Motor läuft nach....

  • Das Treten der Kupplung unterstützt ein sofortiges Abschalten des Motors, weil durch den erheblichen axialen Druck die Laufbedingungen für den Motor deutlich ungünstiger werden.

    Da der Motor aber meist beim 'Nachdieseln' mehr halbherzig vor sich hin 'pufft', genügt das nicht, für o.g. schlechtere Bedingungen.

    Genügt es doch, dann legt man den zweiten Gang ein, läßt die Kupplung leicht anziehen und schaltet dann aus.
    Das ist aber kein 'Abwürgen' sondern kontrolliertes Ausschalten.

    Bei ultraleichten A/Serien Kupplungen und Steuerzeiten ab 280/290° ist das im Übrigen geübte Praxis einen solchen Motor abzustellen.Das geht in kürzester Frist in Fleisch und Blut über, und nur Umstehende wundern sich unter Umständen, daß der Motor mit einem trockenen 'Bopp' seine Arbeit einstellt.

    Für das 'Nachdieseln' von Std.Motoren indes natürlich stets nur ein Pflaster bis das Ursprungsproblem behoben ist.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Radikal verhindert wird das Nachlaufen am besten mit einem 2-Wege-Magnetventil. Folgendermaßen anschließen:
    Elektrisch parallel zur Zündung.
    Schwimmerkammerentlüftung an Ventil,
    Vergaseranschluß der Kurbelgehäuseentlüftung an Ventil.
    Funktion:
    Zündung an, Schwimmer entlüftet an Atmosphäre, wie immer.
    Zündung aus Schwimmer entlüftet an Vergaser, jetzt herrscht in der Schwimmerkammer der gleiche Druck wie im Vergasser, wo gleicher Druck ist kommt nichts raus (Benzin aus Düsenstock).

    Der Motor stirbt den plötzlichen Benzintot. IMMER und garantiert. Diese Art fahre ich seit Jahren, funktioniert sehr gut,

    Gruß
    Nils

  • Von Andreas Hohls: "Das Treten der Kupplung unterstützt ein sofortiges Abschalten des Motors, weil durch den erheblichen axialen Druck die Laufbedingungen für den Motor deutlich ungünstiger werden."


    Bedeutet das im Umkehrschluß, dass man beim Motorstarten die Kupplung NICHT treten soll?

  • Zitat von Asphalt

    Genau das! :)
    Gang raus und starten.

    Hhm. Hab mir eigentlich angewöhnt die Kupplung immer beim Starten zu treten.
    Beim Mini und der Alltagswaffe.

    Zum einen, weil ich mehrere Leute kenne die immer den Gang drinnen lassen beim abstellen des Fahrzeuges, zum anderen, damit sich im Getriebe bei kaltem Motor und Öl nix mitdrehen muß und somit der Anlasser etwas weniger Arbeit hat. Oder ist gerade das Gegenteil der Fall?

    Sollte ich mir das jetzt wieder abgewöhnen:rolleyes: :headshk:

    Frank ,beast of the east!

  • Auch ich dachte immer dass der Motor es eher leichter hat, wenn man beim Starten die Kupplung dreht . . . :rolleyes:

  • der Motor dreht sich auch leichter... wobei dies wohl wieder ausgeglichen wird, durch die oben beschriebenen Belastungen auf den Kurbeltrieb

    beim Mini ist es - wie bei so vielen Dingen - eben anders... wenn man die Kupplung tritt, werden (wie schon weiter oben von A. Hohls beschrieben) die Anlaufscheiben der Kurbelwelle belastet. Um das zu minimieren, sollte man eben ohne gedrückte Kupplung starten und auch nicht an der roten Ampel mit getretener Kupplung stehen.

    Der Motor dankt es mit längerer Haltbarkeit.

    Auch bei "normalen" Autos wird beim Kupplungtreten das Ausrücklager belastet. Das ist zwar nicht so kritisch, wie beim Mini die Sache mit den Anlaufscheiben, aber man kann auch hier Verschleißminimierung betreiben.

  • Zitat von Hudry

    Auch ich dachte immer dass der Motor es eher leichter hat, wenn man beim Starten die Kupplung dreht . . . :rolleyes:

    Jain :rolleyes: .

    Zitat

    Das hätte ich auch gerne etwas näher erläutert.

    OK, dann will ich das mal versuchen:

    Zuerst einmal das "Ja" (aus dem "Jain")

    Durch treten der Kupplung werden Schwungscheibe und Mitnehmerscheibe und somit Motor und Getriebe voneinander "getrennt".
    Das erleichtert prinzipiell erst einmal dem Anlasser die Arbeit. Viel bringt das aber nicht, da im Getriebe bei eingelegtem Leerlauf nur relativ wenig "Masse" in Rotation versesetzt werden muss (eine Welle mit ein paar Zahnrädern).

    Jetzt kommt das "Nein" (aus dem "Jain")

    Da der "stehende" Motor natürlich keinen Öldruck hat (wie sollte er auch?), gibt´s auch keine Schmierung der Anlaufscheiben der Kurbelwelle!
    Die getretene Kupplung (ganz besonders Sportkupplungen) übt eine große axiale Kraft auf die Kurbelwelle aus = Anlaufscheiben stark einseitig belastet.
    Wird der Motor so angelassen, dauert es ziemlich lange, bis sich zwischen den einseitig belasteten Anlaufscheiben und der Axial-Lagerfläche der Kurbelwelle ein tragfähiger Schmierfilm aufgebaut hat (wenn er sich überhaupt aufbaut):eek: :eek: :eek:
    Folge = extremer Verschleiß der Anlaufscheiben. Das kann man dann irgendwann an einer Riemenscheibe erkennen, die sich beim Treten der Kupplung mit samt der Kurbelwelle hin und her bewegt. Oft sinkt auch die Leerlaufdrehzahl bei getretener Kupplung merkbar ab. Dann ist es meistens schon zu spät :eek:.

    Gleiches gilt auch für ausgedehnte Wartezeiten mit getretener Kupplung an der Ampel oder am Bahnübergang. Der Ölfilm zwischen Anlaufscheiben und Kurbelwelle bricht recht schnell zusammen, da das Öl aus dem Mittleren Hauptlagerzapfen einfach den Weg des geringsten Widerstandes geht. Und der ist zur unbelasteten Seite der Anlaufscheiben. Hohen Öldruck gibt´s im Leerlauf auch nicht gerade :headshk: .

    Für ein "altmodisches" Design wie den A-Serie Motor ist das pures Gift.
    Deshalb gilt beim Mini (und eigentlich auch bei allen anderen Autos zu empfehlen) beim Anlassen sowie bei "Wartezeiten": Gang raus und Fuß vom Kupplungspedal.
    Die Kurbelwellenanlaufscheiben und übrigens auch das Ausrücklager werden es euch danken.

    Heutige moderne Motoren sind da viel toleranter. Müssen sie ja auch sein, da diese "Unart" heute in jeder Fahrschule gelehrt wird. Andererseits hätten die Hersteller ständig mit Regressforderungen zu kämpfen.

    Gruß, Diddi

    P.S.: Mist, da war ich wohl etwas zu langsam beim Tippen ;)

  • Danke für die ausfürliche Erläuterung. Macht durchaus Sinn und ist irgendwo nachzuvollziehen.

    Obgleich es ja bekannt ist, das man den Klumpfuß nicht ständig auf der Kupplung und die Hand nicht ständig am Schalthebel haben sollte.

    Muß ich mir das nun auch noch abgewöhnen:rolleyes:

    Frank ,beast of the east!

  • @ HOT

    danke für die ausführliche Erläuterung.

    Bemühe mich jetzt auch darum, regelmäßig den Gang rauszunehmen, auch wenn ich's mir jahrelang "falsch" antrainiert habe.
    Das ärgerliche ist nur, der erste Gang hackelt öfters ein klein wenig beim Einlegen. Das ergibt dann immer eine kleine Verzögerung, wenn ich in erster Reihe stehe...:rolleyes:

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • ...hakelt, vorher kurz den zweiten einlegen und dann den ersten.

    dann klappt das ampelrennen auch wieder!:D

    Gruss Andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Hehe, den Dreh hatte ich ziemlich schnell raus. Das ist schon fast eine flüssige Bewegung bei mir. Aber eben nur fast...

    Funktioniert auch beim Rückwärtsgang: erst nach oben den 3., dann anziehen und nach rechts unten in den Rückwärtsgang.

    Gruß, Simon (der sich manchmal schon ein modernes Getriebe wünscht)

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

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