Hauptbremszylinder GMC 159 ersetzen?!

  • Hallo Minifreunde,


    ich hoffe jemand kann mir mit fachkundigem Rat unter die Arme greifen.


    Ich bin gerade beim Bremszylinder (GMC 159 mit rundem Ausgleichsbehälter) meines 1275 GT von 1976 angekommen und möchte diesen überholen.


    Leider lässt sich dieser nicht so leicht zerlegen wie in er Reparaturanleitung beschrieben (Sprengring raus, Kolben auf und ab bewegen bis der Zylinder raus kommt)


    Bei meinem passiert da garnichts, auch nicht nach etwas mehr Kraftaufwendung mittels Innenauszieher (Gleithammer), abklopfen usw. Der Sprengring ist natürlich draußen.


    Ich habe ihn jetzt mal seit gestern in Diesel eingelegt. Hat jemand einen Tipp für mich wie ich das Teil auseinander bekomme?


    Weiters würde ich gerne wissen, sollte meiner kaputt gehen, ob ich einen anderen verbauen kann, z.B. GMC0227. Und was ich dann noch zusätzlich brauche. Ist das möglich.


    Ein NOS GMC 159 kostet leider weit über 400 Euro.


    Danke im Voraus!

  • Bin mir nicht sicher, ob es auch beim GMC159 so ist, aber manche "Tandem"-Hauptbremszylinder haben in einer der Anschlüsse des Reservoirs einen Stift eingesetzt, der verhindert dass der Kolben weiter heraus gedrückt werden kann.

    Der Stift sollte, wenn vorhanden, sichtbar sein, wenn der Dichtring samt Reservoir draußen ist...


    Mit "Gewalt" wird nur der Stift bzw. Kolben beschädigt, also Reservoir und Dichtung ab und nachschauen! :wink:


    Sollte der Kolben im HBZ fest gegammelt sein, wird vermutlich auch die Zylinder-Bohrung schon Rostnarben haben...


    Sollten also alle Stricke reißen, kannst du natürlich auch den GMC227 verwenden, wenn dich die Optik wegen Originalität nicht stört.


    Und ja, dabei ist etwas zu beachten:

    Der GMC227 hat 2 unterschiedliche metrische Gewinde!

    Der obere Anschluss hat M10x1 und ist im Gegensatz zum GMSC159 für die Vorderachse

    Der untere Anschluss hat M12x1 und ist für die Hinterachse!

    Für den Umbau auf GMC227 gibt es bei Minispares in GB einen speziellen Leitungssatz... http://www.minispares.com/product/classic/BAU5655MS.aspx

    Oder man bördelt sie sich selbst... :wink:


    Noch etwas ist zu beachten:

    Der GMC159 hat eine durchgängige 0,70" (17,78mm) Zylinderbohrung.

    Der GMC227 hat eine 2-stufige Zylinderbohrung. Oben, Vorderachse 17,8mm und unten, Hinterachse 19mm!


    Dadurch wird der Bremsdruck an der Hinterachse etwas niedriger! Das kann man durch entsprechend größere Radbrenszylinder korrigieren. Muss man aber nicht :wink:


    Gruß, Diddi

  • Danke für die ausführliche Info Diddy!!!


    Der Kolben bewegt sich schon, nur der Kupferring hinter dem Sprengring (ich denke es ist Kupfer) ist mit dem Zylinder eine ziemlich feste Verbindung eingegangen.


    Ich schaus mir an und berichte wie es ausgegangen ist.


    Schöne Grüße aus Salzburg!

  • Wichtig wäre, daß kein GMC160 verbaut ist.

    Dieser sieht genauso aus wie der 159 hat aber hinter der unteren Verschraubung des ZKHBZ ein Vordruckventil.


    Die Bohrung für den Stift einzustecken hat der GMC159/160.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Den Kupferring an 2 Stellen (gegenüberliegend) anbohren und mit einem Körner solange antickern bis er sich löst.

    Gruß, Thomas Peteja


    Mini IG Oldenburg


    - 71er Mini 850 von 1981 bis 1983
    - 74er Innocenti Cooper Export B 39/7 von 1983 bis heute: OL-B 3974 H
    - 96er SPI von 2004 bis heute: OL-U 8879
    - 78er Clubman Estate von 2009 bis heute: OL-TP 88 H
    - 81er Puck von 2012 bis heute: OL-EP 81
    - 96er Rover Mini Cabriolet von 2014 bis heute: OL-TP 43
    - 80er Mini Leyland Californian Gal Body Moke von 2015 bis heute: OL-TE 88 H

  • Hallo,


    gestern hatte ich Zeit mir die Sache anzusehen.


    Einen Stift, wie von HOT geschrieben habe ich nicht gefunden, aber es kann sein das dieser am unteren Ausgang vorhanden war. Oben hat er zwei kleine Löcher (ca. 2mm Durchmesser), unten ein Kleines und ein etwas größeres Loch (ca 3-4mm).


    Das angesprochene Vordurckventil, ist bei diesem Bremszylinder oben und unten verbaut.


    Ob GMC159 oder GMC160 kann ich nicht genau sagen, laut Typenschein sollte es sich um ein vorne-hinten geteiltes Bremssystem handeln. So sieht es auch am Fahrzeug aus, wenn man sich die Leitungsverlegung ansieht.


    Den Kupferring an 2 Stellen (gegenüberliegend) anbohren und mit einem Körner solange antickern bis er sich löst.

    Der Tipp von Inno74 war Gold wert. Nachdem den Zylinder ein paar Tage im Diesel gelegen ist und ich ihn auf diese Weise bearbeitet habe, ist der Kupferring nach langem "herumspiel" raus und noch ein zweiter Seeger-Ring zum Vorschein gekommen. Also man braucht Geduld, dann klappts.


    Jedenfalls haben die Zylinderlaufflächen einen einwandfreien Eindruck gemacht und der HBZ sollte nun wieder in Ordnung sein.


    Vielen Dank an alle und schöne Grüße!!

  • Ohne Wasser in den Wein gießen zu wollen, aber die 2 Vordruckventile klingen schon verdächtig.

    Die Beschäftigung mit dem Thema ist sehr(!) lange her, aber ein 1275GT hat eine Scheibenbremse, die im vorderen Kreis keinen Vordruck haben möchte, da ja auch keine Bremsrückholfedern verbaut sind.

    In den Mitte bis späten '70ern machte man jedenfalls aus einem GMC160 (verbaut in den frühen Mini Special bevor der GMC167 kam) einen GMC159 für ein nachgerüstetes Scheibenbremssystem, indem man aus dem vorderen Kreis das besagt Ventil herausnahm.


    Eine 2te Kontrolle ist sicher lohnend.


    Andreas Hohls P.S.: Wenn Obiges Unsinn ist, dann gern begründet korrigieren

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  • Hallo,


    ich hab nochmal nachgeschaut und es sind tatsächlich zwei Stück verbaut (siehe Bild). Niemand kann sagen was der Vorbesitzer alles herumgebastelt hat. Ich habe schon einige Fehler gefunden.


    Denkst du ich sollte das Vordruckventil für den vorderen Kreis, sprich Scheibenbremse, weglassen und nur für die Trommelbremse hinten drinnen lassen?


    Was könnte im schlimmsten Falls passieren, wenn es bei der Scheibenbremse drinnen bleibt? Ich schätze mal die Kolben wandern dann nicht so leicht zurück in Ruhelage und ich muss es rausnehmen und nochmal entlüften?!


    Gruß

  • @'Minin1275GT'


    'So isses'.

    Also beim vorderen Kreis den Vordruck durch Entnahme des Ventils verhindern.

    Sonst schleifen ja die Klötze mit ihren Belägen immer an der Scheibe.


    Aus der Erinnerung :

    Der vordere Kreis ist der, der im Reservoir als letzter noch Flüssigkeit hat.

    Das sollte der untere sein.


    Andreas Hohls

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  • Der HBZ (GMC159?) aus meinem Inno Cooper mit v/h-Bremssystem hat ebenfalls zwei federbelastete Ventile verbaut.

  • B39/7


    Da bin ich nun überfordert.

    Ausfrüherer Geschäftstätigkeit erinnere ich mich noch gut an Boxenfarbe und Lagerplatz, wo die entnommenen Ventile lagen, da es zum Schluß neu noch alte Lagerware GMC160 bei der britischen Armee zu kaufen gab, die atomkriegsicher eingepakt 20+ Jahre gut überstanden hatten. Diese wurden nach Ventilentnahme als neue GMC159 verkauft ohne 1 Reklamation.

    Für die Schilderung :"Meiner hat aber auch......" gibt es nur 2 Erklärungen.


    A) Ein früherer Wettbewerber kaufte GMC 160 ohne von deren Existenz überhaupt etwas zu wissen und verkaufte rein nach Aussehen als GMC159.

    B) Ich bin in dieser Sache komplett auf dem Holzweg. Dann allerdings hätten doch die verkauften GMC160-zu-159 , es waren ca. 10, Probleme machen müssen.


    Und die Folgefrage die sich aufdrängt : "Wozu benötigt eine Scheibenbremse ohne Rückholfedern einen Vordruck ?


    Andreas Hohls

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  • Ich habe diesen HBZ mehrere Jahre ohne Probleme, insbesonders erhöhten Belagverschleiß gefahren. Es ist sehr unwahrscheinlich (aber natürlich nicht völlig auszuschliessen), dass er in jungem Fahrzeugalter vom Vorbesitzer ausgetauscht worden ist.

    Ein Rätsel. Vielleicht gibt es im Forum Erfahrungen von Leuten, die diesen HBZ mal überholt haben.

  • Kleine Anmerkung und vielleicht kommt bei Andreas Hohls das auch wieder in Erinnerung.


    Über Andreas Hohls Kontakte bekam ich einen neuen HBZ und verbaute diesen in meinen Inno Cooper. Bei der ersten größeren Fahrt mit einigen starken Bremsungen lösten plötzlich die Bremsen nicht mehr. Erst nach einer länger Wartezeit war ein fahren wieder möglich. Das Problem trat immer auf, wenn viele stärkere Bremsungen kurz hintereinander erfolgten. Der Inno hat übrigens die Vollabnahme mit diesem Defekt ohne Probleme bestanden, die Bremsungen auf dem Prüfstand wurden ordnungsgemäß bestanden. Vermutlich trug auch die Ausdehnung der heißen Beläge und Bremsscheibe dazu bei, dass das Auto von alleine bremste. Auf Hinweise von Andreas Hohls im Kreise der vorderen Scheibenbremse das besagte Ventil demontiert und seither keine Probleme mehr beim Bremsen. Damalige Erklärung, dass der GMC 160 für komplett Trommelbremsen sind und somit in beiden Kreisen die Ventile verbaut sind. Der GMC 159 für Scheibenbremse ist und im vorderen Kreis das Ventil nicht verbaut ist.

    Wie Schon gesagt, ich habe das Ventil im vorderen Bremskreis ausgebaut im hinteren habe ich es belassen. Funktioniert seit 2010 ohne Probleme.

  • Das klingt für mich plausibel!


    Im Prinzip ist die Schilderung von biz auch der Grund warum ich meinen zerlegt habe. Zwar hab ich auch zwei angerostete Bremskolben gefunden, aber gedacht dann kann ich auch gleich den HBZ überholen.



    Ich lasse das Ventil draußen und erzähl euch dann wie es ausgegangen ist. Kann aber noch ein zwei Wochen dauern bis ich ihn wieder fahre.


    Gruß

  • Da will ich doch nun glatt auch mein (Un)Wissen hinzugeben.

    Ich dachte bisher, dass der GMC159 für eine Bremskreisaufteilung Vorne Hinten ist, egal ob Trommel oder Scheibenbremse ist und der GMC160 für ein diagonales System. Erst vor kurzem Habe ich einen 1100er Spezial (diagonales System) umgebaut von Trommel auf Scheibe. Inkl. neuem GMC160. Tadellose Bremswirkung auch beim Test beim Österr. TÜV.

    Bei einem weiteren Kunden habe ich einen GMC159 überholt mit Scheibenbremse und beiden Ventilen. War definitiv ein originaler, da der Mini Erstbesitz ist und der Hptbrzyl. noch nie angegriffen wurde.

    Daher stelle ich nun fest, dass die sogenannten Spezialisten (mich eingeschlossen) auch ein gewisses Unwissen haben ;-)


    lg

    Berni

    B.M.C. of Austria
    Mini MPI 1380ccm 100+PS frei progr. ECU
    Mini Minus Race Car mit Straßenzulassung, 130PS, 530Kg
    Jimini MK1, 1275ccm, 70PS, 500kg
    Mini Van (in Arbeit)
    Clubman GT (in Arbeit)
    Mini Honda Vtec (in Arbeit)
    Austin A35 mit Ford Zetec 1800, in Arbeit
    TVR Chimaera 500
    Morris Ital 1300
    Jaguar XJ8 3.2

  • Ich schaffe es nicht den Kolben auszubauen. Die "Kupferscheibe" , die Thomas Peteja anzubohren empfiehlt, scheint bei meinem HBZ aus verkupfertem Stahl zu bestehen. In der Explosionszeichnung im Werkstatthandbuch ist dieses Teil (Nr. 7) als Nylon-Führungslager bezeichnet. Der Kolben lässt sich zwar drehen, aber nicht bewegen.

  • Berni-BMC


    Ganz so einfach ist es dann doch nicht, da die frühen Special 1976 ZKHBZ GMC 160 in Verbindung mit Druckausfallschalter 13H5905 verwendeten ,

    während ab 1977 schon der GMC167 mit Ausfallschalter im ZKHBZ integriert verbaut wurde.

    Beim GMC159 ist definitiv im vorderen Kreis kein Vordruckventil vorgesehen, da eine Scheibenbremse den auch im vorderen Kreis nicht gebrauchen könnte.

    Die Schilderung von 'BIZ' macht den Zusammenhang recht anschaulich deutlich.

    Im Gegenteil ist anzunehmen , daß sehr viele vermutlich von der Existenz des GMC160 gar nichts wissen, weil der tatsächlich nur ganz kurz verbaut wurde und zudem dem 159er Zylinder zu 100% äußerlich gleich ist.


    Andreas Hohls

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  • Andreas Hohls

    Danke

    Und es ist für mich auch verständlich. Dennoch behaupte ich, dass beim letzten GT welchen ich gemacht habe ein GMC159 mit 2 Vordruckventilen und Scheibenbremse original verbaut war, ganz original, ich diesen revidiert habe und alles funktioniert.

    lg

    Berni

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