GTM Coupé Special

  • Wie im Carbon Monocoque im Eigenbau Thread angekündigt, folgt hier nun der Beitrag zum eigentlichen Fahrzeug.


    Das Interesse an einem GfK Fahrzeug auf der technischen Basis des Mini war bei mir schon lange existent. Dabei hatte es mir das GTM Coupé schon immer ganz besonders angetan. Irgendwann fand ich dann Bilder von einem Cox GTM, der in Ungarn restauriert wurde und es war klar, ich brauche einen GTM.


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    Der besagte Cox GTM aus Ungarn.




    Es begann mit dem Angebot eines solchen Fahrzeuges und einer eher vagen Beschreibung des Fahrzeugzustandes von einem langjährigen Forums Mitglied. Also musste ein Anhänger organisiert werden, da ich damals noch keinen eigenen hatte, und es ging einmal quer durch Deutschland bis kurz hinter Hamburg. Dort stand in einer Scheune das Objekt der Begierde mit dem zwingend erforderlichen Scheunenfund-Staub bedeckt.


    Irgendwie ging das mit dem aufladen und den Formalitäten dann so schnell, dass ich keine weiteren Bilder gemacht habe. Auch die interessanten Fragen und Kommentare bei den Tankstopps auf der Heimfahrt verhinderten offensichtlich, dass weitere Bilder entstanden. Auf alle Fälle sah das auf dem Anhänger für alle Neugierigen offensichtlich nach einem unbekannten Fahrzeugtyp von der Gattung Scheunenfund aus.


    Insgesamt sah das alles zunächst nach einem relativ einfachen Unterfangen aus, das Teil auf die Straße zu bringen um ein wenig Spaß damit zu haben. Ehrlich gesagt hatte ich auch keine weiteren Pläne mit dem Fahrzeug. Also einmal durchsehen, auf Linkslenker umbauen, Motor rein und erst einmal fahren - aber es sollte anders kommen...



    Was sich einer der Vorbesitzer bei der Konstruktion der Anhänger Kupplung wohl gedacht hatte? Aber es gibt ja auch moderne Sportwagen mit Anhängerkupplung - der Sinn hat sich mir bis heute nie so ganz erschlossen.
    Fest steht, das Ding brauch eich nicht und es kann getrost in die Schrottsammlung.


    Auch die ursprünglich verbauten AllyCat 13" Felgen waren absolut nicht mein Geschmack und mussten sofort weichen. Also ging es daran den Innenraum von Staub, Mäusekot, Resten des Dachhimmels, Teppichfetzen und anderen eher weniger appetitlichen Dingen zu befreien.


    Aus was für einem Spenderfahrzeug die abenteuerliche Armaturenbrett Konstruktion stammt weiß ich ebenfalls nicht - da sie mir nicht gefiel, war das aber auch egal.


    An diesem Punkt wurde das erste Mal klar: Mal eben kurz, wird wohl eher nichts...


    dietmar

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • Von dem aus Ungarn hab ich schon mal ein Bild gesehen und gleich gedacht, wow, was ein geiles Stück!!!

    Gefällt Dir das Heck mit den Rückleuchten? Finde das passt nicht so zu der klassischen Front...

    Bin auch gespannt was Du daraus machst! :shaka:

  • Gefällt Dir das Heck mit den Rückleuchten? Finde das passt nicht so zu der klassischen Front...

    Die mir vorliegende Karosserie ist ja von einem späten GTM Coupé, da ist die Front auch anders als beim ungarischen Cox GTM. Aber es hat ja einen Grund wieso ich den Titel des Threads "GTM Coupé Special" genannt habe - es wird natürlich das eine oder andere gemäß meinem persönlichen Gusto geändert.




    Man sieht noch einmal die obere Abdeckung des seltsamen Armaturenbretts, das verbaut war. Dieses war unter mit Schaumstoff kaschiertem Kunstleder versteckt, wobei von dem Schaumstoff auch nicht viel übrig war und das Kunstleder sicher deutlich bessere Zeiten hinter sich hatte.

    Aber eigentlich geht es ja um die Veränderungen am Fahrzeug. Es wurde eine Hilfskonstruktion aus Holz gebaut um die obere Kante des Scheibenrahmens für die erste wichtige Operation an der Karosse stabilisieren und fixieren zu können.



    Der Grund dafür war das unsägliche 80er Jahre Glashubdach, das mich extrem gestört hat. Also musste es wie schon beim ein oder anderen Kundenfahrzeug (Lotus, Alpine, TVR ...) aus dieser Epoche wieder verschlossen werden. Dadurch ergab sich die Möglichkeit eine weitere optische "Unzulänglichkeit" der GTM Karosserie zu beseitigen - die Kante oberhalb des Scheibenrahmens und das sich anschließende flache Dach hatten mir noch nie gefallen. Also musste ein gleichmäßig gewölbtes Dach her, das zur sonstigen Linienführung passt. Zum Glück zeigte sich, dass der hintere Teil der Dachhaut des Mini dafür nutzbar ist. Also habe ich zwei entsprechende Teile laminiert und dann in den großzügigen Ausschnitt am GTM eingepasst. Die dafür notwenige Form hatte ich noch herumliegen, also war das kein großes Unterfangen. Damals erschien mir das nicht ausreichend Dokumentierungswürdig, daher gibt es davon keine Bilder.



    Hier zeigt sich gleich eine weitere Unzulänglichkeit, der Türscheibenrahmen passt überhaupt nicht zur Karosserie. Da dieser auch nur verschraubt ist, ist das ohnehin eine windige Angelegenheit und musste zum späteren Zeitpunkt noch angegangen werden. Aber die Türen sind dann sowieso noch ein Thema für sich.



    So, nun ist das "neue" Dach in Position - mir gefällts viel besser. Später gibt es dann noch etwas Detailarbeit daran zu machen, aber das kann erstmal warten.


    dietmar

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  • Um den Umbau auf Linkslenker besser umsetzen zu können, wurde vorne alles unnötige entfernt.


    So sieht der Vorderbau mit abgenommener Fronthaube aus.


    Ohne Tank und Brems- bzw. Kupplungszylinder.


    Die Heckpartie musste natürlich auch umgestaltet werden um die hässlichen Heckleuchten loswerden zu können.


    Also den Absatz aus der Heckfläche entfernt und alles wieder verschlossen. Als Kennzeichen kommt da in meinen Augen nur ein "Kuchenblech" in Frage. Bei den Heckleuchten gibt es aus dem englischen Ford Regal schöne, wenn auch relativ große, runde Heckleuchten.

    Um den Platzbedarf und die Position des Motors besser beurteilen zu können, habe ich einen alten 998er Motor eingebaut. Den könnte man auch für die ersten Fahrversuche nutzen. Aber in Sachen Motorisierung ist ja eigentlich etwas ganz anderes geplant...


    Leider ist es hierzulande nicht gestattet Rückleuchten zu montieren, die nach unten hin abstrahlen. Also musste eine Lösung gefunden werden, wie die Heckleuchten mehr oder weniger senkrecht zur Fahrbahn stehen. Diesem Umstand bei den Zulassungsvorschriften war vermutlich auch der Absatz in der Heckfläche geschuldet.


    Da mir der zweiteilige Heckdeckel mit seinen komischen Gittereinsätzen nicht gefallen hatte, wurde aus den beiden Teilen ein Teil gemacht und die Gittereinsätze entfernt und verschlossen. Für die warme Abluft muss dann noch eine Lösung gefunden werden, wobei ich denke die Hutze wird dabei dann auch helfen. Im Fahrbetrieb wird dann vermutlich noch eine Entlüftung im Heckabschluss notwendig werden. Auch was den Verschluss der Heckklappe angeht bin ich noch etwas unschlüssig, aber ich denke dafür finde ich auch noch eine schöne Lösung.

    Viel spannender wird dann irgendwann noch die Versorgung des Motors mit Frischluft, da gäbe es einige historisch passende Optionen, wobei ich mich bislang noch für keine endgültig entschieden habe.


    dietmar

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  • Und recht hast Du mit den Heckleuchten. Ein Sportwagen muss runde Heckleuchten haben. Der Chapparal (von GM) der 60er hatte sogar welche vom Ford Cortina eingebaut!


    ...das besagte englische Ford Regal 😉

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  • super Projekt.hatte ich auch mal einen!

    http://www.difference.at/fotoalbum/mini-cox-gtm

    lg

    Berni

    B.M.C. of Austria
    Mini MPI 1380ccm 100+PS frei progr. ECU
    Mini Minus Race Car mit Straßenzulassung, 130PS, 530Kg
    Jimini MK1, 1275ccm, 70PS, 500kg
    Mini Van (in Arbeit)
    Clubman GT (in Arbeit)
    Mini Honda Vtec (in Arbeit)
    Austin A35 mit Ford Zetec 1800, in Arbeit
    TVR Chimaera 500
    Morris Ital 1300
    Jaguar XJ8 3.2

  • super Projekt.hatte ich auch mal einen!

    http://www.difference.at/fotoalbum/mini-cox-gtm

    lg

    Berni

    ...wobei das den Bildern nach kein Cox GTM war. Weder das Chassis noch die Karosserie haben die Cox typischen Merkmale. Es gibt aber einige die aus welchem Grund auch immer späte GTM Coupés mit Cox Papieren haben.

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  • ja, war ein GTM Coupe

    B.M.C. of Austria
    Mini MPI 1380ccm 100+PS frei progr. ECU
    Mini Minus Race Car mit Straßenzulassung, 130PS, 530Kg
    Jimini MK1, 1275ccm, 70PS, 500kg
    Mini Van (in Arbeit)
    Clubman GT (in Arbeit)
    Mini Honda Vtec (in Arbeit)
    Austin A35 mit Ford Zetec 1800, in Arbeit
    TVR Chimaera 500
    Morris Ital 1300
    Jaguar XJ8 3.2

  • ..guck Dir mal diesen tollen Toyota GT-One mal an. Genau solche Rückleuchten brauchst Du an dem GTM:

    http://www.endurance-classic.c…a-toyota-gt-one-de-route/

    Das ist doch kein Landy.


    Nein, da kommen Cortina MK-I Rückleuchten dran, das stand von Anfang an fest.

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  • Anfängerfrage:

    ist das ein ehemals vorderer Hilfsrahmen der da jetzt hinten seinen Dienst tut?

    Markus

    Das GTM Coupé bedient sich zweier vorderer Hilfsrahmen. Im hinteren steckt der Motor, im vorderen der Tank.

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  • Interessant. Hatte schon mal davon gehört, gesehen noch nie. Mich würde in der Tat interessieren wie man das in einer normalen Mini-Karosse realisiert, den ordentlich fest zu bekommen ist bestimmt spannend.

    Nun ja, der GTM ist ja offenbar ein ganz anderer Vogel, der vermutlich aus vielen "Sonderlösungen" besteht.

    Spannend jedenfalls. Und Danke für die Info.

    Markus

  • Wieder einmal geht es im extremen Zeitraffer weiter - wir befinden uns noch immer weit in der Vergangenheit.


    Wie schon angekündigt, war das Armaturenbrett nicht so ganz nach meinem Geschmack. Außerdem wollte ich schon immer ein Armaturenbrett selber entwerfen, also bot sich nun die perfekte Gelegenheit dafür.
    Man baue eine neue Quertraverse mit Abstützung auf den Mitteltunnel, positioniere die Lenksäule so, dass sie perfekt fluchtet und auch vom Winkel her für mich angenehm ist. Davor musste natürlich noch eine gute Sitzposition mit den schönen BF Torino Silverstone Sitzen ermittelt werden.

    Irgendwie ist es dann mit mit durchgegangen und ich hatte die wahnwitzige Idee, wie bei Porsche üblich, das Zündschloß auf die linke Seite zu versetzen. Das bedingt eine Umgestaltung der Lenksäulenverkleidung - aber das ist ja zum Glück keine schwierige Angelegenheit. Die Lenksäulenverkleidung muss natürlich später dann noch einmal in schön und leicht gebaut werden, aber das hat noch Zeit.

    Dann kam etwas feinporiger Schaumstoff zum Einsatz um ein Gefühl für die Form des späteren Armaturenbrettes zu bekommen. Dieser lässt sich leicht schneiden, schleifen und ggf. überlaminieren - so sind Änderungen schnell umsetzbar und man bekommt direkt ein Gefühl wie das Ganze später wirkt.


    Da die Lenkrad Position feststand, musste die Lenksäule mit dem Lenkgetriebe verbunden werden - leider ging das nur über zwei Kardangelenke. Die Winkel sind noch etwas Verbessungswürdig, aber zunächst ging es auch nur um die Funktion an sich und die Ermittlung des Platzbedarfes.


    Hier sieht man die grob angepasste Lenksäulenverkleidung mit dem versetzen Zündschloß. Das Lenkrad auf den Bildern ist nur ein Dummy, da es vom Durchmesser her ein klein wenig zu klein ist.


    Mit beiden Sitzen in Position bekommt man ein erstes Gefühl davon, wie gemütlich (eng) es in der Fahrgastzelle später einmal sein wird.


    Wie beim GTM üblich muss die Mini Pedalerie gekürzt und modifiziert werden um verwendet werden zu können. Dazu kamen noch ein paar kleine Halter und viele Sitzproben - das fühlte sich schon echt gut an! Die Lenkung ist auf den Bildern aus Gründen der Pedalerie Anpassung gerade wieder vom Lenkgetriebe getrennt.


    Mit einem Armaturenträger, Instrumenten und einer oberen Abdeckung nimmt das so langsam Form an.


    Wer so etwas schon einmal versucht hat, weiß wieviel Arbeit und Versuche es braucht, bis man allein schon eine gute Sitzposition ermittelt hat und dann alles andere darum herum an die eigenen Vorlieben angepasst hat. Aber dafür passt das nachher halt auch wie ein richtiger Maßanzug.


    dietmar

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