Grundgedanken folgend wurden die „Halbmonde“ eingeführt? Nicht der Leistungssteigerung ! Die früheren Minis ohne „Halbmonde“ hatten 63 PS, die mit den HM ebenso! Der Grund der „Innovation“, eine saubere und effizientere Verbrennung, somit niedrigere Emissionswerte und sparsameren Motorlauf zu erzielen.

    Die Reflex- Artige Befürchtung der Tuner- Gemeinschaft „ ein 5 mm hoher Grat …..(in der Strömung)….Das müsste theoretisch ganz schön viel Leistung verbrauchen“, ist unbegründet. An der 63 PS hat sich doch nichts geändert.

    „Ohne Halbmonde wird der modifizierte Motor besser laufen“ , „ der „Bremsbalken muss weg“ ist völlig unreflektiert daher gesagt, ohne über die Gaswechselvorgänge im Motor nachzudenken und die Gesetze der Strömungslehre , mindestens halbwegs zu beachten.

    Nach meiner Auffassung, um nachvollziehbare bzw. zielführende Handlungsempfehlungen zu formulieren, bedarf es konkrete Prüfstand-Messungen auszuwerten und miteinander vergleichen.

    Bild 2 :


    Luftdurchsatzprüfstand, auf der Basis eines Bosch Heiß- Film Luft-Massen-Messers (LMM).Spannungssignale von 1 bis 5V und Luftdurchsatz in Kg/h , bzw. Gramm/s.

    Fragen : : Luftdurchsatz laminar oder turbulent? Strömungsverluste durch die Rauigkeit der Innenwände und die Krümmung ?Strömungsvergleiche mit und ohne Halbmond, Wirkung der Halbmonde

    1. Messung -> Kreisförmiger Querschnitt, unterschiedliche Durchmesser, Plastik, ganz glatte Innenoberfläche
    2. .

      2.Messung -> Die Rohre mit rauem Sandpapier ( Körnung 40) –verkleidet.

    Laminare Strömung entsteht in graden Röhren mit kreisförmigem Querschnitt ohne Verwirbelungen, Druck bzw. Energieverluste entstehen fast ausschließlich durch die Wandreibung. Wichtige Erkenntnis -> Die Wandrauigkeit spielt dabei, bis zu einem gewissen Grad keine Rolle. Den SPI Krümmer brauch man nicht glätten bzw. polieren. Warum? Zwischen der Rohr-Innenfläche und der Strömung entsteht eine „ gleitende laminare Grenzschicht“ ( Strömungslehre). Erst wenn die Rauigkeit die über diese Grenzschicht ragt, wird der gleitende Effekt der Grenzschicht gestört, bzw. geht verloren.

    Wenn man an die reine Luftversorgungs-Menge/Masse der Brennräume denkt, wäre eine laminare Einströmung günstig

    Wir haben aber eine Saugrohreinspritzung, ein zündfähiges Gemisch muss schon im Ansaugkrümmer entstehen, je höher die Vermischung, feiner die Verstäubung, intensiver die Verwirbelung, umso effizienter die Verbrennung. Also die Gemischströmung soll nicht laminar erfolgen, sondern turbulent werden.

    Turbulenz entsteht primär, wenn Hindernisse quer zur Strömungsrichtung vorhanden sind. Die Strömung löst sich auch von den Wänden der Biegung/Krümmung ab , diese Strömungsverluste( scheinbare Nachteile) sind durch die gleichzeitig entstandene Wirbelbildung aufgehoben. Um die Einströmungseffizienz weiter zu steigern, sind die „Halbmonde“ eingebaut . Wie das Wasser im Waschbecken, nicht einfach senkrecht nach unten fällt, sondern spiralförmig, gegen den Uhrzeigersinn( Nord-Halbkugel) abläuft , wird ein „.Swirl-Effekt“, also eine kontrollierte, kreisförmige Bewegung in die Brennräume gewollt. Die Effektivität der Verbrennung steigern, dafür sind die Halbmonde da!!!!


    Strömung ohne Halbmond Einwirkung

    mit Halbmond

    Und,…durch die Querschnitt-Verengung werden die Luftmassen(also die Luft-Versorgung)nicht behindert/nicht weniger, sondern nur die Strömung beschleunigt, was sich auch positiv auf die Füllung auswirkt. Also, wenn jemand die Halbmonde einfach weg fräst ist kein Ingenieur, sondern nur ein Ingeniör Leerling !

  • Wurde bei der Jugend Forscht Arbeit auch berücksichtigt, dass das Gasgemisch im Ansaugkanal pulsiert und nicht gleichförmig strömt?

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • Der Ansatz ist schon richtig…

    Auch in der Motorenentwickling fängt man mit dem Strömungsprüfstand an (um Kenngrößen aus der Simulation abzugleichen oder sich Wettbewerbsköpfe anzuschauen). Durchsatz, Drall und Tumble sind da übliche Kenngrössen.
    Sind die Werte 1:1 in Leistung oder Emission umzurechnen? Nein .. aber ein immer noch hilfreiches Tool ..

    Aber … alles .. was „im Weg“ reduziert Leistung (weil Durchsatz). Demnach müsstest du den Versuch bei max Durchsatz auch durchführen… Nur weil ein Motor gleiche Leistung hat, heißt das nicht, dass der Weg auch gleich ist.

    Wenn du Dir Saug-Sportmotoren anschaust, dann haben die eher gerade kurze Kanäle. Ein F1 Motor fast senkrechte Trompeten.
    Ein moderner Turbo-Motor eher flache Kanäle im Kopf. Ziel ist ne Tumble-Strömung (Walze, wie mich in den Kaffee gießen). Der (große) Nachteil der Füllung wird mit dem Lader wieder wettgemacht. Der Vorteil der Ladungsbewegung ist höhere turbulente kinetische Energie beim Zündzeitpunkt.. und eine schnellere Verbrennung (kürzere Entflammungsphase)

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Turbo.- / Kompressormotoren sind nochmal was anderes...( hier spielen auch gemessene Druckverlustkurven vor dem Lader =Luftfilter eine große Rolle z.B. beim Luftfilter )


    SAUGMOTOREN:

    Prinzipiell (so hab ich das seit 45J. Verankert) sollen sich die Ansaugwege zum Einlassventil hin verjüngen um ein beschleunigen der Gassäule (Kraftstoff-Luftgemisch) zu erzeugen.

    Aber du hast dir echt eine riesen Arbeit mit deinem Prüfstand /Auswertung gemacht=Respekt!:thumbs_up:

  • Alles schön und gut, aber für mich ist das eine Drossel, und um nichts Anderes handelt es sich hier, wie die Landeklappen bei einem Flugzeug, bei dem der Strömungsabriss absichtlich herbeigeführt wird um eben den Auftrieb des Flügels herabzusetzen (weil ich ja nicht mehr fliegen, sondern landen möchte).

    Bei den ganzen Serie-A-Einspritzern handelt es sich nicht um Maßnahmen zur Leistungssteigerung, sondern um reine Maßnahmen die Abgasnormen zu überwinden. Wenn ich Leistung haben will, muss die Füllung verbessert werden und das erreiche ich nicht mit Hindernissen im Ansaugtrakt.

    Eine Drossel gibt es auch bei meinen Weber DCOE. Die nennt sich Venturi, damit genau wie beim Flugzeugtragflügel eine Beschleunigung der Luftmasse stattfindet, weil damit ein Unterdruck erzeugt wird, damit aus der Schwimmerkammer der Kraftstoff angesaugt wird. Hinter der Venturi-Düse MUSS der gleiche Volumen- bzw. Massenstrom vorhanden sein, denn es verschwindet keine Masse, weder kommt Masse bei einer Venturi-Düse hinzu. Also muss nach den Gesetzen von Bernoulli der Druck sinken. Und den Beweis von Bernoulli sehen wir immer wenn wir die Kondensstreifen am Himmel sehen, bzw. auch wenn keine Streifen sichbar sind, aber sie machen die Richtigkeit des Gesetzes sichbar.

    Einen Fluid-Strom um eine 90°-Ecke um einen Querschnitt umzuleiten, verringert Pi mal Daumen den Querschnitt auf nur noch 80% des ursprünglichen Querschnitts. Und das soll effektiv sein?

  • @ Corris Mooper

    Danke für deine Einlassung,

    ich versuche der Reihe nach auf deine Argumente/Gedanken einzugehen, bzw. Stellung zu beziehen

    • „aber für mich ist es eine Drossel und um nichts Anderes handelt es sich hier“

    Es ist zu eindimensional gedacht, damit bist nicht der Erste und nicht der Einzige hier ( mein Kritikpunkt) !

    • „ Flugzeug…..Landeklappen „ Ja OK, ich verstehe, nur,…. Es sind zwei unterschiedliche Systeme. Daher ist streng von der Strömungslehre betrachtet ein Vergleich problematisch. Offene und geschlossene Systeme. Rohrleitungen= Vollgefüllten –geschlossenen Rohre!.
    • „handelt es sich nicht um Maßnahmen zu Leistungssteigerung“

    Ja, voll einverstanden, als der SPI die Monde bekam, das war die Zeit, als auch die Emissionsgesetze strenger wurden.

    • „ muss die Füllung verbessert werden“ Hm ???? Wie definiert du Füllung und was für eine Füllung ist angedacht?

    Ein Sauger kann nur so viel ansaugen wie viel die ccm und Vmax der „Pumpe“ zulässt. Da kannst die Rohre erweitern wie du willst. ( Ein anderes Thema), hier geht es um die Effizienz der Gemischfüllung!

    • „ und Venturi und Bernoulli“ , diese Effekte treten nicht auf, da hier nicht eine Querschnitt-Veränderung auftreten sollte!!!


    Im Falle einer laminaren Strömung in einem kreisförmigen Rohr wird die Strömungsgeschwindigkeit und Volumen in Abhängigkeit vom Radius mit dem „Hagen-Poiseville“ Gesetz erklärt.

    • „ Pi mal Daumen 80 % weniger Querschnitt“, ja, so geht es auch , du kannst einen Gartenschlauch oder Kupferrohr ganz abknicken beim biegen. (passiert mir auch) Bei der Bearbeitung, insbesondere wenn man Zylinderköpfe inklusive Krümmer bearbeiten möchte, darf es nicht passieren.

    Ich lerne am ehesten nachhaltig, wenn ich die Dinge selber in die Hand nehme, bzw. selbst durchcheck .( Bsp. Messung)

    Wenn du einen SPI Krümmer hast, versuche eine Kugel ( kann aus der Knetmasse, Brot Brötchen, oder Alu-Folie schnell gebastelt werden), genau in der Größe des Innendurchmessers zu formen und durch das Krümmerrohr rollen ( oder schieben) lassen.Bei mir bleibt sie nicht in der Biegung stecken,( Pi mal Daumen, 0 Verengung)


  • 1. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es eine Drossel ist. Es ist noch nicht einmal ein Venturi-Rohr, weil bei dem verjüngt sich der Querschnitt kontinuierlich.

    2. Füllung ist natürlich die Menge Energie, die ich versuche in einen Zylinder hineinzubekommen, also Kraftstoff zusammen mit Luft im stöchiometrisch richtigen Verhältnis von 1 Liter Kraftstoff zu 14.7 Liter Luft, wobei ich bei idealer Verbrennung nur den Luftsauerstoff (18-20%-Vol) benötige. Bei unidealer Verbrennung, wie sie normal ist, weil nur Millisekunden für die Verbrennung zur Verfügung stehen, entstehen unverbrannte Kohlenwasserstoffe (CO) und Ruß. Die hohe Temperatur der Verbrennung lässt unglücklicherweise Stickoxid-Verbindungen entstehen, die berühmten NOx, die man eigentlich nicht haben will. Aber es geht nicht anders.

    Und je widerstandsfreier mein Ansaugtrakt ist, desto mehr bekomme ich von meinem Gemisch aus potentieller chemischer Energie und der Luft in den Brennraum, der mit dem entstehenden Verbrennungsdruck p [Kraft pro Fläche] auf den Kolben drückt und über das Pleuel die Kurbel bewegt und somit aus einer geradlinigen Bewegung (des Kolbens) eine Drehbewegung (der Kurbelwelle und nachfolgender Antriebseinheiten) macht. Hier müsste eigentlich noch angemerkt werden, dass flüssiges Benzin gar nicht brennt. Es brennt erst, wenn es zu Gas geworden ist, selbst wenn es noch winzige Tröpfchen sind, brennen die nur an der "vergasten" Oberfläche der Tröpfchen.

    3. Ich behaupte, dass es im Ansaugtrakt überhaupt keine laminare Strömung gibt. Laminare Strömungen gibt es nur bei einem bestimmten Querschnitt und dazu passender Fließgeschwindigkeit. Ein Kolben bewegt sich bei OT 0m/s, bei ungefähr 75° Kurbelwinkel mit Maximalgeschwindigkeit von 27m/s bis er wieder bei UT bei 0m/s ankommt. Das alles bei 6500 U/Min. Es ist nicht ganz eine Sinuskurve, weil dafür das Pleuel unendlich lang sein müsste.

    Versuche mal Deine Kugel bei dieser Geschwindigkeit um die Ecke zu bekommen. Du wirst gnadenlos scheitern, wenn Du nicht die Fähigkeit hast, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen. Daher widerspreche ich auch Deiner Argumentation, dass da Null Verengung stattfindet.

    Ich könnte jetzt ein paar meiner Strömungssimulationen als .gif hier einfügen, aber das ist mir zu mühsam, weil die anderswo in den unendlichen Weite des Internet-Weltraums bereits zu finden sind. Aber das bleibt Theorie, weil wir nie wirklich in unseren Mini-Motor-Brennraum und die Wege vom Ansaugtrichter bis zum Auspuffendroht sehen können.

    Aber damit soll mit meinen geistigen Ergüssen auch Schluss sein, weil ich mich auch, vielleicht viel zu viel, mit Strömungslehre befasst habe, und ich damit meine Sättigungskurve irgendwie erreicht habe.

  • Alles schön und gut, aber für mich ist das eine Drossel, und um nichts Anderes handelt es sich hier, wie die Landeklappen bei einem Flugzeug, bei dem der Strömungsabriss absichtlich herbeigeführt wird um eben den Auftrieb des Flügels herabzusetzen (weil ich ja nicht mehr fliegen, sondern landen möchte).

    Bei den ganzen Serie-A-Einspritzern handelt es sich nicht um Maßnahmen zur Leistungssteigerung, sondern um reine Maßnahmen die Abgasnormen zu überwinden. Wenn ich Leistung haben will, muss die Füllung verbessert werden und das erreiche ich nicht mit Hindernissen im Ansaugtrakt.

    Eine Drossel gibt es auch bei meinen Weber DCOE. Die nennt sich Venturi, damit genau wie beim Flugzeugtragflügel eine Beschleunigung der Luftmasse stattfindet, weil damit ein Unterdruck erzeugt wird, damit aus der Schwimmerkammer der Kraftstoff angesaugt wird. Hinter der Venturi-Düse MUSS der gleiche Volumen- bzw. Massenstrom vorhanden sein, denn es verschwindet keine Masse, weder kommt Masse bei einer Venturi-Düse hinzu. Also muss nach den Gesetzen von Bernoulli der Druck sinken. Und den Beweis von Bernoulli sehen wir immer wenn wir die Kondensstreifen am Himmel sehen, bzw. auch wenn keine Streifen sichbar sind, aber sie machen die Richtigkeit des Gesetzes sichbar.

    Einen Fluid-Strom um eine 90°-Ecke um einen Querschnitt umzuleiten, verringert Pi mal Daumen den Querschnitt auf nur noch 80% des ursprünglichen Querschnitts. Und das soll effektiv sein?

    Ich darf hier mal ein bisschen aufräumen:

    • Die Landeklappen ERHÖHEN den Auftrieb; das ist gut so, denn sonst wäre ich schon tot (und alle anderen auch, die schon mal in einem Flieger gestartet und gelandet sind). Ein Strömungsabriss ist das allerletzte, was ein Fluzeug in der Luft gebrauchen kann, erst recht während eines Landeanflugs.
    • Der Massestrom und der Volumenstrom sind nur identisch, wenn das durchströmende Medium inkompressibel ist (bzw. diese vereinfachende Annahme getroffen wird). Das ist bei Luft nicht der Fall.
    • Außerdem kommt an der engen Stelle (Venturi) zum Luftstrom noch ein nicht unerheblicher Anteil an möglichst fein zerstäubten Kraftstofftropfen hinzu, spätestens jetzt ist also auch der Massenstrom deutlich erhöht.
    • Ein sauberer 90° Bogen verringert den Querschnitt gar nicht. Wohl aber den Strömungswiderstand. Pi*Daumen ist mir allerdings zu grob, dafür gibt es Berechnungsmethoden, und die sind eben nicht so einfach wie wir das alle gerne hätten, auch hier kann das Internetz helfen.
    • Eine gute Füllung bringt (wenn der Rest stimmt) ggf. mehr Leistung, dazu haben sich Generationen mit Strömungslehre, schwingenden Gassäulen, Kompressoren und Turboladern beschäftigt.
    • Wichtig dafür ist aber auch eine schnelle (und vollständige) Verbrennung, und dafür ist die möglichst feine Zerstäubung (der Begriff "Vergaser" ist also technisch gesehen falsch) des Kraftstoffs. Ein gezieltes Hindernis im Saugrohr kann (und tut es bisweilen auch) diese Durchmischung derart verbessern, dass der geringfügige Nachteil eines leicht erhöhten Strömungswiderstandes mehr als kompensiert wird, und kann schlussendlich auch auf die Leistung positiven Einfluss haben. Wenn dann womöglich auch noch Abgasnormen eingehalten werden, ist das ja nicht ganz schlimm.
  • Versuche mal Deine Kugel bei dieser Geschwindigkeit um die Ecke zu bekommen. Du wirst gnadenlos scheitern, wenn Du nicht die Fähigkeit hast, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen. Daher widerspreche ich auch Deiner Argumentation, dass da Null Verengung stattfindet.

    Hoffentlich steht niemand vor dem Ansaugkrümmer wenn der Versuch los geht. :redface::redface::redface::redface::redface:

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  • In Deiner Ausführung ist nicht der Abriss das Wichtige (fürs Fliegen schon), sondern die Erhöhung des Luftwiderstandes, das zählt im Ansaugkanal.

    Die Massenerhöhung des wird durch Zugabe des Kraftstoff nicht "deutlich" erhöhrt, sondern mal gerade um 6.8%, was eher undeutlich ist.

    Was machen die Techniker, die eine Flussbank, z.B. eine Superflow, bedienen? In den seltensten Fälle wird "wet" gemessen, weil "dry" einen ungleich geringeren Aufwand bedeutet und trotzdem erkennnisreiche Ergebnisse liefert.

    Was ist ein sauberer 90°-Bogen? Wenn ich einen rechtwinkligen Bogen mit 3m Radius betrachte, ist der "sauber"? Kommt drauf an, was ich durch den Bogen schicke und wie dick die Röhre ist. Bei einem Bogen, der nur wenige Millimeter Radius hat, ist das in der Regel "unsauber".

    Du sprichst Shockwave-Tuning an. Das spielt beim Mini mit seinen siamesischen Ansaugkanälen sicherlich eine untergeordnete Rolle. Bei modernen Motoren gibt es variable Ansauglängen, wobei das Prospektwort "variabel" meist auf zwei beschränkt, nähmlich unterer Drehzahlbereich und darüber, meist mit Klappen geschaltet. Dazu noch variable Nockenwellen bzw. Nockenwellen-Steller, die genau so eingestellt sind, dass der untere und obere Drehzahlbereich genau diese Schockwellen und damit die Füllung verbessert. Sozusagen zwei Verbesserugen mit einer Klappe. Sparsam im unteren bis mittleren Drehzahlbereich und Leistung satt im oberen. Wer war einer der Ersten? Honda mit dem Civic.

    Warum eine möglichst feine Zerstäubung? Weil dann die gesamte Oberfläche der kleinen Tröpfen einen maximalen Wert hat, und wie ich oben schrieb, nur Dampf an der Oberfläche der Tröpfchen vermag zu brennen. Das kriege ich bei 3 bar Druck nicht hin aber mit 3000bar bei Direkteinspritzer schon eher. Muss ich auch, weil beim Diesel die Einspritzzeit auch die Zündzeit bedeutet. Und auch beim DI-Benziner habe ich nur ganz wenig Zeit zwischen Einspritzung und Zündung, damit möglichst viel ideal verbrennt und nur wenig unvollkommen, Stichwort Abgas.

    Außerdem hat nicht erst mit den SPi die Abgasorgie angefangen. Die hat schon Ende der 60er begonnen als der CO-Gehalt bei jeder TÜV-Untersuchung gemessen wurde. HS4 statt HS2, Waxstat statt fester Düse etc. waren alles Maßnahmen um das Abgas bzw. die giftigen Anteile darin zu vermindern. CO2 wird man nicht rauskriegen, das entsteht bei jeder Verbrennung und ist ein Rückstand bei jedwelcher vollkommenen Verbrennung, sogar bei uns in den Zellkernen, denn da wird unter Energieabgabe Sauerstoff aus der Luft mit dem Kohlenstoff unserer Nahrung zu Kohlendioxid verbrannt, das wir wieder ausatmen, so dass wir im Schnitt eine Körpertemperatur von ca. 37°C haben, denn die kommt ja nicht aus dem Nichts.


    Wo ich einen Fehler gemacht habe ist, dass das stöchiometrische Verhältnis nicht 1 Liter zu 14.7 Liter ist, sondern 1kg zu 14.7kg.

    Einmal editiert, zuletzt von Corris Mooper (9. Juni 2025 um 18:38)

  • Wer hat den eigentlich mal die "gelbe Bibel" gelesen?

    Das, und ein wenig reale Unterhaltung mit Leuten, die solche Motoren bauen und dann wird es plötzlich schon interessant.


    Warum laufen die inneren Zylinder anders als die äußeren? Warum hat ein Turbo kein Problem mit Charge Stealing? Warum haben Webermotoren häufig keinen tollen Leerlauf? Warum gibt es Scatter Pattern Nockenwellen? Warum funktionieren manche Einlasskrümmer und andere nicht? Was ist denn der wirkliche Unterschied bei der Gemischverteilung zwischen Vergaser und Einspritzer?


    Final:

    Warum gibt es die Halbmonde?


    Und ganz ehrlich: bei einem SERIENMOTOR werden diese Strömungsumleiter keine nennenswerte Leistungseinbuße haben. Eher ein gleichmäßigeres Verteilen des Gemisches an die 4 Zylinder. Und das wiederum bring ja auch schon Vorteile bei einem Reihenmotor.


    Da werden schon ein paar Ingenieure dran entwickelt habem, was wir normalen Minifahrer oder auch "Tuner" nicht verstehen oder bewusst ignorieren. Es gab einen Anforderungskatalog und der musste mit einem SERIENAUTO erfüllt werden. Ob es die Halbmonde bein Tuning braucht oder nicht, muss derjenige entscheiden, der die Motorenspezifikation festlegt.


    So, jetzt gehts besser. Bin ich froh, dass der MPI und ERA mich mit sowas nicht nerven. Ich werd morgen erstmal wieder schön bewundern, wie die Italiener das Thema Ansaugbrücke umgesetzt haben :starry_eyed: Und das ist dann auch nur eine Sparversion.

    Innocenti Mini Cooper 1300 Export 02/74: Geht vorran. Wartet auf Lack (Prugna/Bianco Avorio). Motor und Achsen müssen noch...
    Rover ERA Mini Turbo: Geht ganz ordentlich.
    Rover Mini MPI: Läuft.

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