Der Frosch aus dem Norden, Verwandlung in einen Prinz

  • Hier nochmal ein Hallo in die Runde :cool:


    Wie schon hier Moin und herzliche Grüße aus dem hohen Norden

    vorgestellt ist mir der Kleine zugelaufen.


    Ich möchte hier über den Verlauf der Wiederbelebung berichten und muss auch bestimmt massenhaft Fragen zur Technik stellen.


    Jetzt ist er in seiner vorläufigen Unterkunft angekommen, wurde kurz geduscht um den Staub der letzten Jahre im Exil los zu werden und soll nun einen Service an Motor und Vergaser bekommen.

    Einstellungen von Zündung und Vergaser kontrollieren und was Ihr mir sonst noch so ratet.


    Service Kit ist bereits bestellt.




    Gleich zum ersten Problem, der Tank war wohl leer und entsprechend sprang der Kleine nicht mehr an :headshk: . Nun habe ich 5 ltr aufgefüllt und es tut sich wenig. Sprich er kommt ganz kurz mit Bremsenreiniger, stirbt aber sofort wieder ab.

    Gemacht habe ich bis jetzt:


    Zündkerzen gereinigt


    Das er damit zuvor überhaupt angesprungen ist :tongue:


    Kolben vom Vergaser gereinigt und Dämpferöl aufgefüllt. HIF 44 Vergaser.


    Kann ich im eingebauten Zustand die Schwimmerkammer und stand kontrollieren?


    Batterie ist frisch geladen. Jetzt soll noch kontrolliert werden ob die Benzinpumpe überhaupt fördert, habe hier von Problemen mit alten Pumpen gelesen. Gibt es da eine Angabe von Menge oder Druck für die Benzinpumpe und wie die Pumpe am besten testen?


    Sind die 5 ltr zu wenig wenn der Tank leer war?


    Gruß und ein schönes Wochenende.

    Einmal editiert, zuletzt von insidedev ()

  • Wenn der Tank komplett "trocken" war, sind 5 Liter manchmal etwas wenig, um fördern zu können.

    Kann aber auch gut sein, dass das Sieb am Ende der Ansaugleitung im Tank zu sitzt...


    Schwimmerkammer lässt sich beim eingebauten HIF nicht testen, da der Deckel unter´m Vergaser sitzt.


    Man kann mit einer starken Taschenlampe bei ausgebautem Kolben von oben in den Düsenstock schauen. Der Sprit sollte so etwa 10 mm unterhalb der Oberkante stehen. Ist aber nicht leicht zu erkennen...


    Um die Pumpe zu testen und das System zu "entlüften", Leitung vom Vergaser abziehen und mit ausgebauten Kerzen "orgeln", bis Sprit aus der Leitung kommt...

    Dabei sollte dann (hoffentlich) auch die Öldruck-Warnleuchte (orange) ausgehen...

    Dann Leitung wieder aufstecken, Kerzen rein, Kabel drauf und Startversuch...


    Zu: Mein Mini: ???

    HIF deutet auf einen 1300er hin. Schau doch mal nach der Motornummer. Oberhalb der Lichtmaschine eine aufgenietetes Blechschild auf der Block-Oberfläche...

    Die Nummer "12A2AG01xxxxxxx" würde bedeuten, dass es ein 1300er Vergaser Cooper wäre... :wink:


    Gruß, Diddi

  • Hallo Diddi,

    danke für die Tipps :thumbs_up:. Werde ich dann so mal testen.


    Ja es ist ein 1300er Vergaser Cooper :cool:


    Motor Nummer etc in meinem verlinkten Beitrag in Vorstellung :wink:

  • Moin,

    habe da mal ohne Materialaufwand etwas abgearbeitet.

    Benzinpumpe macht was Sie soll, habe gut einen Liter durch georgelt und es kam jede Menge Rost und Dreck aus der Leitung. Jetzt geht es und es kommt erst einmal ein Filter rein.

    Wo den Filter am besten platzieren?


    Zündkerzen gereinigt, Elektrodenabstand eingestellt, Sitze gereinigt.


    Verteiler zerlegt, gereinigt und gefettet.

    Zündung grob eingestellt.


    Vergaser gereinigt, Dämpferöl aufgefüllt und Düsenunterstand erst einmal auf 1,5mm eingestellt. Schwimmerstand auf 1-1,5mm, nicht so easy weil sehr filigran.


    Ventilspiel von unendlich auf 0,3mm Einlass saugend und Auslass fluffig korrigiert.


    Allgemein bisschen durch gewischt.


    Anspringen will er trotzdem nur mit Startpilot und Choke, geht dann aber gleich wieder aus.

    Tippe auf Schwimmernadelventil und das er absäuft. Wird sich zeigen wenn das Überholkit von Allbit da ist.


    Dann geht es an die Einstellung der Zündung.



    Danach werde ich mich um das Kühlsystem kümmern, im Ausgleichsbehälter war 1/4 Rostschlamm wie Lehm, da wird es im Motor und Kühler nicht besser aussehen. Tipps werden gerne .


    Gruß und ein schönes Wochenende.

    Einmal editiert, zuletzt von insidedev ()

  • Hallo zum Sonntag,

    so viel ist nicht passiert aber genau deshalb habe ich noch Fragen zu dem HIF 44 und dem Temperaturschalter Elektrolüfter Kühler.



    Da der Motor nur mehr schlecht als recht mit Choke lief wurde der HIF 44 Vergaser Ultraschall gereinigt und revidiert. Schwimmernadelventil, Düsenstock und die Wellenabdichtungen habe ich erneut. Alles picobello gereinigt, Schwimmerstand erneut eingestellt und Düsenstock 2 Umdrehungen raus = Grundeinstellung.



    15 Liter frisches Benzin auf den minimalen Rest Altkraftstoff gekippt.


    Zündkerze, Kabel, Verteilerkappe und Finger erneut.


    Dann ging es ans Zündung einstellen, Grundeinstellung auf 6° vor OT ohne Vacuum. Unterdruckverstellung kontrolliert und Sie macht was Sie soll.


    Dann noch den Kühlkreislauf ordentlich gespült, das ganze dann auch noch bei laufenden Motor.




    Nach der ganzen Aktion lief der Motor wie er soll, aber leider will er jetzt auf einmal wieder nur mit Choke laufen und sägt im Leerlauf leicht.


    Wenn ich das richtig sehe hat der HIF einen kleinen Bypass für das Leerlauf Gemisch, kann der schon wieder verstopft sein???


    Dann ist mir noch aufgefallen das das Wunderwerk der Technik ja einen E-Lüfter hat der über den Schalter unterhalb des Thermostatgehäuses geschaltet wird, dieser scheint defekt. Wurde im kochenden Wasser auf Durchgang getestet aber schaltet nicht. Gibt's da einen Trick oder erschwinglichen Ersatz?



    Würde mich über Eure Tipps sehr freuen und hoffe ich bekomme den kleinen vor der Rostkur ordentlich zum Laufen.


    Grüße aus dem hohen Norden.



    Hier noch ein paar Bilder der braunen Pest :mad:





  • Hast du bei der Überholung des Vergasers auch die Papier-Dichtung / O-Ring vom Choke-Ventil neu gemacht? Die machen bei einem "älteren" HIF gerne mal Probleme...


    Du schreibst, Verteiler Grundeinstellung auf 6° vor OT ohne Vakuum... Diese Einstellung wird bei 1500 U/min gemacht...! Wurde das so gemacht?


    Ja, der HIF hat für den Kaltstart eine Bypass Bohrung vom Choke-Ventil in den Ansaugluft-Kanal. Diese verstopft eigentlich nicht. Zumindest noch nicht selbst gehabt. Es hört sich aber danach an, als würde das Gemisch abmagern, weil er zuwenig Sprit bekommt...

    Der Sitz vom Schwimmer-Nadelventil hat einen kleinen Filter. Der kann sich zu gesetzt haben, weil entweder Dreck im Tank ist, oder auch die Benzinpumpe sich "in Auflösung" befindet.

    Möglich wäre aber auch "Falschluft", weil entweder das Leerlauf-Abschaltventil nicht dicht schließt, oder die Leitung zum Bremskraftverstärker undicht ist. Ggf. auch der BKV selbst. Das Leerlauf-Abschaltventil sitzt oben auf dem BKV-Bock und ist über eine Leitung und T-Stück mit der Unterdruckleitung zum BKV verbunden. Nimm mal das Sieb ab und verschließe die Öffnung dicht mit Klebeband etc. Läuft er dann gut, schließt das Ventil nicht mehr dicht.

    Neu nur schwer zu finden, aber es lässt sich reinigen. Ventil ausbauen, Kräftg mit WD40 innen fluten und kräftig schütteln. Man muss den Ventilkolben innen klackern hören. Mehrfach wiederholen, dann wieder einbauen...


    Für den Thermoschalter des Kühlerlüfters gibt´s leider keinen "günstigen" Ersatz. Wüsste kein anderes Auto, welches solch einen Schalter mit M8 Gewinde hat...

    Eine pragmatische und günstige Lösung wäre, den Schalter abgeklemmt zu lassen, die Kabel in den Innenraum zu verlängern und einen Schalter einzubauen. So kann man den Lüfter bei Bedarf manuell zuschalten...

    Alternativ, wenn mal ein neuer Kühler fällig wird, gleich einen Kühler mit Gewindestutzen für einen Thermoschalter kaufen und die Kabel entsprechend verlängern... So hat man dann wieder die automatische Funktion...


    Gruß, Diddi

  • Wow,

    es sind fast genau zwei Jahre vergangen und das Projekt wurde weder aufgegeben noch verworfen :thumbs_up: .


    Es geht endlich weiter in der Geschichte und jetzt läuft der Kleine nach einer erneuten Reinigung des Vergasers auch recht passabel.

    Ich glaube damals hatte er erneut etwas Dreck gezogen und ich hatte die Grundeinstellung falsch interpretiert da ich den Düsenstock bündig mit der Führungsbuchse und nicht mit dem Steg im Vergaser bündig eingestellt hatte. Das war dann wohl doch etwas sehr fett und er lief eben nur mit Choke.


    Solch starken Grünspan habe ich noch nicht gesehen :confused:


    Jetzt fehlt eigentlich nur die nochmalige Kontrolle der Zündung bei 1500 U/min und die Einstellung per CO-Tester.


    Nachdem der Motor recht anständig lief konnte er mal gemütlich warm laufen und es wurde das Öl gewechselt. Was aus der Ölwanne kam war weniger schön und auch mehr als rein gehört. Hat wohl schon etwas Benzinverdünnung eingesetzt.



    Es haben sich einige Späne an der Ablassschraube gefangen, wo ich doch sehr hoffe das es nicht bedenklich ist.



    Der Temperaturschalter für den elektrischen Lüfter wurde auch nochmal per Bad in heißem Öl geprüft da der Einschaltpunkt über 100°C liegt und er funktioniert noch.


    Mehr gibt es vom aktuellen Stand nicht zu berichten. Sobald die Hebebühne in der Halle frei ist soll es an´s Zerlegen gehen und dann geht die Karosserie zum Sandstrahlen. Danach wird dann entschieden ob es Sinn macht oder nicht.

    Da werde ich hier wohl noch nach Meinungen Fragen.


    Leider gehen Tank- und Temperaturanzeige im Tacho nicht, aber da werde ich wohl einen Bekannten mit Elektrokenntnissen ran setzen.

    Spannungskonstanter habe ich auf dem Schirm.



    So long und Grüße aus dem hohen Norden.

  • Es haben sich einige Späne an der Ablassschraube gefangen, wo ich doch sehr hoffe das es nicht bedenklich ist.

    Hier eine gute Interpretationshilfe:


    Viele Grüße


    Paul

  • Das Moin zum Sonntag,

    weiter geht die wilde Fahrt oder das Elend nimmt seinen lauf :scream: .


    Kurzer Zustandsbericht.


    Bremse vorne und wohl auch die Stoßdämpfer wurde wohl vor kurzem erst gemacht. Leider sind Bremssattel und Scheibe im laufe der Standzeit stark korrodiert.

    Die Hoffnung besteht jedoch die Sättel und Scheiben durch entsprechende Bearbeitung zu retten.



    Weiter geht's mit der Rostigkeitsanalyse.

    Es ging die Tage weiter mit dem zerlegen und begutachten. Leider musste ich auch bis jetzt unentdeckte Rost schätze finden. Unter anderem bei der Lüftungsdüse Beifahrerseite, hier ist es durch. Fahrerseite sieht gut aus.



    Das ist bis jetzt wie ich finde die Bescheidenste Stelle. Gibt's da Rep-Bleche?

    Dann noch auf der Befahrerseite im Radhaus zum Scharnierblech. Heißt das so?



    Wie gesagt, Fahrerseite geht noch und ist wenn oberflächlich.


    Radläufe bzw. Kotflügel sehen nach dem entfernen der Verbreiterungen ganz gut aus :thumbs_up:.



    Fazit, was muss bis jetzt an Rep-Blechen her:

    Kotflügel rechts und links.

    Schweller beide Seiten innen und außen sowie ein ganzes Stück Bodenblech.

    Heckabschlussblech unter der Stoßstange.

    Frontabschlussblech unter der Stoßstange.

    Untere Fensterrahmen.

    Lüftungsdüse Beifahrerseite.


    Welche deutsche Bezugsquelle wäre zu empfehlen bei der Menge an Blechen?


    Da die Karosserie ja zum Sandstrahlen soll, wie bekomme ich am besten den Bitumen Kram vom Bodenblech innen runter und sollte man das offensichtlich tote Blech wie Kotflügel etc. schon weg schneiden?


    Die Bleche über den Stößen an der Karosserie außen, sollte man die ab machen und bekommt man diese wieder rauf?



    Bin auf Eure Tipps und Anregungen zur Vorgehensweise gespannt.


    So long und Euch ein schönes Wochenende.

  • Oh, schöne Leiche hast du da.


    Kofferraumboden/ Heckschürze wird wohl auch nicht mehr schön sein. Windschutzscheibe schon draußen?

    Wenn Du den wirklich strahlen willst würde ich an Deiner Stelle mit dem Teile bestellen noch warten und danach entscheiden.

    Bitumen bekommst eigentlich besser bei kalten Temperaturen mit ner Spachtel runter, im warmen (Heizluftfön) gehts auch, macht aber eine schmierige Sauerrei.

    Die Falzleisten auf der A+C Säule kannst Du abnehmen, die sind mit Klammern befestigt.

    Wenn Kotflügel und Frontmaske neu sollen nehm die ruhig vor dem strahlen ab. Bodenbleche und Schweller tragen zur Stabilität bei, da wäre ich vorsichtig ohne Verstärkungen was raus zunehmen.


    Hier kannst Du schon mal grob schauen was es an Rep. Blechen gibt, kauf nach Möglichkeit original Bleche:


    Title

  • Zum Thema Bitumen: Kauf Dir für 50€ Trockeneis und lege dieses auf das Bitumen. Kurz warten und dann vorsichtig mit dem Hammer auf das gefrorene Bitumen klopfen.


    Geht schnell und macht kaum Dreck. Aber bitte Handschuhe tragen... Das Zeug ist wirklich RICHTIG kalt :biggrin:

  • Kann man Frontmaske und die großen Seitenkotflügen ohne Probleme entfernen und den Wagen noch rollen? Verstehe ich dich da richtig? Oder wäre es geschickter eine Verstärkungsrohr irgendwo anzuheften?

  • Jeb, das Gewicht wird ja hinten an den Domschrauben und der Spritzwand abgestützt. Mit den Stehblechen sollte man aber etwas vorsichtig umgehen, nicht das man die unbeabsichtigt "anklappt".


    Aber ich geh auch davon aus das die Hilfsrahmen zum strahlen ausgebaut sein müssen, sonst macht es ja wenig Sinn.

  • weil hier so viel vom Strahlen geschrieben wird:

    Sorge dafür dass nur die Ecken und Kanten gestrahlt werden, jedenfalls nicht die Flächen! Die werden derart krumm, das bekommst Du nie mehr gerade. Außerdem kann man die ganz gut von Hand bearbeiten.

  • Wenn es ein Strahlemann ist der weiss was er tut wird nix krumm

    Schweller vorher raus, Front ab wenn die neu muss Heckunterteil auch.

    Kannst alles raus machen dann ist das strahlen einfacher

    Ansonsten ist chemisches entlavken und entrosten eine Möglichkeit


    Gruß

    Michael

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